Es gab irgendwo 'mal die Argumentation, das "Gedärm" sähe ja schließlich auch genau so aus wie ein Gehirn (oder eine Walnuß...) Aber Spaß beiseite: ich denke, wir unterschätzen Unterbewußtsein und Bauchgefühl. Wir halten das für esotherischen Quark und bleiben schön logisch und bedacht. Tja... Woher dann die ganzen Probleme wohl kommen?
Servus
In der Tat. Gestoßen bin ich auf diese Ansicht in einer Vortragsreihe aus den USA der 20er Jahre. Ist schon erstaunlich was man vor 100 Jahren schon so alles wusste. Noch erstaunlicher, dass man darüber bei uns so gar nichts hört. Warum bloß?
Aber ja, ich würde auch sagen, dass wir das Unterbewusstsein stark unterschätzen. Vor allem für Introvertierte wie mich mit eigentlich ausgeprägter Sozialphobie ist das Unterbewusstsein von enormer Bedeutung. Indem ich mein Unterbewusstsein darauf trainiere bestimmte Dinge wahr zu nehmen, mich zu warnen oder für mich als wichtig zu erachten, habe ich viele Zwänge ablegen können. Da ich 14 Jahre im Handel gearbeitet habe, konnte ich das auch gleich in der Praxis gut testen. Und ich kann es jedem nur empfehlen!
Auch die Arbeiten des Schweizer Psychologen Jung zum Thema Schatten schlagen in eine ähnliche Kerbe. Dieser Schatten beinhaltet sowohl die unerwünschten wie auch noch die unbewussten Teile des Unbewussten. Sehr interessant!
Etwas schräg, aber dennoch sehr wichtig sind die Kapitel über Propaganda aus "Mein Kampf". Wer das liest schaltet nie mehr den Fernseher ein oder schlägt eine Zeitung auf! Der Clou, Propaganda, wie auch Werbung, wirkt ausschließlich über das Unterbewusstsein. Und auch hier gilt, erstaunlich was man vor 100 Jahren zu dem Thema schon wusste.
Warum man darüber nichts in der Schule lernt? Völlig unbegreiflich (Ironie).
Ich gebe zu, daß ich mich schwer tue mit "Mein Kampf" als Quell der Erkenntnis, aber Propaganda ist ein Thema. Ich empfehle 'mal Jacques Ellul: "Propaganda"...
Servus
:)
Ja das denk ich mir, Indoktrination von Kindesbeinen an sollte man nicht unterschätzen. Womit wir beim Thema wären.
Allerdings würde ich nicht Erkenntnis sagen. Eher historisches Interesse, so ähnlich wie bei Marx. Ich fand es nur sehr erschreckend was man damals bereits über die Wirkung von unbewussten Einflüssen auf den Menschen wusste. Falls du sowas mal in die Hände bekommst, die Vorträge zum Thema Gehirnforschung von Prof. Dr. Rainer Mausfeld. Gab es mal ein gutes Dutzend Vorträge dazu auf YouTube. Bildet den aktuelleren Wissensstand ab. Nicht weniger schokierend wie ich finde.
Das Buch kommt jedenfalls auf meine Leseliste. Danke für den Hinweis.
Hach, Junge, Deine Vergleiche sind schon gewagt ;-)) Marx konnte durchaus mit Erkenntnissen aufwarten, die bis heute nicht widerlegt wurden...
Ich glaube, das Erschrecken wird deutlich abgemildert, sobald man sich der eigenen Manipulierbarkeit bewußt wird.
Was ich beim dialektischen Materialismus entschieden in Abrede stellen würde. Wie ich die Gültigkeit von Materialismus ganz allgemein als, im besten Fall, unzulänglich betiteln würde.
Vielleicht schreib ich mal ein Gedicht darüber. Müsste ich mich wieder einlesen, hmm ...
Als theoretisches Konstrukt finde ich ihn wirklich tauglich. Daß er sowohl Lebensrealitäten, also menschliche Schwächen und ein zweifelhaftes Wertesystem, ignoriert, macht ihn nicht zu einem schlechten Konzept. Man muß ihn adaptieren und anpassen. Denke ich ;-))