Altes iPhone 5s als Hi-Res MP3/FLAC-Player nutzen – Ein Erfahrungsbericht

in #iphone29 days ago (edited)

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Einleitung

Die Musikindustrie hat sich in den letzten Jahren stark verändert – Streaming-Dienste dominieren den Markt, und physische Tonträger oder digitale Sammlungen werden zunehmend seltener. Doch wer unabhängig von Spotify, Apple Music & Co. bleiben und seine eigene Musik in hoher Qualität genießen möchte, kann auf alternative Lösungen zurückgreifen. Eine besonders kostengünstige und effiziente Möglichkeit ist die Umnutzung eines alten Smartphones als dedizierter Hi-Res-Musikplayer. In diesem Artikel zeige ich, wie ich mein 12 Jahre altes iPhone 5s in einen vollwertigen MP3- und FLAC-Player verwandelt habe – und dabei Jellyfin als zentrale Musikquelle nutze.

Warum ein altes iPhone 5s?

Viele ältere Smartphones sind noch vollkommen funktionstüchtig, werden aber oft durch moderne Apps und Betriebssystemanforderungen ausgebremst. Doch als Musikplayer benötigt ein Gerät kaum Rechenleistung, sodass ein altes iPhone hier eine sinnvolle Wahl darstellt. Konkret bietet das iPhone 5s einige Vorteile:

  • Klassische 3,5-mm-Kopfhörerbuchse: Kein Adapter notwendig, unkomplizierte Nutzung hochwertiger Kopfhörer.
  • Gutes Display: Im Vergleich zu vielen aktuellen MP3-Playern bietet das Retina-Display eine ausgezeichnete Lesbarkeit und Bedienbarkeit.
  • Solide Verarbeitung: Apple-Produkte sind für ihre Langlebigkeit bekannt.
  • Günstig auf dem Gebrauchtmarkt: Geräte sind oft für unter 50 Euro erhältlich.

Technische Umsetzung

1. Vorbereitung des Geräts

Mein iPhone 5s hatte noch den originalen Akku verbaut, der für den reinen Musikbetrieb jedoch völlig ausreicht. Wer längere Laufzeiten benötigt, kann einen Ersatzakku nachrüsten oder eine Powerbank verwenden.

Das Betriebssystem (iOS 12) ist zwar veraltet, aber für den reinen Musikgenuss völlig ausreichend. Da neuere Apps oft nicht mehr unterstützt werden, empfiehlt es sich, eine minimalistische Einrichtung vorzunehmen:

  • Nicht benötigte Apps löschen (um Speicherplatz freizugeben und den Akkuverbrauch zu reduzieren)
  • Hintergrunddienste deaktivieren (z. B. iCloud-Synchronisation, automatische Updates)
  • Flugmodus oder WLAN-only-Modus aktivieren (spart Akku)

2. Musikspeicherung und Streaming mit Jellyfin

Anstatt meine Musik direkt auf das iPhone zu laden, nutze ich Jellyfin, eine Open-Source-Medienserver-Software. Jellyfin bietet einige wesentliche Vorteile:

  • Zentrale Verwaltung der Musiksammlung auf einem NAS, Server oder PC.
  • Streaming auf verschiedene Geräte – neben dem iPhone auch auf Smart-TVs, Tablets und andere Smartphones.
  • Keine Abhängigkeit von Cloud-Diensten oder proprietärer Software wie iTunes.
  • Hohe Flexibilität bei den unterstützten Formaten, darunter FLAC, MP3, AAC und mehr.
  • Kostenlos und ohne Werbung – im Gegensatz zu kommerziellen Lösungen wie Plex.

Jellyfin ist auf meinem Heimserver installiert und läuft im Netzwerk. Auf dem iPhone nutze ich den Jellyfin-Client für iOS, der eine nahtlose Wiedergabe ermöglicht. Alternativ kann man per Webbrowser oder über Drittanbieter-Apps wie Infuse oder VLC auf den Jellyfin-Server zugreifen.

3. Abspielsoftware

Da das iPhone 5s keine nativen FLAC-Dateien unterstützt, nutze ich folgende Apps:

  • Jellyfin iOS-App (empfohlen für direktes Streaming)
  • VLC for Mobile (spielt nahezu alle Formate ab, falls ich Dateien doch lokal speichern möchte)
  • Infuse (elegante Alternative mit guter FLAC-Unterstützung)

4. Verbindung ins Heimnetzwerk und unterwegs

Das gesamte System läuft derzeit über mein Heimnetzwerk, sodass ich über WLAN auf meine gesamte Musiksammlung zugreifen kann.

Für den mobilen Einsatz könnte ein VPN-Zugang zum Heimnetzwerk eingerichtet werden, sodass ich meine Musikbibliothek auch unterwegs nutzen kann. Jellyfin bietet hierfür verschiedene Optionen, darunter WireGuard oder OpenVPN.

Fazit

Mein altes iPhone 5s hat sich als überraschend guter MP3/FLAC-Player erwiesen. Dank der Kopfhörerbuchse, des hochauflösenden Displays und der stabilen Bauweise ist es eine sinnvolle Alternative zu dedizierten Hi-Res-Playern, die oft mehrere hundert Euro kosten. Durch den Einsatz von Jellyfin als Medienserver bleibt meine Musiksammlung zentral gespeichert und jederzeit verfügbar – ganz ohne teure Streaming-Abos oder iTunes-Abhängigkeit. Wer ein altes iPhone herumliegen hat, kann es mit wenigen Handgriffen in einen hochwertigen Musikplayer verwandeln – nachhaltig, kostengünstig und unabhängig von kommerziellen Diensten.

Quellen:


Nachtrag


Es kann vorkommen, dass bei der Nutzung der Jellyfin-App unter iOS die Musikwiedergabe unterbrochen wird, sobald das iPhone gesperrt wird oder die App in den Hintergrund geschoben wird. Aus diesem Grund habe ich auch die App Finamp ausprobiert. Diese kann ebenfalls auf Jellyfin-Daten zugreifen und ist – wie die Jellyfin-App – kostenfrei nutzbar.

Auch die Apple Watch arbeitet problemlos mit Finamp zusammen. Wer also ein aktuelleres iPhone-Modell verwendet, dürfte damit viel Freude haben.

Quelle:


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