Mäx im Schnee

"Schau, Mäxchen, es hat geschneit", hieß es vor gut einer Woche früh morgens. Ich konnte es kaum glauben, hatte ich den Schnee bisher nur auf einigen tollen Bildern aus aller Herren Ländern hier auf dem Steem gesehen. Und nun bei uns? Schnee. Aha. Etwas skeptisch setzte ich mich noch vor dem Pinkeln in das feuchtkalte Etwas im Garten, der nun ohne Frage recht hübsch aussah. Irgendwie anders halt.

Ich weiß nicht, was Frauchen erwartet hatte, als sie mit etwas Enttäuschung in der Stimme rief "Ey, Mäx, das ist dein erster Schnee!", und fragte sogleich Nuka um Rat. Die kennt und liebt Kälte, Frost und Schnee, hockte sich aber nur behäbig hin und meinte, ich solle geduldig abwarten, ich würde schon bemerken, als wie cool - im wahrsten Sinne des Wortes - der so seltene Wintereinbruch sich entwickeln würde.

Na dann. Erstmal auf einen ausgedehnten Spaziergang...

Natürlich wollte ich umgehend meine Fotos hochladen, aber der Aufenthalt draußen war viel zu angenehm, um vor dem Computer abzuhängen. Außerdem wurde in den Nachrichten angekündigt, eine Schneekatastrophe würde auf uns zurollen und ich hoffte auf ganz reißerische Fotos, die meinen Fankreis aufs Äußerste erweitern würden.

Ein extrem heftiger, eiskalter Ostwind wehte am Wochenende übers Dorf. "Da jagt man keinen Hund vor die Tür", hörte ich die Tage öfter. Doch wenn der Hund mal muss, dann muss er und ich bin meinem Frauchen sehr dankbar, dass sie keinen Film gedreht hat, als ich mich wie ein Depp immer wieder nach meinem Schwanz umgeschaute, der vom Sturm in die merkwürdigsten Stellungen gedrückt wurde.

Die Schneekatastrophe blieb aus, denn eine mir unbekannte Dame namens Holle nahm ihre Arbeit erst nach dem Sturm ganz sanft auf. Es schneite die ganze Nacht auf etwa 30 Zentimeter. Das ist schon eine gute Höhe, um vom Schnee am Bauch gekitzelt zu werden.

Bevor es aber zu einem coolen Offroad-Rudelmarsch mit unseren als Michelin-Männchen verpackten Menschchen ging, wurde eine Bodenfutterstelle für die Vögel gebaut. Zu gern will ich mir ja immer noch die Äpfel für die Amseln und Wacholderdrosseln schnappen, doch Nuka passt mit ihrem Herdenschutzinstinkt sehr gut auf. Die liegt stundenlang wachend im Schnee, mir läuft stundenlang das Wasser im Maul zusammen...

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Wir hätten großes Glück, auf dem Dorf zu leben. Auf unsere Hauptstraße - ehrlich gesagt der einzigen nennenswerten Straße - verirren sich weder Räum- noch Streufahrzeuge. Letzteres sei besonders gut für Hundepfoten, das Eincremen dieser mit Vaseline bleibt uns erspart, weil kein Salz auf der Straße liegt. Mein Mitgefühl gilt nunmehr allen Stadthunden.

Geräumt ist trotzdem? Ja, klar! Ab und zu fährt ein Bauer die Hauptstraße entlang. Der hat sein seit zehn Jahren auf der Tenne eingestaubtes Schneeschild an den Traktor montiert. An der Anhängerkupplung sind meist zwei bis drei Schlitten, bestückt mit noch mehr kreischenden Kindern, befestigt.

Am allerallerbesten gefällt es mir jedoch, in der angeblich recht beachtlichen Schneemenge mit meiner Adoptivschwester Nuka zu toben...

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Jepp, ich habe verloren...

Schnee ist also wirklich klasse und macht einfach Spaß! Ich war schon lange nicht mehr so ausgepowert wie in den letzten Tagen. Nur eines lässt mich nachdenklich werden: Wieso nur hat Frauchen so schnell mein geheimes Schlupfloch durch den Zaun entdeckt und mein morgendliches Abscannen der Futternäpfe für obdachlose Katzen des Dorfes verhindert?!

Tschüss, euer Mäx

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Bilder: @chriddi

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10.02.2021

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