nette Hinterlassenschaft eines Feriengastes
Dieses Mal jemand, der über Airbnb gebucht hat, also niemand, der einen unentgeltlichen Urlaubsplatz hatte.
Das Verhältnis schaut so aus, dass ungefähr 60-70 % der Feriengäste für ihre Unterkunft hier zahlen und 30-40% unentgeltlich einen Urlaub verbringen können. Das ist einfach notwendig, denn das ganze Projekt muss sich eben auch irgendwie finanzieren. Glücklicherweise ist das Ganze zu einem Selbstläufer geworden, was bedeutet, es trägt sich selbst.
Bei mir im Haus, ich wohne in direkter Nachbarschaft, gibt es ein Tiny Apartment, wo ich auch immer mal jemanden unentgeltlich beherberge, allerdings ist das Apartment nur für eine Person geeignet. Des Weiteren gibt es noch einen Wohnwagen auf dem Grundstück, den mir netterweise vor ich glaube 4 Jahren, als die Sanierung losgegangen ist, jemand geschenkt hat. Auch in dem Wohnwagen kann in den Sommermonaten immer mal jemand unterkommen, oder wenn sich einmal ein Helfer hierher verirrt.
Es gibt da noch Teaming (https://www.teaming.net/nesomi), wo man mit 1 € monatlich das Ganze unterstützen kann. Mit diesen Einnahmen werden z.B. die Kosten für Strom und die Versicherung bezahlt. Es waren einmal ursprünglich 230, jetzt sind es noch ca. 180, die monatlich 1 € für das Projekt spenden. Des Weiteren gibt es noch einige, die monatlich 1 bis 10 € direkt auf das Vereinskonto überweisen. Der Verein hat im aktuellen Stand noch acht Mitglieder, die auch das Ganze mit einem monatlichen Mitgliedsbeitrag unterstützen. Ich schätze, es kommen etwa 250 € im Monat zusammen.
Die größten Kosten sind hier eben Instandhaltung und die Kosten für Heizung. Die Heiztherme ist schon 30 Jahre alt und müsste eigentlich erneuert werden, aber das ist natürlich eine größere Summe, die erst mal zusammenkommen muss. Leider sind die Kosten für die Wartung und die Reparatur in den letzten Jahren recht hoch gewesen. Auch war vor zwei Jahren die große und kleine Gastankprüfung fällig, und mit einer Füllung für den Gastank waren das schlapp 4500 €, die zu zahlen waren. Hier hatten einige Mitglieder aus der Community das Ganze unterstützt, indem sie dem Verein einen zinslosen Kredit gewährt haben, der noch bis ich glaube Ende 2026 zurückgezahlt werden muss.
Das Geld ist dann die eine Sache, aber die Instandhaltung und auch das riesige Grundstück ordentlich zu halten, ist natürlich eine Riesenaufgabe. Auch muss natürlich alles immer sauber gemacht werden, die Betten neu bezogen werden, für frische Handtücher muss gesorgt werden, kurzum: Bei Gästewechseln gibt es auch jedes Mal zwei bis drei Stunden Arbeit. Das alles mache ich komplett alleine mit der Unterstützung meiner Freundin und gelegentlich meines Sohnes. Ohne diese Unterstützung und dass ich eben selbst noch in der Lage bin, mit Hand anzulegen, wäre das Ganze hier nicht mehr lauffähig. Auch übernehme ich für einige Feriengäste den Transfer zum Bahnhof in Gotha, denn gerade die Kategorie, die eben sich keinen Urlaub leisten kann oder selbst nicht mehr Auto fahren kann und hier einen kostenlosen Urlaubsplatz bekommt, ist ja auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen.
Aber ich mache das alles gerne, es macht mir viel Spaß, neue Menschen kennenzulernen, und vor allem auch dem ein oder anderen eine Freude zu bereiten. Es ist mir auch klar, dass das Ganze von manch einem ausgenutzt wird und man sich als bedürftig darstellt, obwohl man es gar nicht ist. Aber man kann eben nicht alle Menschen überprüfen, und einen Nachweis, der ohnehin nicht zulässig wäre, muss mir keiner erbringen, dass er bedürftig ist. Denn der eine kommt z.B. mit Bürgergeld oder Erwerbsminderungsrente richtig gut hin, der andere eben nicht. Auch gibt es oft andere Gründe, warum jemand hier unterkommen kann, z.B. aufgrund einer schweren Erkrankung. Ich hatte schon öfters welche, die Krebs im Endstadium hatten und noch einmal mit ihrer Familie ein paar Tage Urlaub machen wollten.
Deshalb möchte ich auch unbedingt am besten im Frühjahr dieses Jahres die untere Wohnung im Ferienhaus soweit bewohnbar machen, dass dort zum Beispiel auch Großfamilien unterkommen können oder eben auch Menschen, die Unterstützung oder Pflege benötigen. Wie schon mehrmals berichtet, könnten dann die zu pflegenden Gäste oder die, die Unterstützung und ein wenig Betreuung benötigen, oben wohnen, und die Betreuungspersonen in der unteren Wohnung. Das Geld für das Baumaterial bezahle ich, gegebenenfalls mache ich noch mal einen Spendenaufruf. Aber da die Wohnung eigentlich mehr oder weniger schon fertig ist und nur der Fußboden verlegt werden muss sowie ein paar Türen eingebaut werden müssen, hält sich alles in Grenzen. Ein Traum wäre natürlich, wenn man dort ein zweites Badezimmer einbauen könnte, sodass nicht das in der oberen Etage immer mitbenutzt werden muss. Aber ich denke, das wird eher nicht umzusetzen sein.
Hier die Vereinsseite zu dem Projekt https://nesomi.net/
Warte mal ab, wenn der Steem wirklich vom Markt in die Top 20 gespült wird...