Backen mit Heike / Baking with Heike

english below...

Habt Ihr so noch nicht gelesen… Kochorgien und empfehlenswerte Rezepte gab es schon einige hier von mir. Backen jedoch – mit keinem Wort erwähnt. Das hat Gründe. Ich will es nicht. Ich kann es nicht. Und ich will es nicht. Das Eine begründet sicher das Andere und Ursache und Wirkung sind nach Belieben austauschbar ;-))

Aber: ich esse sehr gerne Kuchen. Ich bin gleichzeitig mäklig – so lecker das Zeug beim Bäcker immer aussieht, ich finde sicher etwas, was ich daran nicht herunter bekomme. Gelee und Gelatine ist ganz weit vorne auf der Liste, zum Beispiel. Alles was mit Quark gebacken ist, fällt aus. Honig darf nicht dran sein. Apfelmus… Brrhhh. Schon bei dem Gedanken schüttelt es mich dezent.

In Berlin habe ich also oft Grund zum Klagen gehabt: Bäckerkuchen sind viiiel zu teuer und meine persönliche Auswahl beschränkt sich dann doch auf Sandkuchen oder Schokotarte. Solange da kein Zeug drin ist ;-))

Hier, im Randgebiet der Provinz, habe ich nur einen Klagegrund: es gibt keine Bäcker. Also nicht nur keine guten oder preisgünstigen, sondern einfach 'mal gar keine. Früher kam kaum ein Dorf ohne Bäcker und Fleischer aus. Alles Vergangenheit…

Also… Backen. Abgesehen davon, daß ich nicht geübt bin, fehlt mir die Fantasie für richtig schicke, delikate Spezialitäten (die natürlich mein Anspruch wären ;-)) Außerdem experimentiere ich gerne mit Mengen und Zutaten – beim Kochen kriege ich immer irgendetwas Köstliches auf den Tisch. Aus dem Ofen kommt dagegen mit Vorliebe eine Masse, die nicht durchgebacken, nicht aufgegangen oder verbrannt ist.

Heute war es wieder so weit und ein Versuch mit ungewissem Ausgang startete gegen 14 Uhr. Zur Verfügung stand vorgefertigter Blätterteig – in diesem Fall eine vegane Version, also vermutlich mit Kokosfett oder etwas ähnlichem anstatt Butter. Damit hatte ich es mir eigentlich schon einfach genug gemacht, dachte ich.

Für die Füllung griff ich auf Bestände meiner Voratskammer und ein Rezept von Chefkoch.de zurück, sicher ist sicher.

Die Teigplatte wurde in kleine Quadrate zerschnitten und auf dem Backblech verteilt. Jedes bekam eine mehr oder weniger dünne Schicht Pflaumenmus und darauf in Spalten geschnittene süße, aber mehlige Pflaumen.

Als nächstes wurde das ganze – Achtung, das ist der unvermeidliche experimentelle Teil – mit kandiertem Ingwer bestreut. Darauf legte ich dünne Scheiben Rohmarzipan.

Abschließend wurden dünne Streifen des Blätterteigs als Deckel aufgelegt und die Ecken miteinander verklebt. Das Ganze bestreicht man am besten entweder mit Kondensmilch oder einer Mischung aus Eigelb, Sahne und Zucker.

Ab in den Ofen mit dem Blech; für ca. 25 Minuten bei ungefähr 175-180°C backen. Laut Chefkoch-Empfehlung: Schwierigkeitsgrad simpel...

Nach knapp 20 Minuten nahm ich halb verbrannte Teilchen aus der Backröhre und versuchte, das Schlimmste unter Puderzucker zu verbergen ;-))

Sie haben geschmeckt, tatsächlich. Nicht direkt preisverdächtig, aber genießbar und süß. Man wird anspruchslos, scheint mir.

Ihr dürft gerne raten, wer den Berg Sahne beansprucht hat und wer sich mit einem Tupfen begnügt ;-))

In den nächsten Wochen werde ich die Bäckerinnungen der Landkreise bestürmen müssen, damit die etwas unternehmen! Es braucht hier dringend eine Back-Fee!

… und einen Fleischer, Zahnarzt, Hausarzt, Apotheker, Schuster, Taxifahrer, Physiotherapeuten, Brunnenbauer,… Aber das sind andere Geschichten. Die gibt es zu anderen Gelegenheiten ;-))

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english version:

You haven't read anything like this before... I've already shared a few cookery sessions and recommendable recipes here. Baking, however - not a word mentioned. There are reasons for that. I don't want to. I can't do it. And I don't want to. One certainly justifies the other and cause and effect are interchangeable at will ;-))

But: I love eating cake. At the same time, I'm fussy - as delicious as the stuff at the bakery always looks, I'm sure to find something I can't get down. Jelly and gelatine are right at the top of the list, for example. Anything baked with quark is out. Honey is a no-go. Applesauce... Brrhhh. The very thought gives me a subtle shiver.

In Berlin, I've often had reason to complain: bakery cakes are far too expensive and my personal choice is limited to sand cakes or chocolate tarts. As long as there's no stuff in it ;-))

Here, on the outskirts of the province, I only have one complaint: there are no bakers. Not just no good or reasonably priced ones, but simply none at all. Once upon a time, hardly any village managed without a baker and butcher. It's all in the past...

So... baking. Apart from the fact that I'm not experienced, I don't have the imagination for really fancy, delicate specialities (which would of course be my ambition ;-)) I also like experimenting with quantities and ingredients - when I cook I always get something delicious on the table. In contrast, out of my oven comes something that isn't fully baked, not puffed up or totally burnt.

Today it was that time again and an attempt with an uncertain outcome started at around 2pm. I had ready-made puff pastry at my disposal - in this case a vegan version, presumably with coconut oil or something similar instead of butter. I thought I had already made it easy enough for myself.

For the filling, I used what I had in my pantry and a recipe from Chefkoch.de, better safe than sorry.

The pastry sheet was cut into small squares and spread on the baking tray. Each one was given a more or less thin layer of plum jam and then sweet but mealy plums cut into wedges.

Next, the whole thing was sprinkled with - warning, this is the inevitable experimental part - candied ginger. I placed thin slices of raw marzipan on top.

Finally, thin strips of puff pastry were placed on top as a lid and the corners glued together. The whole thing is best coated with either condensed milk or a mixture of egg yolk, cream and sugar.

Placing the tray in the oven to bake for approx. 25 minutes at around 175-180°C. According to the chefkoch's recommendation: Difficulty level simple...

After just under 20 minutes, I took the half-burnt pieces out of the oven and tried to hide the worst of them under icing sugar ;-))

They tasted good, actually. Not exactly award-winning, but edible and sweet. One becomes less demanding, it seems to me.

You're welcome to guess who claimed the mountain of cream and who made do with a dab ;-))

Over the next few weeks, I'll have to get in touch with the local bakers' guilds to get them to do something! We urgently need a baking fairy here!

... and a butcher, dentist, general practitioner, pharmacist, cobbler, taxi driver, physiotherapist, well digger,... But those are other stories. There are other occasions for them ;-))