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RE: Das 2021er Hochwasser im Ahrtal und eine alarmierende Studie
Ich habe mir die Kurzfassung (das "abstract"), welches du verlinkt hast, gestern noch angeschaut. Es sieht für mich nach einem Bärendienst für die Klimaschützer aus und eher nach Machwerk als nach Wissenschaft, weil das Erkenntnisinteresse allzu stark einwirkt und keine offene Antwort mehr zulässt.
Für die Bewohner des Ahrtales ist es indes völlig unerheblich, ob sie mit oder ohne eine Klimaveränderung immer wieder in Mitleidenschaft gezogen werden - und die staatlich organisierte Hilfe sollte meiner Meinung so aussehen, dass den Leuten geholfen wird, ohne ihnen gleich wieder in die nächste Katastrophe hinein zu 'helfen', sprich: ohne Wiederaufbau-Parolen mit deutlichen Anreizen zur Umsiedlung.
Ja, ich glaube einfach, dass diese 'Attributionsmethode' hier fragwürdig angewendet ist. Dabei vergleichen sie Daten einer Region theoretisch ohne "menschlichen Klimaeinfluss", mit der Region im Modell MIT "menschlichem Klimaeinfluss". Findet man dadurch heraus, dass das aktuelle Geschehen sowie frühere Geschehen ohne menschlichen Klimaeinfluss nicht stattgefunden hätte, ist es sozusagen der Nachweis für den menschlichen Einfluss. Problem ist aber hier meiner Ansicht nach, dass ausgerechnet das Ahrtal eine Region mit einer Vielzahl von Überschwemmungsereignissen ist, die über viele Jahrhunderte zurück ganz gut dokumentiert sind. M.E. also gerade mal das falsche Objekt, um ausgerechnet hieran irgendwie zweifelsfrei nachzuweisen, es sei diesmal das menschengemachte Klima gewesen. Das ist zwar nicht grundsätzlich zu bestreiten, aber einige Kernaussagen dieser Studie sind eben nicht ok - das mit den 500 Jahren wirkt auf mich fast so, als habe man die Daten der Zeit "vor dem menschengemachten Klimawandel" absichtlich geglättet, rausradiert.