Winterspaziergang
Dies ist eine Geschichte darüber, wie ich spazieren ging und dann die Bella traf.
Hier ist Foto von der Bella und mir:
Nebenbei sei jetzt noch schnell erwähnt, dass nach der traditionellen westlichen Astrologie das Zeichen der Waage vom Planeten Venus beherrscht wird.
Ich bin ein Kind, das geboren wurde, als die Sonne vom Geist der Venus durchströmt wurde, dem Planeten der Liebe, Schönheit und Harmonie.
Ohne mich jetzt in weitere Details zu verlieren, beginnt nun meine Geschichte an einem kalten Dezembertag des Jahres 2013.
Die vielen Stunden der Dunkelheit zu dieser Jahreszeit deckten die noch so süßen Erinnerungen an einen mit Sonne durchstrahlten Sommer zuvor immer mehr mit einer Decke der Abstumpfung zu.
So verschlief ich am besagten Tag und freute mich auf ein Fest am späteren Abend.
Als ich matt im Kopf und träge im Leib am frühen Nachmittag munter wurde, zog scheinbar der Nebel durch mein Zimmer, das wenige Tageslicht machte vor den Fensterscheiben halt und ein Stillstand kündigte sich an, welches eher einem Infarkt ähnelte, als vorweihnachtlicher Besinnlichkeit.
So zog ich lustlos meine Kleidung vom Vortag an, drüber einen gestrickten Wollmantel, der bereits viel gesehen hatte und machte mich wie ein Wäschehaufen auf den Weg zum meinem Berg.
Mitten in einem verbauten Gässchen wohnend, ohne Sicht auf Bäume oder auf den Himmel, ging ich diesen Weg damals sehr oft lang. Nach dem Kanal entlang getorkelt, neben einer vielbefahrenen Straße kam plötzlich die Hauptader, die Königin Donau und von dort erblickte man schon den Berg mit der weißen Kirche weit oben.
Mit jedem Schritt, der zum Berg führte, verlor ich ein Quäntchen Kummer und Sorge, die Knoten in Hirn und Brust lösten sich allmählich, obwohl die Dunkelheit einzusetzen begann.
So hörte ich auch an diesem Tag den dumpfen Klang meiner Schritte, während der Anblick der toten Natur an mir vorbeizog. Am Fuße der Berges angekommen begann der steile Aufstieg, der alle Kraft benötigt und spätestens ab der Hälfte den Kopf zwingt jeden Schatten, jede Last auf der Stelle dem stark ziehenden Wind zu überlassen. Die Instinkte beschwerten sich verschwitzt über den Sinn dieser Tortur, nicht mal der Gipfel war in Sicht, wohin eilte ich so schnell? Doch bei jedem Schritt auf dem steilen Weg stahl sich immer mehr das Lächeln der Freude und der Erleichterung in mein Gesicht, die Lunge füllte sich mit frischer Waldluft und begann mit den Bäumen gemeinsam zu atmen.
Oben angekommen zierte am Horizont ein roter Streifen hinter verschneiten Berggipfeln den dünkler werdenden Himmel, darunter begann die Stadt mit vielen kleinen Lichtern aufzuglühen. Ein Zauber lag in der Luft, die Belohnung für die kurze Selbstüberwindung und die Verheißung auf das Gute.
Weiter ging’s durch den ehrfurchtgebietenden Wald, durch Schlamm und enge Wege, in immer stärker werdender Dunkelheit.
Und plötzlich stand ich am Rand der Wiese. Mir stockte auf einmal der Atem.
Die gewohnte Klarheit der eiskalten Luft offenbarte mir einen noch nie gesehenen Nachthimmel über dem Flimmern der Stadt. Hoch dort oben leuchtete die Venus mit der Stärke eines kleinen Mondes und durchflutete mich mit dem Gefühl unendlichen Friedens.
Wie lange ich dort rumstand, weiß ich nicht mehr. Auf einmal näherte sich von unten ein dunkles Wesen. Auf die Frage, ob ich ein Druide sei, konnte ich der Dame keine zufriedenstellende Antwort geben. Sie bat mich, auf ihre Freundin zu warten, der sie eine Freude versprochen hatte.
Kurz darauf saß ich im hellen Neonlicht eines Busses und unterhielt mich mit dem unerwarteten Besuch im Vorhof des Geheges meiner Weltflucht. Berauscht von der Waldesluft und der Klarheit merkte ich kaum das Glück, das mir widerfuhr. Den Abdruck zweier kühler Wangen auf meinem Dreitagebart und eine Visitenkarte in der Hand haltend, verabschiedeten wir uns voneinander und gingen unserer Wege.
Auf das Fest kam ich viel zu spät, doch meine Ohren klangen von der Frage, ob ich denn Lust hätte, als Bodypaintingmodel zu arbeiten.
So kam es zum einem ersten Versuch im April...
Ein halbes Jahr nach der Begegnung dann zur ersten Oberkörperbemalung.
Nach dieser Bemalung konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen, mir war, als ob ich die Welt an jeder Ecke umarmen wollte.
Ich nahm mein Fahrrad und fuhr bei Tagesanbruch auf den Berg hinauf, um auf dem nun von der aufgehenden Sommersonne beschienenen Gipfel dem Himmel für diese Begegnung zu danken.
Danke lieber Benedek, unsere Begegnung was wunderbar;))). Du bist quasi eine Kunstmuse geworden;)
Quasi <3
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