Und schon ist es vorüber 👹🍣🎎 Mein Japan
Was sind schon drei Jahre? Was zuerst wie eine lange Zeit klingen mag, ist am Ende dann doch viel zu schnell vorüber. Vor allem mit steigendem Alter vergehen die Tage und Wochen, die Monate und auch die Jahre gefühlt immer schneller und man wundert und fragt sich stets und ständig, wo denn die Zeit nur geblieben ist.
Dass man selber dabei immer älter wird, merkt man vor allem dann, wenn man auf die anderen schaut, wie sie sich verändern. Am deutlichsten wird das bei unseren Kindern, die doch gerade erst noch das Laufen gelernt haben und nun auf einmal schon in die Schule gehen sollen. Habe ich die Kleine nicht vor Kurzem erst das allererste Mal in den Kindergarten gebracht? Auch an jenem Tag hatte ich mich gewundert, wie es denn passieren konnte, dass sie in so kurzer Zeit schon so groß geworden ist.
Und nun ist sie noch größer und noch älter geworden. Auf einmal scheint die unbeschwerte Zeit, die sie bisher genießen konnte, vorbei sein und sie muss sich auf den Ernst des Lebens vorbereiten. Mit der ersten Klasse starte nun bald ein Abschnitt, der einen letztendlich darauf vorbereitet, das eigene Kindsein zu vergessen und am Ende seinen Platz in Gesellschaft zu finden und zu akzeptieren.
Natürlich ist mir klar und bewusst, dass als dies ganz normal und natürlich ist und nichts, wogegen ich mich sträuben sollte. Aber muss das denn alles so schnell gehen? Warum können wir nicht diese wundervolle Zeit nicht noch ein wenig länger genießen?
Ich weiß, dass es auf diese Fragen keine zufriedenstellende Antwort geben wird. Das Leben steht eben nicht still und alles, ab dem ersten Tag, ist auf Fortschritt und Veränderung angelegt. Auch wenn der Fortschritt manchmal zweifelhaft und äußerst subjektiv sein mag und man sich mit an dem, was um einen herum geschieht, nicht immer arrangieren möchte. Aber die eigenen Gefühle gehören eben mit zu dem, was einen bestimmt und ich selber will aus meinem Herzen keine Mördergrube machen.
Vor allem da ich auch sehe, dass die Kleine selber noch klein bleiben will. Wenn ich mir das Leben so anschaue, ist der Kindergarten doch die unbeschwerteste und fröhlichste Zeit des Lebens, auch wenn ich mich selber daran gar nicht mehr so genau erinnern kann. Aber wenn ich all die lachenden Kinder sehe, die am Nachmittag aus dem Kindergartengebäude herauskommen, weiß ich, dass dieser Ort etwas ganz Besonderes ist und das die Zeit, die unsere Kleinen dort verbringen, niemals enden sollte.
Die Magie dieser fröhlichen und unbeschwerten Tage verfliegt später viel zu schnell und die Kleinen werden ab dem ersten Schultag dazu angehalten, groß zu werden. Und das am besten so schell es geht, denn das Leben soll angeblich auf keinen warten. Und das haben wahrscheinlich wir Großen zu verantworten.
Wenn wir es wollten, hätten wir schon die Möglichkeit, das Ganze ein wenig zu entschleunigen. Aber der Zeitgeist steht dem wohl entgegen, heute muss alles schneller gehen und früher passieren. Spielen ist nur noch eingeschränkt erlaubt, es muss gelernt werden. Lernen, um ganz schnell ganz nach oben zu kommen, und auf dem Weg dorthin vergisst man meist leider diese so unbekümmerte und fröhliche Zeit, die man ganz am Anfang gehabt hatte.
Ich persönlich versuche natürlich auch, meinen Kindern so viel wie möglich mitzugeben und sie ausreichend vorzubereiten auf all die Herausforderungen, denen sie sich später stellen müssen. Wahrscheinlich trage ich damit selber auch dazu mit dabei, dass sie ihre heitere Unbekümmertheit nicht für immer bewahren können. Aber ich bin mir dessen bewusst und ich fühle mich nicht immer wohl dabei. Wer will ein Kind schon dabei stoppen, wenn es singt und tanzt und lacht? Es gibt doch nicht Schöneres und nichts ansteckenderes als ein Kinderlachen. Pures und ehrliches Lachen einfach nur aus Freude am Leben, welches uns daran erinnert, wie wir selber früher mal waren.
Wer will dorthin nicht gerne wieder zurück?
Ich! Bloß nicht! Kindergärten wurden gemieden. Sie hatten einen schlechten Ruf. Ob staatkich oder kirchlich, allen klebte Dreck am Stecken wie auch den Vereinen. Die Winter waren hart, die Luft stank nach Abgasen aller Art, rundum war die Welt schwarz-weiß und Erwachsene waren durch die Bank weg traumatisiert. Da willst du nicht wieder hin!
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An meine eigenen Kindergarten erinnere ich mich auch nur dunkel. Und zum Glück fällt mir dazu nicht viel negatives ein. Aber den Kindergarten, den ich hier kennen gelernt habe, in den würde ich jetzt sogar selber gerne gehen wollen. Hey, groß und freundlich – und das wichtigste ist, dass die Kinder am Nachmittag mit einem großen Lachen herauskommen. Und das nicht, halt die ganze Chose endlich zu Ende ist. Vielleicht ändern sich manche Dinge wirklich ab und zu zum positiven. Man kann es nur hoffen
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Es gibt immer solche und solche - Einrichtungen, Lehrer, Erwachsene... Wenn Du Veränderungen an den Kindern bemerkst, die Dir nicht behagen - den Verlust der Unbeschwertheit, zu frühe "Funktionalität",... - dann steuere dagegen. Vielleicht bewahrst Du den Kids nicht nur ein Stück weit ihre Lebensfreude, sondern findest Deine eigene wieder ;-)))
Grüße - @weisser-rabe
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Das mit dem dagegensteuern klappt natürlich nur bedingt, auch wenn ich natürlich versuche noch ein wenig länger die Hoheit zu haben :)
Aber wie gesagt, spätestens in der Schule gibt es dann Ganz andere Funktionäre, die denken, sie wissen es viel besser, was meinen Kindern gut tut. Aber zum Glück ist uns allen immer noch zumindest ab und zu, ein wenig Unbeschwertheit geblieben. Und unsere Lebensfreude bauen wir jeden Tag weiter aus.
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