Gar nicht down! - Müssen wir Chromosomen zählen?
Berufsbedingt kenne ich vermutlich überdurchschnittlich viele Menschen mit dem sogenannten Down-Syndrom, einem Gendefekt, der Trisomie 21, mit der grundsätzlich körperliche wie kognitive Entwicklungsverzögerungen einhergehen. Kinder und Jugendliche, mittlerweile auch viele Erwachsene in meinem Alter und deutlich älter, denn die Lebenserwartung der Menschen, die häufig mit einem Herzfehler zur Welt kommen, wurde - dank der modernen Medizin - innerhalb der letzten 40 Jahre erheblich verlängert.
Wie viele Menschen mit Down-Syndrom kennst du persönlich oder hast sie schon "live" gesehen? Fehlanzeige? Kein Problem, das ist "normal", denn es gibt - "dank" der modernen Medizin - immer weniger von Trisomie 21 betroffene Personen. Hatten wir vor 25 Jahren an unserer Schule mit etwa 150 Schülern noch in jedem Jahrgang mindestens einen "Quoten-Downie", zählen wir heute genau drei Kinder mit dieser Behinderung bei annähernd gleicher Schülerzahl.
Nein, Trisomie 21 ist nicht heilbar. Es werden etwa 9 von 10 Föten nach pränataler Diagnose des Gendefekts abgetrieben.
Bei der Trisomie 21, dem durch den britischen Arzt John Langdon Down 1866 erstmals umfassend beschriebenen Syndrom, das früher aufgrund der häufig schräg gestellten Augen ohne deutliche Lidfalte als "Mongolismus" bezeichnet wurde, handelt es sich um eine Genmutation des 21. Chromosoms. Dieses ist, statt im menschlichen Genotypus "regulär" doppelt, dreifach abgebildet.
Die beschriebene Genanomalie ist seit etwa 50 Jahren bereits vor der Geburt durch eine Fruchtwasseruntersuchung, die mit der Gefahr einer Fehlgeburt behaftet ist, feststellbar. Diese Untersuchung, bei der der werdenden Mutter mit einer Kanüle durch die Bauchdecke Fruchtwasser aus dem Uterus entnommen wird, ist in Deutschland bei sogenannten Risikoschwangerschaften seit 1975 Standard. Seit etwa zehn Jahren ist das Down-Syndrom auch über einen komplikationsfreien Bluttest möglich, in Deutschland mussten schwangere Frauen die Kosten von ungefähr 150 € dafür bislang selbst tragen.
Am 19. September dieses Jahres wurde im Bundestag beschlossen, dass die gesetzlichen Krankenkassen aufgrund der hohen Testgüte die Kosten für die nicht invasive Blutuntersuchung nach der Gestaltung einer ausdrücklich ergebnisoffenen Beratungsbroschüre ab 2020 übernehmen.
Mit dem Einzug in den Bundestag ist die seit Jahrzehnten auf ethischer, moralischer, religiöser, medizinischer, (sozial)pädagogischer und auch wirtschaftlicher Ebene geführte Diskussion um die pränatale Diagnostik wieder in vollem Gange. Kurz zusammengefasst begrüßen die Befürworter eine erweiterte Entscheidungsfreiheit werdender Eltern, Gegner befürchten nun noch stärkere Selektion, da die vorgeburtliche Diagnose einer Behinderung in den meisten Fällen mit Euthanasie einhergeht. Ja, so wird weltweit eine präventive Abtreibung genannt, nur in Deutschland tut man sich aus bekannten historischen Gründen mit der Verwendung dieses Begriffs schwer.
Die Diskussion ist sehr umfangreich, die Argumente von Befürwortern wie Gegnern der pränatalen Diagnostik sind meist gut nachvollziehbar. Selbstverständlich kann ein Leben mit einem Kind mit Behinderung sehr erfüllend sein, es birgt aber gleichzeitig viele ungeahnte Herausforderungen. Deshalb ist es auch so schwierig, eine wertneutrale Beratung durchzuführen, zu der alle Instanzen, die eine werdende Mutter bei ihrer Entscheidung professionell unterstützen können, angehalten, teilweise verpflichtet sind. Um hier mal persönlich zu werden, behaupte ich, einer der Gründe, wenn nicht der einzige, weshalb ich dankbar bin, trotz starken Kinderwunsches niemals schwanger geworden zu sein, ist, damit niemals vor die Entscheidung einer Abtreibung nach pränataler Diagnose gestellt worden zu sein.
Die frühzeitige, durchaus schwerwiegende Entscheidung für oder gegen ein Kind mit Behinderung liegt einzig bei der Schwangeren. Deshalb ist der Beschluss, die Bluttests in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufzunehmen, der einzig richtige. Die medizinisch-technischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte sind nicht rückgängig zu machen, die Möglichkeiten einer pränatalen Diagnose bestehen. So wäre es in meinen Augen ungerecht, eine risikofreie Untersuchung nur Frauen bereit zu stellen, die sich diese leisten können, denn auch das wäre Selektion - wenn auch nicht eine um Leben und Tod.
Mit der nun beschlossenen Kostenübernahme ist die Debatte um Diagnosen von Behinderungen vor der Geburt noch lange nicht beendet. Und solange eine Behinderung in unserer Gesellschaft noch als Makel angesehen wird, wird sie bei allen EU-verordneten Inklusionsbemühungen niemals beendet sein!
Abschließend möchte ich dich mit einem gute Laune versprühenden Musikvideo des britischen Vereins "Wouldn't Change a Thing" zum Titel Shine von Take That aus der meiner Meinung nach nicht wirklich leicht verdaulichen Thematik entlassen.
Ursprünglich als Vatertagsprojekt konzipiert, wuchs die Idee zur Gestaltung des Videos "Dads Don't Count Chromosomes" zu einer professionellen Produktion heran, da die Väter, die "nur" zeigen wollten, dass sie ihre so viel Lebensfreude ausstrahlenden Kinder mit Down-Syndrom genauso lieben wie deren Mütter, Paramount Pictures zur Unterstützung akquirieren konnten.
We knew we’d never be able to match the mums’ ability to tug on the heart strings of the world so we went for some good-humoured competition instead! Dads who have children with additional needs are extremely under-represented and under-supported in this world and play a huge part in advocating for our children. We wanted to take the opportunity to shout from the rooftops how much our children are loved and welcome in our lives and how, just like the mums, we wouldn’t change a thing.
Jamie McCallum, Projektleiter
Wenn du magst, schaust du dir nun noch an, mit wem die Dads in den Wettbewerb getreten sind. Zur tragenden Musik von Christina Perri (A Thousand Years) wirkt "50 Mums | 50 Kids | 1 Extra Chromosome" der Mums etwas pathetischer, ist als Vorreiter mit über 6 Millionen YouTube-Clicks aber auch (noch) erfolgreicher.
Die in beiden Videos verwendeten Gebärden entstammen übrigens dem Kommunikations- und Sprachförderansatz MAKATON®, einer Möglichkeit der Unterstützten Kommunikation. Anders als bei internationalen Gebärdensprachen für Gehörlose, die auch Grammatik aufweisen, wird beim MAKATON®-Ansatz nur ein definiertes Kernvokabular durch Gebärden betont. Dies erleichtert Kindern mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten den Spracherwerb. Wörter, die nichts anderes als abstrakte Lautzeichen sind, werden durch immer wiederkehrende Gestik konkretisiert, somit eher verstanden und verinnerlicht.
Im Förderzentrum, an dem ich tätig bin, ist der Einsatz dieser Gebärden Teil des Schulprogramms - Schüler wie Lehrer sind mehr oder weniger konsequent bemüht, die durch vereinbarte Handzeichen unterstützende Kommunikationsmöglichkeit in den täglichen Unterricht zu integrieren.
Ich habe viele und nur so freundliche, wie fröhliche Menschen gesehen, die mit Down-Syndrom geboren wurden. Daher bin ich fast geneigt, das gar nicht so sehr als Behinderung zu sehen. Vielmehr erscheinem mir sogenannte normale Menschen zunehmend behindert. Sie starren den ganzen Tag auf elektronisches Gerät, das angeblich der Kommunikation dient aber so offensichtlich zur Selbstbefriedigung führt, wie kein Gerät jemals zuvor.
Sie nutzen es für viele kleine Dopaminkicks, mit jeder kleinen Aufmerksamkeitsbezeugung auf dem Gerät empfangen. Es ist jedoch mit diesem Kick nicht genug, sie können davon gar nicht genug bekommen.
Ich meine ja, dass die Gesellschaft zunehmend verblödet. Da das aber schon mein Großvater und mein Vater gesagt haben, will ich mich mit der Meinung nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen und den Ball flach halten.
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, aus dem mal wieder so viel herauszuziehen ist, lieber Martin.
"Behinderung" ist das, was die Gesellschaft als solche definiert. Dies allein ist ein philosophisches Werk wert, denn wer maßt sich diese Definition an? Mir fällt es auch nach Jahren schwer, sonderpädagogische Gutachten zu erstellen. Nicht die erlernte und mittlerweile routinierte Arbeit an sich, sondern die Tatsache, dass ich dazu beitrage, den Kindern einen gesellschaftlich "verordneten" Stempel auf die Stirn zu drücken. Selbst mit validierten Testungen stellen sich mir oft moralische Fragen. Ich nenne die Testinstrumente auch nie "Intelligenztest", sondern stelle stets den derzeitigen Entwicklungsstand der kognitiven Fähigkeiten fest. Intelligenz ist so vielschichtig und nur in wenigen Bereichen mit der Gaußschen Normalverteilungskurve korrelierbar.
Nehmen wir mal die emotionale Intelligenz. Da sind den meisten von uns gerade die Menschen mit Down-Syndrom weit voraus. Denn sie sind in der Regel echt, drücken ihre Gefühle frei und impulsiv aus. Die wird dann von den "Normalos" als distanzlos bezeichnet. Ja? Ist halt nicht gesellschaftlich anerkannt, wenn dich jemand vor Freude über eine klitzekleine Kleinigkeit abknutscht oder in Tränen ausbricht, wenn das Spiegelei falsch herum auf dem Teller landet.
Sicherlich kann man auch "Downies" nicht alle über einen Kamm scheren, aber du hast recht: Die meisten sind freundlich, fröhlich, einfach liebenswert - mit einer winzigen Laune der Natur, die sie in den Zellen verborgen vom Großteil der Menschheit unterscheidet. Die meisten benötigen auch keine Zen-Übungen, denn sie leben hauptsächlich im Hier und Jetzt, zermürben sich weder über Zukunft noch Vergangenheit das Hirn. Eine Tatsache, auf die ich schon häufig neidisch gewesen bin.
Aber weißt du was? Am Computer daddeln können die auch... ;-)
Liebe Grüße,
Chriddi
Danke dass du mich verstanden hast, Christiane. Obwohl die Antwort schnell hin geschrieben und voller Fehler war. Wegen all der Emotionen, die das Thema aufwühlt. Wären wir Naturvolk, wären viele dieser Menschen mitten drin. Vielleicht als Häuptling oder Medizinmann. Ich würde eine Schule für emotionale Kompetenz mit diesen schönen Menschen eröffnen. Da soll sich vielleicht mal unser Schamene (@schamangerbert) Gedanken drüber machen. Die können heilen. Was ganz dringend nötig ist.
Edit: Sie leben sicher auf einer hohen Stufe des Zen.
Och, kein Problem - ich kenne doch deine Editier-Künste ;-)
Wir müssen gar nicht zu den Naturvölkern schauen: Früher gab es auch bei uns in jedem Ort den "Dorf-Idioten", wobei sich das Wort Idiot er spät als Schimpfwort entwickelte. Ich erlaube mir hier mal, ein Bildschirmfoto von www.wissen.de zur Wortherkunft einzufügen.
Aber machen wir uns nichts vor: Es gab (seit Jahrtausenden) und gibt weltweit immer "Bevölkerungsgruppen", die ausgegrenzt, verfolgt, ermordet wurden.Es scheint menschlich zu sein, sich vom "Anderssein" abgrenzen, gar schützen zu wollen. In Deutschland stehen dabei halt gerade nicht unbedingt die Menschen mit Behinderung im Vordergrund... Doch dieses Fass sollten wir hier nun nicht öffnen.
Ganz bestimmt befinden sich Downies auf einer hohen Zen-Ebene. Spirituell betrachtet sucht sich ja jede Seele ihre nächste Inkarnation aus. Man geht davon aus, dass Menschen mit Behinderung eine sehr alte, reife Seele haben, die sich die Inkarnation ausgesucht haben, um andere bei der Bewältigung ihrer Lebensaufgabe aufzeigend zu unterstützen. Z.B. beim eigenen Umgang mit dem "Anderssein".
Du sprichst mir aus dem Herzen! Ich finde es auch auffallend, wie liebenswert und fröhlich diese Kinder sind! Diese Kinder geben ihren Eltern einen ganz großen Haufen Liebe und Glück zurück.
Und zu den sogenannten Normalos: wohin man auch schaut, immer mehr Schwachmaten......Man kann sich (oder auch nicht) nur noch wundern!
Toller Artikel und ganz wichtiger Beitrag!
Danke dafür.
Ich habe mit alten Über 70 jährigen Down Syndrom Patienten schon Nächte in meinem Studium verbracht und von Moumou-Kat bis happen pappen nur gutes mit ihnen erlebt.
Wenn ich etwas mitgenommen habe aus dieser Zeit, dann ist es vor allem die Herzlichkeit die einem entgegen springt.
Die Zahl der Downpatienten ist merklich seit den 90´er Jahren zurückgegangen - so zumindest mein Eindruck - der von deinem Artikel bestätigt wird.
Für mich stellt das ein Verlust an Lebensfreude in einer zunehmend mechanisierten Welt dar. Denn Downsyndrom Patienten erlauben uns das Mensch zu sein - mit allem was dazu gehört...
Vielleicht noch zwei weitere Anmerkungen:
Alle Down Syndrom Patienten sollten schon von Kindheit an regelmäß9g zum Augenarzt geschickt werden und Refraktionskontrollen inklusive Pentacam Untersuchungen zur Frühdiagnose des Keratokonus bekommen. Denn das Risiko zur Entwicklung dieser Hornhautanomalie ist in etwa um den Faktor 100 größer als bei der Normalbevölkerung und so sind rund 15 Prozent aller Trisomie 21 Betroffennen durch eine schwere Sehbehinderung bedroht, die durch einen heute behandelbaren Keratokonus vermieden oder zumindest therapiert werden kann.
Trisomie 21 sorgt im übrigen dafür, dass die Betroffenen wesentlich seltner von Krebserkrankungen betroffen sind, da bestimmte Genabschnitte halt eine dritte Kopie aufweisen und somit bei Zweifachmutationen nicht onkogen zum tragen kommen...
Die Natur ist voller Wunder - auch bei Down Patienten...
Herzliche Grüße.
Vielen lieben Dank für deine tolle Rückmeldung und die weiteren Ausführungen!
Selbstverständlich gibt es etliche "Vor- und Nachteile" (die Sache mit dem Krebs war mir übrigens nicht bewusst, danke), nur deshalb gibt es ja überhaupt das Abwägen für oder gegen ein Leben.
Letztlich ist das Down-Syndrom durch die auch politische Anerkennung des Bluttests ja nur der Aufhänger für die neu entfachte Debatte um pränatale Diagnostik.
Es gibt ja noch viel, viel mehr Ursachen für Behinderungen, als eine ganz natürlich entstandene Genanomalie. Teilweise hausgemacht.
Z.B. Kinder mit Alkoholembryopathie. Viele von denen sind auch kognitiv beeinträchtigt, der Umgang mit ihnen ist oft sehr schwierig, weil sie zusätzlich im Verhalten häufig unberechenbar und aggressiv sind. Ich habe jetzt keine Zahlen, möchte aber behaupten, dass nicht 90% der Schwangerschaften von Alkoholikerinnen abgebrochen werden, obwohl das Risiko, ein behindertes Kind zur Welt zu bringen, extrem hoch ist.
Oder ganz junge Frühchen, die mittlerweile einen beachtlichen Teil des "sonderpädagogischen Klientels" ausmachen. In dem Bereich wird - wieder dank der modernen Medizin - gerettet, wer zu retten ist, obwohl die meisten Kinder nicht ohne Gehirnschädigung davon kommen, denn ein Embryo reift nun mal am besten im Mutterleib. Wie oft wird hier gesagt: "Wollen Sie die Geräte lieber abstellen, weil das Risiko einer 'geistigen Behinderung' enorm hoch ist?" Ich weiß es nicht.
Hab ein schönes Wochenende,
liebe Grüße,
Chriddi
Moin,
erst mal einen !COFFEEA
Du sprichst ein wichtiges Thema an - Schädigung des ungeborenen Lebens durch suchtkranke Mütter - ebenda Alkohol oder auch Drogen.
Hier sollte ein gesellschaftlicher Diskurs mal erfolgen, ob Mütter die Drogensüchtig sind oder Alkoholkrank sind, ausnahmsweise im Sinne des Schutzes der Grundrechte des ungeborenen Lebens, welches sie in sich tragen nicht doch besser für die Zeit der Schwangerschaft beispielsweise zwangsweise auf Entzug in einer geschlossenen Abteilung gesetzt werden...
Dies würde den Kindern dieser Mütter großes Leid ersparen und zudem dessen Grundrechten auf körperliche Unversehrtheit Rechnung tragen.
Ich denke es ist bei allem wichtig, dass wir als Menschen uns nicht über die Schöpfung stellen und dabei nur wegen eines Makels, für den ein Mensch nichts kann, diesen abtreiben oder kaltstellen.
Abtreibung sehe ich generell als kritisch an, weil eben die Grundrechte des ungeborenen Lebens nachhaltig verletzt und in Frage gestellt werden. Das gleich gilt im übrigen für die nicht medizinisch indizierte und zumeist religiös motivierte Beschneidung von Jungen und Säuglingen.
Das sind alles Themen die einen Kommentar sprengen.
Lieben Dank für Deine Rückmeldung und ein erholsames Wochenende.
Hundertprozentiges Einverständnis!
Stimmt. Dennoch sehr spannend! Wir sollten es aber dabei belassen und das Wochenende genießen ;-) Mit !COFFEEA
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Ganzwenigtext ... ja ne, is klar ;-)
Ein schwieriges Thema, mit dem ich mich bisher nicht wirklich auseinandergesetzt habe.
Klar lernt jeder dazu was im Biounterricht, aber damit hat es sich ja meist auch schon.
Vielen Dank für die wirklich anschauliche Erklärung.
Eine Entscheidung zu treffen, wie im Text beschrieben würde mir wohl in beide Richtungen schwer fallen.
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#ganzwenigtext ist ein recht lange bestehender Running Gag. Okay, vielleicht sollte ich ihn mir langsam mal abgewöhnen ;-)
Vielen Dank für deine Rückmeldung und dass du dazu bereit bist, dir nach dem Lesen Gedanken zu machen. Ist ja definitiv kein leichter Tobak.
Ich habe mich auch erst während des Sonderpädagogik-Studiums mit der Thematik und der unumgänglichen Diskussion über pränatale Diagnostik befasst. Oh Mann, wenn du die Kinderheilkunde-Vorlesungen hinter dich gebracht hast, überlegst du dir echt, dich sterilisieren zu lassen...
Ich glaube, ich hätte es bei einer Schwangerschaft gar nicht wissen wollen und die Fruchtwasseruntersuchung abgelehnt.
In dem Zusammenhang erzählte ein Professor eine Anekdote:
Eine Kollegin (Sonderschullehrerin) lehnte die Diagnose trotz erhöhter Risiken (z.B. ihr Alter) ab und argumentierte im verwunderten Freundes- und Verwandtenkreis mit ihrem (nicht nur) berufsbedingten Menschenbild. Der Gynäkologe betonte eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit Down-Syndrom zur Welt bringen zu können, was sie als überhaupt nicht dramatisch zurückwies.
Vom Wochenbett berichtete sie einer besorgten Freundin, es sei alles in Ordnung, das Kind sein nicht behindert. Diese reagierte mit "Und? Freust du dich trotzdem?"...
Hab ein schönes Wochenende,
liebe Grüße,
Chriddi
Und da achte ich ausnahmsweise mal auf die Tags .... ;-)
Sonderpädagogik wäre so gar nicht mein Ding, Respekt dass du dir das ausgesucht hast.
Zum Thema „Ich möchte keine Kinder, weil ...“ könnte ich mich auch lang und breit auslassen, lasse das an dieser Stelle aber besser sein.
Interessante Anekdote übrigens, ich frage mich doch ernsthaft, was jemandem wie der Freundin bei so einer Frage durch den Kopf geht. kopfschüttel
Danke dir auch ein schönes Wochende :-)
LOL... Wie man's macht... ;-)
Och, das Studium war höchst interessant und dann kommt es darauf an, dass man mit den Kindern mit besonderen Bedürfnissen umgehen kann, sie vor allem nimmt wie sie sind und nicht als Besonderheit in Watte packt. Respekt? Weiß nicht, aber danke!
Naja, die Freundin aus dem Beispiel hat es bestimmt nicht so gemeint. Ist vielleicht eher ein Beweis dafür, wie sehr die schwangere Frau argumentativ kämpfen musste, um ihren Standpunkt auch für ein Leben mit Behinderung darzustellen.
Respekt sage ich, weil ich so gar nichts davon weg habe. Ich gehöre zu den Leute, die ihre Arbeitsprobleme leider auch mal mit nach Hause nehmen, da ist es besser man hat so gar nichts mit menschlichen Problemen oder Schicksalen zu tun. Ein technisches Problem mag mich zwar beschäftigen, aber es raubt mir normalerweise nicht den Schlaf.
Ich finde es sehr gut, dass nicht alle so sind wie ich.
Das auch ist halt das Entscheidende, das sollte eigentlich jedem klar sein, dachte ich. Es wird doch niemand ernsthaft annehmen, auch bei aller pro Argumentation, dass sich eine Mutter für ihr Kind explizit eine Behinderung wünscht.
Posted using Partiko iOS
Oh ja, ich habe früher auch viel mit nach Hause genommen. Das muss man sich aber ganz schnell abgewöhnen, sonst geht man vor die Hunde. Anfangs nicht einfach, aber irgendwann muss man lernen, dass es sich auch um einen Job wie jeden anderen handelt. Mit (nicht besonders gut) geregelten Dienstzeiten.
Aussprechen wird das wohl niemand und bewusst ist es vielen wohl auch nicht. Bei manchen Eltern, besonders Müttern, hat man manchmal leider das Gefühl, dass das behinderte Kind auch einem Selbstzweck dient. Immer für jemanden da sein zu müssen, unentbehrlich zu sein - darin gehen manche Leute auf...
Nein, aber Quatsch! Glaube ich auch nicht, dass jemand explizit so einen Wunsch in sich hegt.
Super Artikel Chriddi vielen Dank dafür, ich kann deinen Anflug einer persönlichen Meinung recht gut verstehen, aus ein ein wenig Erfahrung im Umfeld mit dem Thema kann ich dir sagen in Deutschland ist es schlimm wenn man sich dafür entschieden hat. Allerdings ist dies im Ausland ganz anders, hier in Spanien ist der Umgang mit diesen Kindern und Erwachsenen die unabhängig davon was für ein Handicap sie haben ein völlig anderer.
Und ich denke das ist gut so denn wer die Entscheidung (falls er es vorher gewusst hat) getroffen hat das Kind zu bekommen der braucht nicht noch Spot und Hohn der anderen bei der Bewerkstelligung seiner Aufgaben als Elternteil.
Hier sind sie als Mitglieder der Familie immer dabei völlig natürlich, ohne falsche Scham und irgendwelche Ausgrenzungen niemand nimmt anstoß am etwas anderen Verhalten, es ist eher das Gegenteil zu beobachten -es lebe der Süden in dem alles ein wenig normaler ist- ;)
Alles richtig gemacht, weiter viel Erfolg...
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Wie gesagt: Behinderung ist das, was die Gesellschaft als solche definiert. Und gerade bei uns gibt es da ziemlich viele Kriterien...
Aus dem Süden kenne ich es auch, dass alle ganz "normal" mitlaufen. Aber auch (natürlich trotzdem ein Hoch auf den Süden - grins) in unserem nördlichsten Nachbarland ist es ganz normal, behindert zu sein, alle Kinder wachsen ganz normal miteinander auf, werden nur in bestimmten Schulkursen getrennt (und das werden sie - nix alle in einem Klassenraum, wie unser "super" Integrationskonzept es uns als ideal vorschreiben will). Überhaupt ist ganz Skandinavien sehr tolerant in Bezug auf Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten.
Also eon Hoch auf die Nachbarschaft ;-)
Liebe Grüße,
Chriddi
Das ist wirklich ein toller Post!!! SUPER!!!!!!!
Dankeschön... 😊
Dass hast du super geschrieben, ein sehr toller Post!!!
Lieben Gruß und ein schönes Wochenende:)
Dankeschön... 😊
Auch dir alles Liebe für's WE!
Vielen lieben Dank:)
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@tipu curate
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