Auf die richtige Perspektive kommt es an 👹🍣🎎 Mein Japan

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Auch wenn wir uns oft einreden, dass die Stadt oder die Region, in der wir leben, doch keine Geheimnisse und Überraschungen für uns parat halten kann, liegen die Tatsachen meist ganz anders. Es kommt nur auf die Perspektive an, und wenn man den eigenen Blickwinkel ein wenig ändert und variert, staunt man auf einmal, wie die Landschaft um einen herum sich von einer ganz anderen Seite präsentieren tut. Viel braucht es dafür nicht, und am hilfreichsten ist es dabei wahrscheinlich, ein wenig höher hinaus zu gehen. Von oben betrachtet sieht die Welt viel beeindruckender und aufregender auf als von Straßenhöhe, und deshalb ziehen mich Aussichtstürme und Aussichtspunkte unweigerlich an.

Und warum sollte man hier auch widerstehen wollen? Wie gerade erst gesagt, hat man von hier oben erst den rechten Überblick und beginnt zu verstehen, wo man sich denn eigentlich gerade befindet. Von oben erst versteht man, die eigene Positionen zu richtig einzuorden, merkt man doch schnell, dass diese gar nicht wichtig und bedeutend ist, wie man zuvor noch gedacht hatte.

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Wenn man sich dann selber nicht mehr so wichtig nehmen tut, macht es auf einmal viel mehr Spaß sich umzuschauen und zu entdecken. Und dabei findet man die verschiedensten Möglichkeiten, um die Landschaft um einen herum in Szene zu setzten. In den richtigen Rahmen gesteckt, wirkt das, was man zu sehen bekommt, manchmal wie auf einer Postkarte oder auf einem Bild. Mit ein wenig Fantasie kann kann man die Welt so richtig in Szene setzen.

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Dass mir Fotografieren Spaß macht, habe ich wahrscheinlich schon einige Male erwähnt, und das ist dann auch der Grund, warum ich uns hier so viele Fotos mitbringe. Diese Fotos zeigen all das, was mir auf meinen täglichen Wegen begegnet aus den verschiedensten Perspektiven. Es ist genau so, wie ich es wahrnehme, und dabei braucht man meist gar nichts zu arrangieren. Es scheint, als würde die Welt mit allem was sich in ihr befindet für uns zu posieren und als Motiv bereitstehen zu wollen. Man selber muss sich nur in die richtige Position bringen, um dann das jeweilige Motiv aus dem passen Blickwinkel aus zu erfassen.

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Aber viele der Bilder, die wir machen, wirken vielleicht auch nur für den Fotografen selber, der im Moment der Bildaufnahme eine ganz besondere Eingabe zu haben schien. Später lässt es sich nicht immer genau erklären, warum man nun an genau dieser Stelle auf den Auslöser drücken musste. Man selber spürt es wahrscheinlich noch ganz deutlich, verbindet doch ich für meinen Teil oft etwas ganz persönliches und intimes mit den Orten und Objekten, die ich später in meinen Fotos wiederfinde.

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Klar sehen wir hier einen Aussichtturm, und genau dort habe ich die vorherigen Bilder gemacht. Aber was für den werten Betrachter nun nur ein Aussichtstum ist, ist für mich so viel mehr. Auch wenn ich erst zweimal dort oben gewesen bin, gehört dieser Turm doch ganz fest zu meinem Hier und Jetzt dazu. Auf meinen täglichen Fahrten habe ich ihn regelmäßig in meinem Blickwinkel und freue mich jedes Mal ganz doll darüber, ihn zu sehen und hier vorbeizukommen.

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Was seine Faszination für mich erhöht, ist dann auch die Tatsache, dass er direkt am Meer steht und man von oben einen Blick Richtung Stadt, aber auch über das vor einem liegenden große Wasser werden kann. Das Meer hat mich schon immer angezogen, und das nicht nur an Tagen wie jenem, wo sich der Himmel über einem vor seiner ganz tollen, blauen Seite präsentiert hat.

Aber wenn ich hier stehe, ob etwas höher oder direkt ganz nah am Wasser dran, spüre ich immer dieses Gefühl, welches ich immer nur schwer beschreiben kann. Ein Gefühl, wie eine Mischung aus Freude und Wehmut, wie ein melancholisches Rauschen, in dem sich Luft, Wind und Wasser, aber auch Zeit und Moment wiederfinden. Die Vergangenheit kann auf einmal ganz nah sein, und Teil der Gegenwart werden, aber dann doch ganz schnell wieder ganz weit weg sein. Die Zukunft ist mal schwer und mal leicht, und der Moment, den man hier gerade verleben tut, scheint das wichtigste zu sein, was für einen überhaupt zählen tut. Und genau deshalb fällt es mir dann so schwer, hier wieder los zu kommen.

Aber irgendwann muss man dann doch loslassen und weiter seines Weges ziehen. Aber man nimmt jedes Mal etwas mit, eine neue Erkenntniss oder einen neuen Gedanken. Dafür ist es wichtig, sich zuvor ein wenig zu drehen und zu bewegen, und die zuvor erwähnte Perspektive zu wechseln und anzupassen. Wie bereits geschrieben ist es immer ratsam, ein wenig höher hinaus zu gehen. Denn dort zeigen sich einem manchmal die kleinen Geheimnisse und Überraschungen, die einem die Welt, in der man selber lebt, noch enger an sein Herz schmiegen lässt. Bei mir scheint es immer wieder zu klappen, und deshalb werde ich genau das immer wiederholen. Mal hier und mal dort, aber immer intensiv und voller Gefühl. Das Leben und unsere Welt können wirklich wunderschön sein....

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