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RE: Die Feiglingin in mir ...

in Deutsch Unplugged2 years ago

Sehr fundierte und unaufdringliche Darstellung der Thematik!
Ich muss ja zugeben, dass ich den Unterschied zwischen Sexus und Genus bisher nicht so wirklich nachvollziehen, geschweige denn anderen erklären konnte. (Neulich war ich bei remlaps in dieser Zwickmühle - du hast das mitbekommen :-)) Aber jetzt kann ich möglicherweise mitreden :-)

Ich kann deinen Gender-Abgrenzungen vollständig folgen. Außerdem auch der Auffassung von Frau Schwarzer hinsichtlich der Sternchen etc. Das ist mir ebenfalls zuwieder. Wenn jemand bewusst beide Geschlechter ansprechen möchte, dann bitte auch mit beiden Wörtern - erst recht mündlich. Wenn man es dann doch als "Belastung" ansieht und es verkürzen muss, führt das die eigentlich damit verbundene Aussage ad absurdum!

Bei dem Singular von Eltern würde ich dir aber wiedersprechen wollen. In der Informatik nennt man gern eines von zwei Elternelementen Elter. War für mich aber auch sehr gewöhnungsbedürftig...

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 2 years ago (edited)

Vielen Dank... 😊

Ja, ich habe dein "Schwimmen" bei remlaps mitgekriegt. Und da erst sind mir zwei Aspekte richtig bewusst geworden. Zum einen kann ich/niemand voraussetzen, dass jeder den Unterschied zwischen Sexus und Genus kennt bzw. sich jemals damit gedanklich befasst hat. Mir ist das nicht erst seit dem Deutsch-Leistungskurs klar. Aber das ist doch kein Maßstab! Dafür habe ich, die ich mich eben nie mit Informatik beschäftigt habe, keine Ahnung vom "Elter". Zum anderen kann man die Misere keinem Fremdsprachler erklären, der sich nicht mit den Strukturen der anderen Sprache explizit auskennt. Unmöglich.
In diesem Zusammenhang ein Hoch auf die unkontrollierten, blind übernommenen Auswürfe eines automatischen Übersetzers - ich möchte gar nicht wissen, wie oft sich allein auf dem Steem englische Muttersprachler vor lachen verschlucken... 😉
Du hast mich sozusagen ein bisschen inspiriert. Die vermaledeiten Scrabble-Duden-Diskussionen aber auch...

führt das die eigentlich damit verbundene Aussage ad absurdum

Du sagst es. Und ich fürchte, der Schuss geht noch weiter nach hinten los. Denn je komplizierter es wird, desto mehr Öl erhalten doch jene (Polemiker) ins Feuer, die mit oder ohne Sprache sowieso nicht gewillt sind, Menschen, die nicht ihrem Bild von "normal" entsprechen, zu akzeptieren. Stell dir nur "Wegen denen müssen wir jetzt so sprechen" (nicht nur) an den einschlägigen Stammtischen vor... Dann geschieht das Gegenteil von gesellschaftlicher Akzeptanz eines jeden Menschen, was ja das eigentliche Ziel sein sollte.

Selbstverständlich habe ich deinen Link zu "Elter" verfolgt. Oh Mann, das ist ja schon wieder Stoff für einen Beitrag! Ich müsste nur mal herausfinden, wann der Online-Duden auch die Bedeutung zu dem Wort "geschummelt" hat. Einerseits steht dort "selten, Fachsprache" (nur dank dir weiß ich, dass es ein Fachbegriff aus der Informatik ist), andererseits schreiben die doch tatsächlich bei der Bedeutung: "Elternteil (bei Mensch, Tier, Pflanze)". Aha... dann wäre es sicher nicht selten und schon gar keine Fachsprache.
Herkunft: "rückgebildet aus Eltern"... kann man wohl machen... Ich bin entsetzt!

Ich wünsche dir, dass deine berufliche Auseinandersetzung mit Eltern nicht so kompliziert ist wie meine... 😉