Komme zwar aus einer Bandarbeiter Familie aber da ists nicht anders, mein Vater würde mir ne Meditations Anleitung an den Kopf klatschen entweder man zieht es durch und bekommt den Audi/VW Lohn oder man tritt nen Schritt zurück und kann draußen für fast den selben Aufwand nur etwas "entschleunigter" ohne Nachtschicht mit der hälfte leben. Für jemanden mit nem alten Festvertrag ist es Suizid soetwas zu unternehmen. Mache selbst die meiste Zeit Home Office, das ist der letzte Dreck.
Aber nen zwischen Ding/ "Worklife Balance" ist im Dienstleister Bereich Utopie, das ist nur nen Mode-Trend aus New-York. P.S....Praktika auf kleinen Behörden waren immer super entspannt, das mit dem Beamten Dasein ist vielleicht das was Work-Life-Balance nahe käme ^^
Hab mich jetzt auf 30 Stunden runter setzen lassen. Das ist schon mal ein Anfang, um dem staatlichen Gebilde etwas Geld zu entziehen. Den Verdienstausfall machen ich mit Steemit weg und zwar steuerfrei. Vielleicht bin ich ja irgendwann einmal gar nicht mehr angewiesen auf den Erwerbs-Job.
Jeder Euro, den man der Krake entziehen kann, ist ein guter Euro.
Bei mir würde das mit 30 h leider nicht gehen. Wenn, dann müsste ich komplett kündigen. Richtige Entscheidung jedenfalls von Dir. Vermutlich verdienst Du unter dem Schnitt nicht viel weniger.
Toller Artikel lieber Leroy
Das blöde ist doch, dass uns eintrichtert wird, was wir brauchen. Ich habe deutlich nach meinen Abschied aus dem Land der des "Perfektionismus " am eigenen Leib gespürt. Es wird dir eingerichtert, dass du perfekt sein sollt, oder es zumindest anstreben sollst. Jede redet darüber und ist stolz perfekt sein zu wollen, auf Kleinigkeiten zu achten und sich darüber aufzuregen, wo es eigentlich nichts zu meckern gibt. Was ist die Folgerungs davon? Wir vergeuden unsere werd volle Lebenszeit und Energie und geilen uns darüber auf, wer perfekter ist als der andere.
"....ich bin perfekter als du... " das ist in Deutschland leider ja schon ein richtiges Machtspiel geworden. Ich kann und will solche Menschen nicht ändern, jeder hat sein eigenen Rad zu drehen, so wie er es drehen will. Ich drehe meines selbst, dazu habe ich mich entschieden.
Soll ich dir was sagen lieber Leroy? Ich fühle mich ohne den ganzen Kram frei, ja richtig frei sogar. Ohne Auto, ohne Möbel, ohne Deko Klumb, all den mist wo es zu kaufen gibt. Ich weiß nochwie es läuft. Man hat eine schöne Wohnung, ein Haus und kommt bei einem Geschäft vorbei und denkt sich, komm das kaufen wir, dass passt schön in die Ecke. Und so kaufst du und kaufst du Sachen, die es nicht braucht. Unglücklicher Nebeneffekt: Für alles was du kaufst musst du Arbeiten, oder das Geld wieder durch deine Arbeit zurück holen, weil es an einer anderen Stelle fehlt. Denn der Geldbeutel ist nicht unendlich gefüllt. Man arbeitet wirklich für den Konsum, eigene Erfahrung und Erlebnisse bleiben gnadenlos auf der Strecke und werden in künstlich erbauten Fun Parks am Wochenende mit den Kindern eine Lüge vorgespielt, das wäre das Leben und es macht Spass, so eingesperrt zu sein.
Dann kommt da noch die Nachrichten dass Deutschland der Umsatz ( oder wie hieß das nochmals ...) zurück gegangen sei, verflixt, es werden nicht mehr so viele Nichtsnutzige Dinge gekauft, Leute wir haben ein Problem! Es muss gekauft werden, looooooossss ;-). Ich pfeife ehrlich darauf, wenn im Radio diese Meldung kommt. Das ist mir zu doof geworden.
Ich kaufe dass nur noch was ich brauche, wirklich brauche und was meiner Arbeit, was mein Vergnügen ist, Hilfe gibt. Ein Dekoartikel für meine Ecke? Welche Ecke, ich habe keine Ecke. Bald ich weiter Reise verliere ich es wieder, weil ich es nicht mitnehmen kann. Ich kann dir sagen, das Leben ändert sich schlagartig bei diesem Lebensstil. Und mit Dauer auch die innere Einstellung. Es muss nicht für immer sein, dass man reist. Aber es hilft die innere Einstellung zu ändern, die Augen auf das Wichtige zu drehen.
Das ist eine Einstellung, für die andere 40 Jahre oder mehr brauchen. Hilft natürlich, den Druck vom Kessel zu nehmen. Hoffe, dass Ihr das auch durchhalten könnt, wenn Ihr wieder zurück seid :-). Danke für den klasse Kommentar, @travelwithus!
Das ist bewundernswert wie ihr das durchzieht. Aber dazu gehört eine Menge Mut, und nicht jeder ist dafür gemacht. Verzichten lernen ist aber der richtige Ansatz um Abhängigkeiten zu reduzieren. Leider ist das schwierig dort auszubrechen. Es werden einem täglich so viele schöne Dinge vorgeführt, dass es nach einiger Zeit unmöglich wird, zu erkennen was nötig und was Luxus ist. Ich halte das seit Jahren so, dass ich bei größeren Anschaffungen in der Regel das Geld noch ein paar Wochen/Monate zurückhalte und für mich selber prüfe, brauch ich das wirklich.
Manchmal klappt es, manchmal nicht.
Vor allem hat jeder verschiedene Prioritäten. So ist das neue Gears of War für mich lebensnotwendig, für meine Frau ein saublödes Spiel an der XBox ;)
Konsumverzicht oder -einschränkung ist eine notwendige Voraussetzung, aber nicht die Lösung des Problems. Es gibt noch andere Barrieren, die zu überwinden sind.
Ja das stimmt wohl. Aber so löst man die Schlinge der Abhängigkeit ein wenig. Raus aus der Spirale wird man als Otto Normalverbraucher nicht kommen. Auch der Weg von @travelwithus bringt Abhängigkeiten mit sich. Denn auch hier gilt: ohne Moos nix los.
Es gibt nur eine Antwort: Mit weniger zufrieden sein und ggf. auf der Karriereleiter stehen bleiben oder sogar absteigen. Da muss die Frau dann mitziehen, oder man muss sich entscheiden, weiterackern oder trennen.
Kinder? Da kann ich als Kinderloser nicht gut mitreden, aber mutmaßen: Wer versäumt hat, seinen Kindern entgegen aller schlechten äußeren Einflüsse beizeiten echte Werte einzutrichtern, hat wohl Monate ganz schlechter Zeiten vor sich. Aber besser als Jahre in Unzufriedenheit zu ruinieren ist es wohl dennoch.
Freunde? Man wird sehen, wer ist und wer nicht. Geht auch mit weniger.
Ich spreche aus Erfahrung, denn ich backe ganz bewusst kleinstmögliche Brötchen, damit ich nicht mehr arbeiten MUSS. Ich kann mir keine Luxuskreuzfahrt plus Skiurlaub plus ... mehr leisten. Auch kein neues Auto alle drei Jahre. Das war mal. Ich kann aber morgen mit meiner Frau nach Malle fliegen, wenn ich Bock habe, oder übermorgen, oder egal. Und nächstes Wochenende ins Elsass. Und in zwei Monaten ein paar Tage in der Toscana... Oder auch nicht. Brauche niemanden um Urlaub anzubetteln.
Diese Freiheit ist mit nichts aufzuwiegen! MIT NICHTS!!! Ich würde dafür sogar noch auf viel mehr verzichten, um sie zu erhalten. Baggersee statt Mittelmeer. Fahrrad statt Auto. Als lebenslanger Selbständiger bzw. Freelancer, der ständig rangeklotzt hat, um mir "was leisten" zu können, war es schwer, von diesem Karussell den Absprung zu kriegen. Schmerzhaft, denn es dauerte, bis ich merkte, dass ich mehr bekam, als ich aufgab, bis die Praxis in Einklang mit der Theorie kam.
Grundgütiger Gott, was hätte ich alles anstellen können, wenn ich das nur noch früher kapiert und entsprechend vorbereitet hätte! Wir alle haben eine begrenzte Menge an Zeit in uns, wir wissen nicht einmal wie wenig. Egal welchen Stundenlohn ihr habt, er wiegt eure Zeit NICHT auf!
Vielleicht ist hier ja ein(e) abhängig Beschäftigte(r) auf einem ähnlichen Trip und kann uns erhellen, wie man das anstellen kann. Ich habe da keine Erfahrung und stelle es mir sehr schwer vor.
Danke für Deinen Kommentar. Kann ich - als abhängig Beschäftigter - alles voll unterschreiben. Letztlich ist alles eine Frage der Prioritäten und Konsequenz. Mit Kindern und ohne Kinder ist allerdings ein Unterschied - wobei das das von Dir Gesagte prinzipiell nicht in Zweifel ziehen soll. Die Perspektive verschiebt sich dann allerdings in Teilen schon etwas. Ein weites Feld ...
Verzicht für einen selbst und Ansage an Schutzbefohlene ist nicht dasselbe.
Habe schon mit vielen Kumpels gesprochen. Was brauchen wir schon? Eigentlich ein Dach über dem Kopf, der Rest ist Bullshit. Sind die Kinder da, steht das zwar immer noch, aber Deine Kinder werden nicht im luftleeren Raum oder bei Dir zu Hause groß, sondern in der Schule. Sie orientieren sich an außen. Da eine Balance zu halten, ist nicht immer so einfach, wie man das selbst sieht.
Ja, da will ich absolut nicht widersprechen. Es klappt wohl nur, wenn die Kinder vom ersten Tag an als Individualisten erzogen wurden und nach einigen Jahren dickfellig gegenüber der kalten Luft im "nicht luftleeren Raum" geworden sind. Beispiel: Die Kinder der Amischen in USA. Die sind allerdings viele, nicht nur ein oder zwei. Das gibt mehr Halt, als ein einziges Elternpaar es kann.
Ich sehe und habe das ähnlich erfahren wie du @folker-wulff.
Wenn man beginnt Dinge los zu lassen auch wenn das zunächst Verzicht bedeutet gewinnt man auf der anderen Seite eine Lebensqualität die extrem wertvoll ist.
Auch wenn man nicht mit den Dingen wie Familie versorgen, Kredite zahlen und über die Runden kommen kämpft.
Es gibt da noch die Einstellung " einen gut bezahlten Job, wirft man nicht weg". Der Karriereweg "muss" nach oben gehen. Und ich muss dir recht geben, gute Arbeit wird nicht belohnt mit mehr Verdienst, sondern mit mehr Arbeit.
Das schlimme daran ist! Sogar in Schulen für die Kinder kommt das Thema bereits an!
Da habe ich des öfteren mitbekommen wie Lehrer Gruppen zuteilen mit folgendem Fokus.
Jemand der hart Arbeiten, jemand der sich den Kopf zum Projekt macht und der Rest sind Mitläufer, nichts Arbeiter. Und wenn man nach dem Grund fragt, wieso man seine Projektpartner nicht selbst aussuchen darf - Weil es in der Arbeitswelt genauso zugeht!
Wie immer, ich mag deine Art zu schreiben und wie du die Themen auf den Punkt bringst! Danke
Kredite hatte ich noch gar nicht erwähnt. Das ist der letzte Sargnagel, denn dann MUSST Du weitermachen oder die Karten komplett legen. ... Evtl. muss man ein Ausnahmetalent sein oder mit dem Alter geheilt oder einfach saturiert, um da einen Blick für zu bekommen ... :-) Danke!
Seit beinahe 15 Stunden lagert dein Post in dem Ordner, den ich extra für schwere Fälle eingerichtet habe. Ich musste zwischenzeitlich überlegen, ob ich den Notarzt anrufe oder den Valentinstag absage.
Es ist 18:00 Uhr balkanesischer Zeit und ich sage:
Hallo Leroy!
Überlasse mir im Moment die Träumerei. Die Realität hat keine Prostataprobleme und kann getrost hinten anstehen.
Wie wäre es, wenn alle (und ich meine wirklich alle) Arbeitnehmer vom Aschermittwoch bis zum Freitag zwar unseren Arbeitsplatz aufsuchen, aber eben nicht mit Aktivität zur Umsatzsteigerung beitragen? Am Wochenende setzen wir uns dann mit unseren sogenannten Arbeitgebern zusammen und beraten darüber, wie es zukünftig solidarischer weitergehen kann.
Warum führen zwei Familien (Porsche & Piech) das Land Niedersachsen und die Belegschaft wie einen Ochsen am Nasenring durch das Land und sind sich dabei auch noch sicher, dass Kollateralschäden vom Steuerzahler und der Belegschaft beglichen werden?
Was spricht dagegen, dass der Ideenanreger belohnt wird - aber doch nicht bis ans Ende seiner Tage. Was nutzt die beste Idee, wenn sie nicht von uns umgesetzt wird? Home-Office, am Fließband oder als Leiharbeiter - wir haben alleine keine Chance gegen das Konglomerat der Gefestigten, die die freie Marktwirtschaft als angenehm empfinden, da sie bei Bedarf auch mal die Badewanne mit Champagner volllaufen lassen können.
Ich plädiere für Solidarität. Wir könnten die Verweigerung auch bis Ostern durchziehen. Damit wäre auch die Kirche zufriedengestellt. Fasten ist angesagt. Aber manchen tut es früher weh.
Einen schönen Valentinstag wünsche ich dir, Wolfram
Wie immer, antworte ich unüberlegt. Erstmal danke für die lange Antwort. Also ich find die Marktwirtschaft super. Zwingt mich ja keiner, für meinen Boss zu roboten. Kann auch Hartz IV machen und von morgens bis abends aufm Sofa rumgammeln oder mich mit Literatur und Stricken beschäftigen. Leroy hat auch nix gegen die Gefestigen. Die hatten halt Glück oder waren cleverer. Meist Letzteres! :-)
War eher so ein Jefühlsjedöns
Dein Jefühlsjedöns schlägt aber verdammt hohe Wellen!
Bestimmt wg. dem steigenden Meeresspiegel und dem Untergang der Sozialdemokratie.
Bis die Tage, Wolfram
Hallo lieber Leroy. Ich habe deinen Bericht gelesen und kann dir in allem nur beipflichten. Ich selber stelle mir oft die Frage, wie kann man denn etwas verändern? Willst du überleben bleibt dir bis zu einem gewissen Punkt ja nichts anders übrig, als bis zum Exzess zu malochen.
Sollte dir die Erleuchtung kommen und du auf die Bremse treten solltest, dann Frage ich mich was passiert mit deinen Kindern Frau etc. wenn du allein Verdiener bist? Von der Erleuchtung bekommst du auch keine Kohle um Strom, Gas, Telefon, Auto usw. zu bezahlen.
Bist du alleine, könntest du evtl. ab in die Berge und dort als Einsiedler leben! Ich selber sehe es in meinem Betrieb. Allein wenn man die Zahlen jedes Jahr liest. Wir haben im Jahr 2016 65 Millionen gemacht. 2017 wollen wir 75 Millionen machen und 2018 100 Millionen.
Genau da sehe ich, wo der Auslöser ist. Die, die schon genug haben wollen immer mehr. Ja wir bedienen uns an den kleinen die sich den Buckel krumm ackern, damit eine Handvoll sich den Arsch vergolden lassen können. Man wirft uns gerade immer so viel vor die Füße, dass es reicht mal ein Urlaub zu machen oder sich ein Auto auf 86 Monate zu finanzieren.
Es wird sich erst, was ändern, wenn es richtig kracht und wir wieder back to Basic müssen. Wo es heißt, ich gebe dir zwei Brote für eine Flasche Milch. Dann kannst du dir mit deinem Geld höchstens noch den Hintern abwischen. Denn zu mehr wird es nicht mehr reichen.
Danke für diesen Bericht. Du sprichst mir aus der Seele! Früher hatte ich meistens gut bezahlte und sichere Anstellungen - ich war aber nicht glücklich. Vor allem weil mir teilweise die Selbstbestimmung fehlte aber auch weil alle Arbeitsabläufe vorgegeben waren und ich mich fügen musste. Vor allem bei staatlichen Berufen. Meine Eltern waren aber stolz auf mich... Jetzt habe ich selber Familie und wir leben seit 1 Jahr hier in Bali. Unser tägliches Brot verdienen wir mit unserer Tauchschule. Klar ist der Anfang schwer, wenn man plötzlich selbständig ist und die Frage von Sicherheit taucht ab und zu auf. Mein Mann und ich sind nun aber sehr glücklich im Beruf und schauen sehr positiv in die Zukunft. Obwohl wir zurzeit mehr arbeiten als früher, bleibt mehr Glück zurück für die Familie. Wir haben hier viel weniger - aber doch so viel mehr! Liebe Grüsse inkl. Resteem von mir
Hey @leroy.linientreu,
spannendes Thema und interessant Deine Gedankengänge nachvollziehen zu können!
Neulich hatte ich eine interessante Unterhaltung mit einem Unternehmer, der nach weiteren Arbeitern sucht - weil er auch einen Schritt zurücktreten möchte.
Für ihn sei es schwierig mit Unternehmen wie Siemens, BMW oder VW "Lohn-/Gehaltstechnisch" mithalten zu können, da er nicht in der Lage ist die ganzen Sonder- und Bonuszahlungen an seine Mitarbeiter zu tätigen, wie das in den größeren Konzernen der Fall ist. In dem Zusammenhang sind wir auf die Steuern - Steuerverminderungen der "Großen" zu sprechen gekommen und schnell wurde klar, dass der Mittelstand eine riesige Barriere vor sich hat ... aber da bin ich jetzt vermutlich auch ein bisschen vom Thema abgeschweift. 😅
Mir persönlich hilft eine Wochenplanung am Sonntagabend ungemein. Dann kann ich alles in Ruhe klar strukturieren und noch einen Puffer für Spontanitäten einplanen. :)
Hallo @crypto2go. Danke für Deine Bemerkungen. Ja, es ist so. Der Mittelstand kann da nicht mithalten, egal ob er will oder nicht. Bei einem Riesenkonzern zu arbeiten ist fast wie auf dem Amt - da laufen die Sachen anders. Das mit der Wochenplanung ist ne gute Anregung.
Schöner Text, denke die Lösung sind die kleinen Dinge....
Ob das reicht weiss ich auch nicht....
Lieber @xels - das denke ich mittlerweile auch. Die kleinen Dinge oder die großen Dinge. Jedenfalls die Dinge, die man selbst in der Hand hat :-)
Komme zwar aus einer Bandarbeiter Familie aber da ists nicht anders, mein Vater würde mir ne Meditations Anleitung an den Kopf klatschen entweder man zieht es durch und bekommt den Audi/VW Lohn oder man tritt nen Schritt zurück und kann draußen für fast den selben Aufwand nur etwas "entschleunigter" ohne Nachtschicht mit der hälfte leben. Für jemanden mit nem alten Festvertrag ist es Suizid soetwas zu unternehmen. Mache selbst die meiste Zeit Home Office, das ist der letzte Dreck.
Aber nen zwischen Ding/ "Worklife Balance" ist im Dienstleister Bereich Utopie, das ist nur nen Mode-Trend aus New-York. P.S....Praktika auf kleinen Behörden waren immer super entspannt, das mit dem Beamten Dasein ist vielleicht das was Work-Life-Balance nahe käme ^^
Du sagst es. Im Dienstleistungsbereich hab ich noch keinen gesehen, der das schafft. Aufgeben will ich trotzdem nicht :-)
Hab mich jetzt auf 30 Stunden runter setzen lassen. Das ist schon mal ein Anfang, um dem staatlichen Gebilde etwas Geld zu entziehen. Den Verdienstausfall machen ich mit Steemit weg und zwar steuerfrei. Vielleicht bin ich ja irgendwann einmal gar nicht mehr angewiesen auf den Erwerbs-Job.
Jeder Euro, den man der Krake entziehen kann, ist ein guter Euro.
Bei mir würde das mit 30 h leider nicht gehen. Wenn, dann müsste ich komplett kündigen. Richtige Entscheidung jedenfalls von Dir. Vermutlich verdienst Du unter dem Schnitt nicht viel weniger.
Bin halt mit den letzten Euros im Spitzensteuersatz.
Toller Artikel lieber Leroy
Das blöde ist doch, dass uns eintrichtert wird, was wir brauchen. Ich habe deutlich nach meinen Abschied aus dem Land der des "Perfektionismus " am eigenen Leib gespürt. Es wird dir eingerichtert, dass du perfekt sein sollt, oder es zumindest anstreben sollst. Jede redet darüber und ist stolz perfekt sein zu wollen, auf Kleinigkeiten zu achten und sich darüber aufzuregen, wo es eigentlich nichts zu meckern gibt. Was ist die Folgerungs davon? Wir vergeuden unsere werd volle Lebenszeit und Energie und geilen uns darüber auf, wer perfekter ist als der andere.
"....ich bin perfekter als du... " das ist in Deutschland leider ja schon ein richtiges Machtspiel geworden. Ich kann und will solche Menschen nicht ändern, jeder hat sein eigenen Rad zu drehen, so wie er es drehen will. Ich drehe meines selbst, dazu habe ich mich entschieden.
Soll ich dir was sagen lieber Leroy? Ich fühle mich ohne den ganzen Kram frei, ja richtig frei sogar. Ohne Auto, ohne Möbel, ohne Deko Klumb, all den mist wo es zu kaufen gibt. Ich weiß nochwie es läuft. Man hat eine schöne Wohnung, ein Haus und kommt bei einem Geschäft vorbei und denkt sich, komm das kaufen wir, dass passt schön in die Ecke. Und so kaufst du und kaufst du Sachen, die es nicht braucht. Unglücklicher Nebeneffekt: Für alles was du kaufst musst du Arbeiten, oder das Geld wieder durch deine Arbeit zurück holen, weil es an einer anderen Stelle fehlt. Denn der Geldbeutel ist nicht unendlich gefüllt. Man arbeitet wirklich für den Konsum, eigene Erfahrung und Erlebnisse bleiben gnadenlos auf der Strecke und werden in künstlich erbauten Fun Parks am Wochenende mit den Kindern eine Lüge vorgespielt, das wäre das Leben und es macht Spass, so eingesperrt zu sein.
Dann kommt da noch die Nachrichten dass Deutschland der Umsatz ( oder wie hieß das nochmals ...) zurück gegangen sei, verflixt, es werden nicht mehr so viele Nichtsnutzige Dinge gekauft, Leute wir haben ein Problem! Es muss gekauft werden, looooooossss ;-). Ich pfeife ehrlich darauf, wenn im Radio diese Meldung kommt. Das ist mir zu doof geworden.
Ich kaufe dass nur noch was ich brauche, wirklich brauche und was meiner Arbeit, was mein Vergnügen ist, Hilfe gibt. Ein Dekoartikel für meine Ecke? Welche Ecke, ich habe keine Ecke. Bald ich weiter Reise verliere ich es wieder, weil ich es nicht mitnehmen kann. Ich kann dir sagen, das Leben ändert sich schlagartig bei diesem Lebensstil. Und mit Dauer auch die innere Einstellung. Es muss nicht für immer sein, dass man reist. Aber es hilft die innere Einstellung zu ändern, die Augen auf das Wichtige zu drehen.
Das ist eine Einstellung, für die andere 40 Jahre oder mehr brauchen. Hilft natürlich, den Druck vom Kessel zu nehmen. Hoffe, dass Ihr das auch durchhalten könnt, wenn Ihr wieder zurück seid :-). Danke für den klasse Kommentar, @travelwithus!
Danke dir Leroy ;-))
Das ist bewundernswert wie ihr das durchzieht. Aber dazu gehört eine Menge Mut, und nicht jeder ist dafür gemacht. Verzichten lernen ist aber der richtige Ansatz um Abhängigkeiten zu reduzieren. Leider ist das schwierig dort auszubrechen. Es werden einem täglich so viele schöne Dinge vorgeführt, dass es nach einiger Zeit unmöglich wird, zu erkennen was nötig und was Luxus ist. Ich halte das seit Jahren so, dass ich bei größeren Anschaffungen in der Regel das Geld noch ein paar Wochen/Monate zurückhalte und für mich selber prüfe, brauch ich das wirklich.
Manchmal klappt es, manchmal nicht.
Vor allem hat jeder verschiedene Prioritäten. So ist das neue Gears of War für mich lebensnotwendig, für meine Frau ein saublödes Spiel an der XBox ;)
Konsumverzicht oder -einschränkung ist eine notwendige Voraussetzung, aber nicht die Lösung des Problems. Es gibt noch andere Barrieren, die zu überwinden sind.
Ja das stimmt wohl. Aber so löst man die Schlinge der Abhängigkeit ein wenig. Raus aus der Spirale wird man als Otto Normalverbraucher nicht kommen. Auch der Weg von @travelwithus bringt Abhängigkeiten mit sich. Denn auch hier gilt: ohne Moos nix los.
Es gibt nur eine Antwort: Mit weniger zufrieden sein und ggf. auf der Karriereleiter stehen bleiben oder sogar absteigen. Da muss die Frau dann mitziehen, oder man muss sich entscheiden, weiterackern oder trennen.
Kinder? Da kann ich als Kinderloser nicht gut mitreden, aber mutmaßen: Wer versäumt hat, seinen Kindern entgegen aller schlechten äußeren Einflüsse beizeiten echte Werte einzutrichtern, hat wohl Monate ganz schlechter Zeiten vor sich. Aber besser als Jahre in Unzufriedenheit zu ruinieren ist es wohl dennoch.
Freunde? Man wird sehen, wer ist und wer nicht. Geht auch mit weniger.
Ich spreche aus Erfahrung, denn ich backe ganz bewusst kleinstmögliche Brötchen, damit ich nicht mehr arbeiten MUSS. Ich kann mir keine Luxuskreuzfahrt plus Skiurlaub plus ... mehr leisten. Auch kein neues Auto alle drei Jahre. Das war mal. Ich kann aber morgen mit meiner Frau nach Malle fliegen, wenn ich Bock habe, oder übermorgen, oder egal. Und nächstes Wochenende ins Elsass. Und in zwei Monaten ein paar Tage in der Toscana... Oder auch nicht. Brauche niemanden um Urlaub anzubetteln.
Diese Freiheit ist mit nichts aufzuwiegen! MIT NICHTS!!! Ich würde dafür sogar noch auf viel mehr verzichten, um sie zu erhalten. Baggersee statt Mittelmeer. Fahrrad statt Auto. Als lebenslanger Selbständiger bzw. Freelancer, der ständig rangeklotzt hat, um mir "was leisten" zu können, war es schwer, von diesem Karussell den Absprung zu kriegen. Schmerzhaft, denn es dauerte, bis ich merkte, dass ich mehr bekam, als ich aufgab, bis die Praxis in Einklang mit der Theorie kam.
Grundgütiger Gott, was hätte ich alles anstellen können, wenn ich das nur noch früher kapiert und entsprechend vorbereitet hätte! Wir alle haben eine begrenzte Menge an Zeit in uns, wir wissen nicht einmal wie wenig. Egal welchen Stundenlohn ihr habt, er wiegt eure Zeit NICHT auf!
Vielleicht ist hier ja ein(e) abhängig Beschäftigte(r) auf einem ähnlichen Trip und kann uns erhellen, wie man das anstellen kann. Ich habe da keine Erfahrung und stelle es mir sehr schwer vor.
Danke für Deinen Kommentar. Kann ich - als abhängig Beschäftigter - alles voll unterschreiben. Letztlich ist alles eine Frage der Prioritäten und Konsequenz. Mit Kindern und ohne Kinder ist allerdings ein Unterschied - wobei das das von Dir Gesagte prinzipiell nicht in Zweifel ziehen soll. Die Perspektive verschiebt sich dann allerdings in Teilen schon etwas. Ein weites Feld ...
Verzicht für einen selbst und Ansage an Schutzbefohlene ist nicht dasselbe.
Habe schon mit vielen Kumpels gesprochen. Was brauchen wir schon? Eigentlich ein Dach über dem Kopf, der Rest ist Bullshit. Sind die Kinder da, steht das zwar immer noch, aber Deine Kinder werden nicht im luftleeren Raum oder bei Dir zu Hause groß, sondern in der Schule. Sie orientieren sich an außen. Da eine Balance zu halten, ist nicht immer so einfach, wie man das selbst sieht.
Ja, da will ich absolut nicht widersprechen. Es klappt wohl nur, wenn die Kinder vom ersten Tag an als Individualisten erzogen wurden und nach einigen Jahren dickfellig gegenüber der kalten Luft im "nicht luftleeren Raum" geworden sind. Beispiel: Die Kinder der Amischen in USA. Die sind allerdings viele, nicht nur ein oder zwei. Das gibt mehr Halt, als ein einziges Elternpaar es kann.
Ich sehe und habe das ähnlich erfahren wie du @folker-wulff.
Wenn man beginnt Dinge los zu lassen auch wenn das zunächst Verzicht bedeutet gewinnt man auf der anderen Seite eine Lebensqualität die extrem wertvoll ist.
Das ist ein sehr passendes und aktuelles Thema!
Auch wenn man nicht mit den Dingen wie Familie versorgen, Kredite zahlen und über die Runden kommen kämpft.
Es gibt da noch die Einstellung " einen gut bezahlten Job, wirft man nicht weg". Der Karriereweg "muss" nach oben gehen. Und ich muss dir recht geben, gute Arbeit wird nicht belohnt mit mehr Verdienst, sondern mit mehr Arbeit.
Das schlimme daran ist! Sogar in Schulen für die Kinder kommt das Thema bereits an!
Da habe ich des öfteren mitbekommen wie Lehrer Gruppen zuteilen mit folgendem Fokus.
Jemand der hart Arbeiten, jemand der sich den Kopf zum Projekt macht und der Rest sind Mitläufer, nichts Arbeiter. Und wenn man nach dem Grund fragt, wieso man seine Projektpartner nicht selbst aussuchen darf - Weil es in der Arbeitswelt genauso zugeht!
Wie immer, ich mag deine Art zu schreiben und wie du die Themen auf den Punkt bringst! Danke
Kredite hatte ich noch gar nicht erwähnt. Das ist der letzte Sargnagel, denn dann MUSST Du weitermachen oder die Karten komplett legen. ... Evtl. muss man ein Ausnahmetalent sein oder mit dem Alter geheilt oder einfach saturiert, um da einen Blick für zu bekommen ... :-) Danke!
Ich habe Gott sei Dank solche Sargnägel nicht.
Ich hüte mich auch davor!
Saturiert oder gut situiert ist denke ich die aktuell einzige Möglichkeit.
Hmm, ich lass mich aber auch mal von der Zukunft überraschen. 😄
Seit beinahe 15 Stunden lagert dein Post in dem Ordner, den ich extra für schwere Fälle eingerichtet habe. Ich musste zwischenzeitlich überlegen, ob ich den Notarzt anrufe oder den Valentinstag absage.
Es ist 18:00 Uhr balkanesischer Zeit und ich sage:
Hallo Leroy!
Überlasse mir im Moment die Träumerei. Die Realität hat keine Prostataprobleme und kann getrost hinten anstehen.
Wie wäre es, wenn alle (und ich meine wirklich alle) Arbeitnehmer vom Aschermittwoch bis zum Freitag zwar unseren Arbeitsplatz aufsuchen, aber eben nicht mit Aktivität zur Umsatzsteigerung beitragen? Am Wochenende setzen wir uns dann mit unseren sogenannten Arbeitgebern zusammen und beraten darüber, wie es zukünftig solidarischer weitergehen kann.
Warum führen zwei Familien (Porsche & Piech) das Land Niedersachsen und die Belegschaft wie einen Ochsen am Nasenring durch das Land und sind sich dabei auch noch sicher, dass Kollateralschäden vom Steuerzahler und der Belegschaft beglichen werden?
Was spricht dagegen, dass der Ideenanreger belohnt wird - aber doch nicht bis ans Ende seiner Tage. Was nutzt die beste Idee, wenn sie nicht von uns umgesetzt wird? Home-Office, am Fließband oder als Leiharbeiter - wir haben alleine keine Chance gegen das Konglomerat der Gefestigten, die die freie Marktwirtschaft als angenehm empfinden, da sie bei Bedarf auch mal die Badewanne mit Champagner volllaufen lassen können.
Ich plädiere für Solidarität. Wir könnten die Verweigerung auch bis Ostern durchziehen. Damit wäre auch die Kirche zufriedengestellt. Fasten ist angesagt. Aber manchen tut es früher weh.
Einen schönen Valentinstag wünsche ich dir, Wolfram
Wie immer, antworte ich unüberlegt. Erstmal danke für die lange Antwort. Also ich find die Marktwirtschaft super. Zwingt mich ja keiner, für meinen Boss zu roboten. Kann auch Hartz IV machen und von morgens bis abends aufm Sofa rumgammeln oder mich mit Literatur und Stricken beschäftigen. Leroy hat auch nix gegen die Gefestigen. Die hatten halt Glück oder waren cleverer. Meist Letzteres! :-)
War eher so ein Jefühlsjedöns
Dein Jefühlsjedöns schlägt aber verdammt hohe Wellen!
Bestimmt wg. dem steigenden Meeresspiegel und dem Untergang der Sozialdemokratie.
Bis die Tage, Wolfram
Danke für diesen Bericht. Du sprichst mir aus der Seele! Früher hatte ich meistens gut bezahlte und sichere Anstellungen - ich war aber nicht glücklich. Vor allem weil mir teilweise die Selbstbestimmung fehlte aber auch weil alle Arbeitsabläufe vorgegeben waren und ich mich fügen musste. Vor allem bei staatlichen Berufen. Meine Eltern waren aber stolz auf mich... Jetzt habe ich selber Familie und wir leben seit 1 Jahr hier in Bali. Unser tägliches Brot verdienen wir mit unserer Tauchschule. Klar ist der Anfang schwer, wenn man plötzlich selbständig ist und die Frage von Sicherheit taucht ab und zu auf. Mein Mann und ich sind nun aber sehr glücklich im Beruf und schauen sehr positiv in die Zukunft. Obwohl wir zurzeit mehr arbeiten als früher, bleibt mehr Glück zurück für die Familie. Wir haben hier viel weniger - aber doch so viel mehr! Liebe Grüsse inkl. Resteem von mir
Hey @leroy.linientreu,
spannendes Thema und interessant Deine Gedankengänge nachvollziehen zu können!
Neulich hatte ich eine interessante Unterhaltung mit einem Unternehmer, der nach weiteren Arbeitern sucht - weil er auch einen Schritt zurücktreten möchte.
Für ihn sei es schwierig mit Unternehmen wie Siemens, BMW oder VW "Lohn-/Gehaltstechnisch" mithalten zu können, da er nicht in der Lage ist die ganzen Sonder- und Bonuszahlungen an seine Mitarbeiter zu tätigen, wie das in den größeren Konzernen der Fall ist. In dem Zusammenhang sind wir auf die Steuern - Steuerverminderungen der "Großen" zu sprechen gekommen und schnell wurde klar, dass der Mittelstand eine riesige Barriere vor sich hat ... aber da bin ich jetzt vermutlich auch ein bisschen vom Thema abgeschweift. 😅
Mir persönlich hilft eine Wochenplanung am Sonntagabend ungemein. Dann kann ich alles in Ruhe klar strukturieren und noch einen Puffer für Spontanitäten einplanen. :)
Hallo @crypto2go. Danke für Deine Bemerkungen. Ja, es ist so. Der Mittelstand kann da nicht mithalten, egal ob er will oder nicht. Bei einem Riesenkonzern zu arbeiten ist fast wie auf dem Amt - da laufen die Sachen anders. Das mit der Wochenplanung ist ne gute Anregung.