RE: Über Teams, Kommunikation und Feedbackkultur - Teil 1: Teambildung
Hallo Christiane,
Du gestattest mir die freie Interpretation und das Heranziehen eines aktuellen Projektes, welches unter Nichtberücksichtigung aller von dir aufgeführten Vorstufen, dem Licht der Welt preisgegeben und somit ein frühes Scheitern leichtsinnigerweise heraufbeschworen wurde.
Wo wurden Fehler gemacht, deren Nichtbeachtung und fatalen Folgen auf das Projekt zum Alltag erklärt oder der blauäugigen Hoffnung auf Gottgelingen Vorschub geleistet.
Diese Herangehensweise führt wohl automatisch dazu, dass eine unstrukturierte, koagierende Zusammenarbeit plötzlich in ein kontraagierendes Muskelspiel abtriftet, an dessen Ende die Spachlosikkeit steht.
Nun stellt sich die Frage, was der Haufen Schrott im Hof noch wert ist. Subjektive Einschätzungen taugen für keine Wiederbelebung. Das kontraagierende System ohne Fachbereichsaufteilung scheint die Grundlage dessen, auf was ein Schafott errichtet wird.
Ein Neuanfang in der interagierenden, zukunftsweisenden Gestaltung scheint ferner denn je, aber nicht undenkbar.
Ich hoffe zumindest 50% dessen verstanden zu haben, was du uns näher bringen möchtest.
Du machst es einem auch nicht leicht am späten Sonntagnachmittag.
Liebe Grüße
Wolfram
Hallo Wolfram,
selbstverständlich bist du mit dem Bezug deiner Gedanken auf ein mir bekanntes aktuelles Projekt auf der richtigen Spur. Ich würde noch nicht soweit gehen, bereits bei den Teambildungsprozessen nach Fehlern zu suchen. Dass einzelne Phasen, wie geschehen, parallel zu einander verlaufen und auch der ein oder andere evaluierende "Rückschritt" nötig ist, ist recht normal.
Ich denke, die Fehler liegen eher in dem Bereich, den ich morgen aufzeigen werde. Jedoch werde ich mich momentan hüten, hier wertende Äußerungen zu tätigen. Manch einer wählt zur Aufarbeitung der Geschehnisse eines missglückten Gemeinschaftsprojekts Artikel, in denen noch einmal nachgetreten wird, ich habe mich für eine neutrale, distanzierte Betrachtungsweise über die Darstellung reiner Fakten entschieden, die keinen Raum für emotionale Reaktionen lässt, da es sich um erforschte Tatsachen handelt.
Nach Veröffentlichung des dritten und letzten Teils dieses Textes am #deutschdienstag ist es möglich, dass ich mich auf interpretierende Diskussionen einlasse und auch eine weitere Intention neben der rein inhaltlichen Darstellung von Gegebenheiten äußere.
Ein ganz persönliches Statement sei aber erlaubt: Ich sehe das Projekt nicht als gescheitert an und bin sicher, die verbliebenen und zukünftigen Projektteilnehmer werden sensibler agieren.
Also dann bis morgen?!
Liebe Grüße,
Christiane