You are viewing a single comment's thread from:
RE: Doch nicht alles Gold was glänzt? Nachteile als digitaler Nomade
Interessanter Beitrag. Mich interessiert es generell wie diese "Weltenwanderer" so leben und Geld verdienen. Ist so eine "Digitale Assistentin" eigentlich auch ein 8 Stunden Job oder eher eine Art Dauerbereitschaftsdienst?
Wir persönlich "spinnen" auch gerne rum mit Auswandern etc. wir hatten die tolle Idee in Deutschland ein Gartengrundstück/Laube zu mieten, die kostet (mitten in Berlin) ja nicht mal 1000 Euro im Jahr, kann vllt noch untervermietet oder geteilt werden.
Und wenn wir in Deutschland wären dann sowieso im Sommer - also warm genug. Weiß ja nicht wie oft du in Deutschland bist, ob sich so etwas für dich persönlich lohnen würde, aber meinst du so was wäre realistisch?
Grüße
"Wir persönlich "spinnen" auch gerne rum mit Auswandern etc." -- Zweiteilige Antwort:
(1) Zum Auswandern würde ich mir unbedingt mal Paraguay ansehen. Klasse Klima, viel Freiheit für wenig Geld, Land ist spottbillig, mildes Klima erlaubt Selbstversorgung durch Gartenbau / Farming. Große deutsche Community, Deutsche herzlich willkommen. Zwei Ozeane links und rechts bequem mit Auto zu erreichen.
(2) Fürs Nomadenleben unbedingt mal schauen, was die Profis machen: Europäische Zigeuner haben meistens ein Kombigespann aus Lieferwagen und Wohnwagen. Das gibt die größte Flexibilität beim Wohnen und arbeiten. (Ja, entgegen landläufiger Vorurteile ARBEITEN sie für ihren Lebensunterhalt.) Ein Wohnwagen-Dauerstellplatz in Deutschland ist auch billig genug, wenn's denn gefällt.
Während meiner Jahre in den USA habe ich immer ein arbeitstaugliches Fahrzeug vorgehalten, meistens einen Lieferwagen. Werkzeug rein und zack - bist Du eben Handyman. (Ich bin Elektroingenieur und gelernter Elektriker.) DIE beste Arbeitslosenversicherung überhaupt. Hängt natürlich auch davon ab, was man gelernt hat. Handwerk hat da buchstäblich goldenen Boden.
Aber auch ohne handwerkliches Talent kann man einen Lieferwagen vollpacken und eben Marktbeschicker sein. Ich kannte da einen Italiener in Ft. Lauderdale, der morgens seinen Truck mit Autositzbezügen vollpackte und zum Flohmarkt fuhr. Abends kam er leer zurück. Als ich ihn Jahre später wiedertraf, hatte er ein schickes Häuschen in Miramar.
Vergesst die Gartenlaube: Unter den Laubenpiepern sind immer irgendwelche Vorschriften-Nazis, die einem das Leben mit allerlei bürokratischem Mist vermiesen. Für Individualisten die Hölle! Passiert das auf einem Campingplatz, könnt ihr wenigstens den Wohnwagen anhängen und abhauen. In einer Laubenkolonie? Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen!
Viel Glück und immer daran denken: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Klingt interessant, handwerklich halte ich mich durchaus für begabt, ob ich das auch im Job machen wollen würde aber fraglich. Ein (kleinerer) Garten
zur Versorgung hört sich aber gut an.
Ja, so ähnlich ab ich das auch schon ab und und zu gehört :) Aber das "mitgehangen" beschränkt sich vermutlich auf wenige Wochen.
So konkret sind unsere Pläne aber auch noch nicht. Aber zu mindestens Urlaubstechnisch wollen wir schon mal einige Eindrücke von Optionen sammeln.
Ein "kleiner Garten" ist in Paraguay aber ungefähr so groß wie der Spreewald. ;-) Das ist ja gerade das Gute daran. Hach, wäre ich nur jünger!
Da ich dort, wo ich aufgewachsen bin, auch eine kleine Roma-Siedlung gab, weiß ich, dass dies auch der Realität entspricht.
Das schöne ist ja, dass ich selbst bestimme ob ich einen 8 Stunden Tag habe oder weniger arbeite. Ich persönlich bin nicht im Bereitschaftsdienst aber ich checke natürlich mehrmals täglich meine Posteingänge, ob ich etwas zu erledigen habe. Oder meine Apps auf dem Handy benachrichtigen mich automatisch über neue Aufgaben. Grundsätzlich gehe ich mit meinen Kunden die Vereinbarung ein, dass ich mich auf jede Mail innerhalb von 24 h melde.
Ja realistisch ist so etwas sicherlich, die Frage ist nur, wer das im tiefsten Winter anmieten soll. Oder wäre es für euch finanziell ok, wenn das Ding dann leersteht? Ich frage mich auch, ob es erlaubt ist darin zu wohnen. In DE gibt es ja mitunter so kuriose Gesetze.
Die ultimative Lösung wäre tatsächlich eine eigene kleine Immobilie, irgendwo als feste Basis. Vielleicht auch ein feststehender Wohnwagen :)
Das klingt ja erst mal recht entspannt mit 24 Stunden Reaktionszeit.
Also ich dachte eher daran die Gartenlaube entweder direkt zu teilen, mit einem pers. vereinbartem "Nutzvorrecht" (wenn man dann mal in Deutschland ist). Oder die alleine zu mieten.
Dabei hätten wir schon geplant ca. 2-3 Monate pro Jahr in Deutschland zu sein. Ich denke dafür ca. 1000 pro Jahr ist ohne Probleme drin - auch wenn man es nicht teilt.
Im Winter wäre das, ich sage mal, eingeschränkt nutzbar. Da Wasser in den Gartenanlagen abgestellt wird. Aber wenn wollten wir wie gesagt eh nur im warmen zurück ;)
Ich kenne einige die im Sommer Wochenlang im Garten bleiben. Ob das gesetzlich okay ist weiß ich nicht. Ganzjährig ist gesetzlich natürlich nicht drin, aber eine konkrete Dauer wie lange man dort übernachten darf, konnte ich jetzt auf Anhieb nicht "ergoogeln".
So schön bunt und malerisch geht's natürlich auch, wenn man gerne geknipst wird. Aber schaut trotzdem mal, wieviele Lieferwagen in dem Bild verdeckt sind? Klingelt's schon? (Foto vom frz. Zigeuner-Wallfahrtsort Saintes-Maries-de-la-Mer. Anklicken zum Vergrößern.)