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RE: Wie viel verraten wir über uns, wenn wir auf Steemit posten? Vielleicht mehr als uns lieb ist?

in #steemit-austria7 years ago (edited)

Auf diesen Beitrag habe ich schon lange gewartet! Upgevotet und resteemed, wird auch der Infosammlung der Steemit-Akademie http:/:steemitburgenlandacademy.wordpress.com einverleibt. Am liebsten würde ich auch alle Kommentare upvoten.
All das ist mir nämlich auch schon durch den Kopf gegangen. Was mich und die Daten meiner Familie anbelangt, fiel die Entscheidung schon vor langer Zeit für eine „Flucht nach vorne“. Ist nämlich der Entschluss gefasst, eine Person des öffentliche Lebens zu sein, sei es mit politischen Funktionen, als Vortragender oder als Künstler und Verfasser autobiografischer Geschichten, ist das mit Versteclspielen im Web sowieso nicht kompatibel. Also habe ich mich dafür entschieden, meine Aktivitäten zu plakatieren, wissend, dass der große Bruder alles hört und sieht.
Das ist einmal die allererste Gewissentscheidung für alle, die elektronische Hilfsmittel verwenden. Weg mit der Ahnungslosigkeit darüber, dass es überall Hintereingänge (Zugänge) gibt! Aufklärung darüber, dass die AI beispielsweise durch Matchen von Sprachmuster vermeintlich anonyme Autoren sofort hat. Verbreiten solcher Warnungen wie dieser von @happinez und freundlicher Verwarnung von Webkollegen bei Urheberrechtsverletzungen.
Dass alles, was auf einer Blockchain bewegt wird, mehr als betoniert ist (den selbst den könnte ich mit etwas Aufwand niederreißen), verbunden mit der verblüffend guten SEO von Google, ist wahrlich eine Dauerdebatte wert. Dass ein Mensch keinen Zugriff auf seine eigenen Schöpfungen hat, über sie also nicht mehr verfügen kann, ist im rechtlichen Sinn mehr als bedenklich. Dass uns wie im Fall von Steemit nach sieben Tagen jeder Zugriff unmöglich ist und keine Stelle vorhanden ist, bei der wir ein Ändern oder Löschen erwirken können, stellt dies meines Erachtens eine Urherrechtsverletzung per se gigantischen Ausmasses dar. Doch ein Sturm der Entrüstung oder gar rechtliche Schritte werden uns wenig nutzen, weil wir es ja wissen, worauf wir uns einlassen.
Wohl aber könnte geprüft werden, ob der blockchainbasierende Umgang mit Autorenrechten nicht grundsätzlich unseren Grundrechten zuwiderläuft.
Würde dies von einem zuständigen Gerichtshof bestätigt werden, könnte dies unter Umständen ein generelles Verbot von blockchainbasierenden Social Media zur Folge haben.
Weitere Folge: Alles, was auf Steemit produziert wurde, ist von heute auf morgen vom Netz.
Ja, es ist immer alles ein zweischneidiges Schwert und nicht alles, was neu ist, zu unserem Guten.
Cryptofreaks fegen auch alle Bedenken vom Tisch. Ein anonymer Schöpfer von Bitcoin, der vielleicht auch eine Gruppe oder gar eine Organisation sein könnte? Wer könnte also die Krypto-Idee ausgeheckt haben und welche Strategie steckt wirklich dahinter? Im allgemeinen Goldrausch wurde wenig danach gefragt. Nun beobachtet man die globalen Schachzüge auf dem Finanzmarkt schon skeptischer.
Mein größtes Unbehagen in Verbindung mit der totalen Überwachung, der wir schon lange ausgesetzt sind, ist aber ganz anderer Natur.
Wir können eine zunehmende Einschränkung von Rechten und Freiheiten beobachten, gepaart damit, dass nun jedes Wort auf die Waage gelegt wird. Ich mag diesen Kommentar nun nicht unnötig mit Beispielen untermauern, aber ich hätte sie und liefere sie auf Wunsch nach.
Der springende Punkt dabei ist aber, dass die Praxis eingerissen ist zu schürfen, was vor Dezennien gesagt und geschrieben wurde!
Was heute erlaubt ist, kann zwanzig Jahre später als anstößig und verletzend betrachtet werden.
Wenn es gewollt ist, eine Person zu diffamieren, werden Äußerungen hervorgeholt, oft ohne den Kontext, einem völlig anderen Zeitgeist entsprungen... Mit einem Wort: Was für uns jetzt völlig den Rechten und Gepflogenheiten entsprechend ist, kann nach Jahrzehnten an den Pranger gestellt werden. Eine Praxis, gegen die wir uns entschieden verwehren sollten. Ich wünschte, ich hätte die Sicherheit, dass das Foto, auf dem ich mein Haustier abknuddle, auch noch nach hundert Jahren beispielsweise als nett betrachtet wird. Doch in hundert Jahren könnte der Zeitgeist völlig anders sein und das Foto mit einem abgeknuddelten Tier als eklig gelten und als Tierrechtsverletzung noch dazu... Und meine Nachkommen wären peinlich berührt und müssten sich für das Verhalten ihrer Ahnin entschuldigen... Auf ähnlich verrückte Tendenzen bewegen wir uns zu, aber natürlich hoffe auch ich, dass sich das Blatt wendet.

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Dass uns wie im Fall von Steemit nach sieben Tagen jeder Zugriff unmöglich ist und keine Stelle vorhanden ist, bei der wir ein Ändern oder Löschen erwirken können, stellt dies meines Erachtens eine Urherrechtsverletzung per se gigantischen Ausmasses dar. Doch ein Sturm der Entrüstung oder gar rechtliche Schritte werden uns wenig nutzen, weil wir es ja wissen, worauf wir uns einlassen.

Ehrlich gesagt, war ich zu blöd oder zu lesefaul, zu verstehen, dass man nach 7 Tagen nichts mehr editieren kann. Das begriff ich erst ein bisschen später.

Ja, ich bin mir sicher, nicht wenige Leute haben am Anfang Posts gemacht, die sie später gerne wieder entfernt hätten.

Liebe Martina,
Wow, danke fürs Lesen, Liken, Resteemen und Hinzufügen in die Academy!!
Du hast recht, wir wissen einerseits, worauf wir uns einlassen. Und andererseits, bin ich überzeugt, dass wir es nicht wissen, weil uns die wahre Tragweite nicht bewusst ist, und auch noch gar nicht bewusst sein kann, weil sich möglicherweise erst in der Zukunft zeigt, was mit diesen Daten alles geschehen kann...
Dein Punkt mit der möglichen Inkompatibilitäten von Blockchain und Autorenrechten ist ein sehr interessanter! Ich bin diesbezüglich auch sehr gespannt... Überaupt denke ich, dass die Blockchain in falschen Händen, ein perfektes Tool für die totale Überwachung von Menschen sein kann...

Man munkelt ja sogar, dass diese Entwicklung der Crytos und der Blockchains nicht von cleveren privaten Innovatoren, sondern von Diensten des Regimes ausgegangen ist. Welche Schachzüge im Hintergrund geplant wären, das kann ich nicht nachvollziehen, bin kein Finanz- und Politstratege.
Jedenfalls vernahm ich wiederholt Warnungen, wonach das Kryptosystem ja wie geschaffen sei, uns an eine bargeldlose Ära zu gewöhnen, die wir ohne diese monetären Anreize, die ja im Herbst leicht an die Goldrausch-Ära erinnerten, bekämpfen würden.
Aber zitiere mich nicht, ich gebe nur was weiter und habe ehrlich nicht den Durchblick. Immerhin ein Gedanke, der durchzuspielen wäre, mit der guten alten Frage: Was steckt wirklich dahinter?
Wenn sich das bestätigt, würden wir mal alle wie dumme Gänschen dastehen.