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RE: Gar nicht down! - Müssen wir Chromosomen zählen?

in #deutsch5 years ago (edited)

#ganzwenigtext ist ein recht lange bestehender Running Gag. Okay, vielleicht sollte ich ihn mir langsam mal abgewöhnen ;-)

Vielen Dank für deine Rückmeldung und dass du dazu bereit bist, dir nach dem Lesen Gedanken zu machen. Ist ja definitiv kein leichter Tobak.

Ich habe mich auch erst während des Sonderpädagogik-Studiums mit der Thematik und der unumgänglichen Diskussion über pränatale Diagnostik befasst. Oh Mann, wenn du die Kinderheilkunde-Vorlesungen hinter dich gebracht hast, überlegst du dir echt, dich sterilisieren zu lassen...

Ich glaube, ich hätte es bei einer Schwangerschaft gar nicht wissen wollen und die Fruchtwasseruntersuchung abgelehnt.
In dem Zusammenhang erzählte ein Professor eine Anekdote:
Eine Kollegin (Sonderschullehrerin) lehnte die Diagnose trotz erhöhter Risiken (z.B. ihr Alter) ab und argumentierte im verwunderten Freundes- und Verwandtenkreis mit ihrem (nicht nur) berufsbedingten Menschenbild. Der Gynäkologe betonte eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit Down-Syndrom zur Welt bringen zu können, was sie als überhaupt nicht dramatisch zurückwies.
Vom Wochenbett berichtete sie einer besorgten Freundin, es sei alles in Ordnung, das Kind sein nicht behindert. Diese reagierte mit "Und? Freust du dich trotzdem?"...

Hab ein schönes Wochenende,
liebe Grüße,

Chriddi

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Und da achte ich ausnahmsweise mal auf die Tags .... ;-)

Sonderpädagogik wäre so gar nicht mein Ding, Respekt dass du dir das ausgesucht hast.
Zum Thema „Ich möchte keine Kinder, weil ...“ könnte ich mich auch lang und breit auslassen, lasse das an dieser Stelle aber besser sein.

Interessante Anekdote übrigens, ich frage mich doch ernsthaft, was jemandem wie der Freundin bei so einer Frage durch den Kopf geht. kopfschüttel

Danke dir auch ein schönes Wochende :-)

LOL... Wie man's macht... ;-)

Och, das Studium war höchst interessant und dann kommt es darauf an, dass man mit den Kindern mit besonderen Bedürfnissen umgehen kann, sie vor allem nimmt wie sie sind und nicht als Besonderheit in Watte packt. Respekt? Weiß nicht, aber danke!

Naja, die Freundin aus dem Beispiel hat es bestimmt nicht so gemeint. Ist vielleicht eher ein Beweis dafür, wie sehr die schwangere Frau argumentativ kämpfen musste, um ihren Standpunkt auch für ein Leben mit Behinderung darzustellen.

Respekt sage ich, weil ich so gar nichts davon weg habe. Ich gehöre zu den Leute, die ihre Arbeitsprobleme leider auch mal mit nach Hause nehmen, da ist es besser man hat so gar nichts mit menschlichen Problemen oder Schicksalen zu tun. Ein technisches Problem mag mich zwar beschäftigen, aber es raubt mir normalerweise nicht den Schlaf.
Ich finde es sehr gut, dass nicht alle so sind wie ich.

Das auch ist halt das Entscheidende, das sollte eigentlich jedem klar sein, dachte ich. Es wird doch niemand ernsthaft annehmen, auch bei aller pro Argumentation, dass sich eine Mutter für ihr Kind explizit eine Behinderung wünscht.

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Oh ja, ich habe früher auch viel mit nach Hause genommen. Das muss man sich aber ganz schnell abgewöhnen, sonst geht man vor die Hunde. Anfangs nicht einfach, aber irgendwann muss man lernen, dass es sich auch um einen Job wie jeden anderen handelt. Mit (nicht besonders gut) geregelten Dienstzeiten.

Es wird doch niemand ernsthaft annehmen, dass sich eine Mutter für ihr Kind explizit eine Behinderung wünscht.

Aussprechen wird das wohl niemand und bewusst ist es vielen wohl auch nicht. Bei manchen Eltern, besonders Müttern, hat man manchmal leider das Gefühl, dass das behinderte Kind auch einem Selbstzweck dient. Immer für jemanden da sein zu müssen, unentbehrlich zu sein - darin gehen manche Leute auf...
Nein, aber Quatsch! Glaube ich auch nicht, dass jemand explizit so einen Wunsch in sich hegt.