RE: Freiheit...
Das kann ich alles sehr gut nachvollziehen. Und wie immer hat jede Seite mehrere Medaillen und jeder Einzelne von uns hat seine eigene "Schmerzgrenze".
Du "erträgst" viele Einschränkungen von außen, weil du deinen Job gern ausübst und es ist deine freie Entscheidung, dafür jetzt sogar Schulden aufzunehmen. Irgendwann (ich wünsche dir natürlich nicht, dass es so kommt), könnte es sein, dass dir das zu viel wird und du es einfach nicht mehr willst. Dann könntest du die Begehrlichkeit auf den Job (weil er dir so viel Spaß macht) aufgeben. Dafür wirst du natürlich abwägen, kannst dennoch frei entscheiden. Dann wäre es sehr gut, dass du nicht unter der Entscheidung leidest, sondern aus deiner Genügsamkeit heraus sagst "So geht's auch und ich werde schon was finden, was mir wieder Freude macht."
Ich persönlich habe tatsächlich schon einige Goldklumpen eingetauscht.
Eine Aussage meiner Steuerberaterin vor etlichen Jahren werde ich nie vergessen, vielleicht war sie sogar (auch) ausschlaggebend für mein Umdenken:
Mein Ex-Mann und ich hatten ein Haus, der Verkauf wäre zum Zeitpunkt der Trennung eine "finanzielle Katastrophe" gewesen, also haben wir vermietet. Das war sehr nervig. Irgendwann, als die Immobilienpreise über Jahre endlich gestiegen und Kredite relativ günstig waren, beklagte ich mich bei der jährlichen Steuerberatung, dass ich nicht verstünde, weshalb die Mieter das Haus nicht endlich kaufen. Sie arbeiteten sogar in einer Bausparkasse und wüssten, dass sie im Vergleich von Miete zu Abtrag wesentlich günstiger fahren würden... "Besitz bindet."
Ja, ich bin jetzt dabei, quasi ein zweites Standbein aufzubauen. Mit wenig Energie, aber aus Notwendigkeit und darum auch aus eigenem Antrieb. Ich wollte noch 5, 6 Jahre weiter arbeiten wie bisher und dann langsam kürzer treten, meinen Nachfolger einarbeiten. Das sind so Lebensplanungen, von denen der Abschied bißchen schwer fällt. Sprich: der potentielle Nachfolger konnte es sich nicht leisten, so lange auf sein Einkommen zu verzichten, der hat halt kleine Kinder zu versorgen. Ob ich noch einmal jemanden finde, der mir so ähnlich denkt und agiert...? Ich finde ja auch, daß Brüche / Umbrüche gut Bausteine für etwas Neues sein können, ich bin kein negativer Mensch. Aber es darf auch mal zu viel werden. Ist gerade so. Im vollen Bewußtsein, daß alles Jammern auf hohem Niveau ist und viel Schlimmeres existiert als mein kleines Elend ;-)) Danke Dir!
Hi @chriddi, ich hab' dir im Discord eine PM geschickt. LG, Werner