Wahrheit und Wahrnehmung

Auf meiner Platte befinden sich unter anderem auch Beiträge, mit welchen ich unzufrieden bin. Ich frage mich meist, ob ich diese trotzdem veröffentlichen soll, denn das Internet ist unvergesslich. Je nach Laune entscheide ich mich für oder dagegen. Der Beitrag "Mobbing? Selbst schuld!?" war beispielsweise so einer.

Gerade eben schrieb ich einen Beitrag, über den ich zuvor auf einen Spaziergang philosophiert habe. Ich würde ihn unheimlich gerne mit euch teilen. Jedoch sind manche Themen so komplex, dass man diese mit einem Blickwinkel nicht erfassen kann.

Genauso verhält es sich auch mit Verschwörungstheorien. Es gibt jene offizielle Erklärung und jene, die diese anzweifelt. Doch immer mehr stelle ich fest, dass oft beides falsch ist. Es gibt nur eine Wahrheit, aber es gibt unendlich Wahrnehmungen. Oft erkennt man die Dinge richtig - jedoch sind die Schlussfolgerungen falsch.

Ich mag besonders Filme mit unterschiedlichen Handlungssträngen. Jede Handlung ist isoliert richtig. Wenn man aber erst das große Ganze sieht, ergibt sich ein anderes Bild. Oder man sympathisiert mit dem Bösewicht, weil die Kamera (bzw. die Geschichte) allein auf ihn zeigt. Der Zuschauer nimmt unterbewusst die Rolle des Protagonisten ein.

All meine Sichtweisen, Werte und Gefühle könnten somit nur relativ sein. Denn diese wurden durch meine subjektiven Erfahrungen geformt. Erst wenn man für sich selbst unterschiedliche Blickwinkel annimmt, kommt man der Wahrheit einen Schritt näher.

Manch einer wählt daher einen engen Blickwinkel, um seine Vorstellung zu schützen. Man baut daher oft komplizierte Geisteskonstrukte auf. So kann aus einer simplen Verschwörungstheorie (Ich gebrauche den Begriff Verschwörungstheorie nicht negativ) eine riesige Weltverschwörung werden. Wenn man aber nur daran glaubt, wird es nicht automatisch die allgemein gültige Realität. Es ist nur deine Realität.