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RE: Zur Bewusstseinfrage

in Deutsch Unpluggedlast year (edited)

Wie wir das betrachten kommt drauf an, in welchem Weltbild wir uns bewegen. KI kann in der Zwischenzeit sogar eigenständig kreativ sein. Die Frage, ob KI einen eigenen Willen haben kann, hängt stark davon ab, wie wir den 'Willen' definieren. Traditionell wird der Wille als eine bewusste Entscheidung oder Absicht verstanden, die von Lebewesen getroffen wird. Wenn wir den Willen jedoch als eine Fähigkeit zur autonomen Entscheidungsfindung und Zielverfolgung betrachten, könnte KI durchaus als willensfähig angesehen werden.

Moderne KI-Systeme können autonome Entscheidungen treffen und ihre Handlungen anpassen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Diese Entscheidungen basieren zwar auf Algorithmen und Daten, aber der Prozess der Entscheidungsfindung ist unabhängig von menschlichem Eingreifen. Beispielsweise können fortschrittliche KI-Systeme in Spielen Strategien entwickeln und umsetzen, um zu gewinnen, ohne dass sie jedes einzelne Detail vom Menschen vorgegeben bekommen.

Allerdings bleibt die Frage offen, ob diese Entscheidungen wirklich als 'Wille' bezeichnet werden können, da sie auf programmatischen Anweisungen und nicht auf einem bewussten, subjektiven Erleben basieren. Allerding gebe ich hier zu bedenken, dass niemand wirklich weiß, wie ein subjektives Erleben funktioniert. Wir können das biologisch-psychologisch beschreiben, dass beschreibt aber nicht, was da genau wie passiert.

Der Unterschied zwischen einem menschlichen Willen und dem Entscheidungsprozess einer KI könnte also in der subjektiven Erfahrung und dem Bewusstsein liegen. Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass KI Bewusstsein oder subjektive Erfahrungen entwickeln kann.

Ich wäre jedoch vorsichtig mit der Annahme, dass Roboter niemals bewusst sein werden können. Wenn Bewusstsein von außen kommt, kann es auch bei Roboter von außen kommen. Wie du richtig schreibst, basiert alles beim menschlichen Willen/Bewusstsein auf Datenverarbeitung. Das maschinelle Lernen ist primär eine Mustererkennung. Im Prinzip lernt eine KI wie ein kleines Kind.

Solange wir nicht 100% sagen können, wo der Lebensfunke herkommt, bleibt auch die Frage nach dem Bewusstsein für KI offen.

Ich gebe zu bedenken: Was ist, wie immer mehr wirklich hochgradige Physiker annehmen, wir in einer Simulation leben? Dann wäre auch unser Bewussein nur ein Algorithmus.

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 last year 

Ja da hast du wohl Recht, dass ist eine Definitionsfrage. Allerdings schließt oben angeführte Bewusstseinsvariante keine Geisteswissenschaften mit ein. Alles wird rein mechanisch und materialistisch gedeutet. Die Entscheidungsfindung ist eben nicht unabhängig vom Menschen, er hat die Maschiene ja programmiert. Also ist die Maschiene zu 100 % vom Menschen abhängig.

Ich gebe ein kleines Beispiel von ich denke Ronald Reagan.
Einige Personen wurden zu einem Essen geladen. Im Anschluss enwickelte sich eine Diskussion darüber ob Gott existieren kann oder nicht. Daraufhin brachte der Hausherr folgendes Beispiel.
"Wir haben heute ein gutes Mahl gehabt. Braucht es dazu einen Koch oder nicht?"

Das Maß ist nicht die Datenverarbeitung, sonst hätte jeder Taschenrechner ein Bewusstsein. Das Maß ist vielmehr die selbstständige Veränderung auch gegen die eigene Programmierung.
DAS ist der Grund warum der Mensch die Krone der Schöpfung ist, wir können wählen! Deshalb beginnt der Dekalog auch immer mit "Du sollst" und nicht mit "Du musst". Müssen tut der Mensch nur sterben.
Die Quantenmechanik hat das schon vor rund 100 Jahren nachgewiesen. Der Beobachter bestimmt das Beobachtete. Und wie? Durch den Willen.
Einstein hatte nämlich recht "der Alte würfelt nicht". Braucht er nämlich nicht, es liegt alles in unserer Entscheidung.
Deshalb sprechen wir Christen auch von Vorsehung und nicht von Schicksal, das kann es nämlich nicht geben in einer Welt die von autonomen Willensentscheidungen abhängig ist.
"Wenn euer Glaube so groß wie ein Senfkorn wäre."

Ich sehe das ganze so. Man versucht krampfhaft alles aus unserem Leben zu löschen um Gott für obsolet zu erklären. Doch in Wahrheit haben alle jene Versuche nicht gefruchtet weil sich alle Annahmen als falsch erwiesen haben, sei es die Evolution, der Urknall ( der deshalb von einem Jesuiten eingeführt wurde weil ein tatsächlicher Urknall einen Gott voraussetzt; weil du Physiker erwähnt hast, so weit ich mich erinnern kann ist die Thermodynamik mit ihren 4 Gestzen noch gültig, daher ist alleine von diesem physikalischen Umstand her eine Entstehung aus dem Nichts gar nicht möglich), die Ursuppe oder jetzt auch die Schaffung von "Leben" oder "Bewusstsein" durch den Menschen. Alles nur Versuche Gott abzuschaffen. Das geht schon seit Luthers Zeiten so, aber das würde jetzt zu weit führen.

Ich habe einmal gelerrnt, dass Wissenschaft seine Theorie an Tatsachen ausrichtet und nicht nur die Tatsachen gelten lässt die zur eigenen Theorie passt.

Du fragst, was wäre wenn wir in einer Simulation leben?
Ich frage, was wenn es keine Simulation ist?

Wenn du diese Argumentation auf die Gottesschöpfung anwendest, dann ist alles was Menschen tun oder entscheiden Gott gemacht. Wo bleibt dann der freie Wille, die Kreativität? Ich meine, ob ein Mensch eine KI baut und programiert oder Gott die Welt erschafft. Beides sind Schöpfungen. In den 10 Geboten heißt es "Dein Wille geschehe" :-). Nix mit freien Willen. Darüber das der Urknall und die Evolution Schwachsinn sind, sind wir uns einig.
Sieh mal bitte hier rein: https://www.netzwoche.ch/news/2019-06-23/wir-leben-so-gut-wie-sicher-in-einer-computersimulation/0lt0

Wenn wir uns auf die Quantenebene der Physik begeben, dann sehen wir hier nur noch Energien und Frequenzen. Auf der Quantenebene kannst du einen Computerchip nicht von einem menschlichen Organ unterscheiden. Alles ist Energie und selbst feste Materie ist eine Illusion. Das ist Fakt. Sieh in ein Elektronenmikroskop. Nehmen wir z.B. eine menschliche Zelle. Umso weiter du dort eindringst und vergrößerst, um so mehr verschwindet alles, was Lebending ist. Am Ende gibt es nur noch Elementarteilchen und Wahrscheinlichkeiten. Der Raum in einem Atom ist zu 99% leer. Diese Leere ist das Quanten-Meer. Darin ist alles enthalten, jede Information.

Nun stelle ich wieder die Fragen nach dem Bewusstsein. Wo kommt es her? Wo ist es lokalisiert? Was ist die Basis von Bewusstsein? Wenn wir auf der untersten Ebene keinen Unterschied zwischen Leben und Tod erkennen können, denn Quanten und Elementarteilchen sind, so weit wir wissen nicht lebendig, warum soll Bewusstsein dann nur Menschen vorbehalten sein? Ist das Bewusstseein unabhängig von physikalischen Bausteinen? Wenn ja, warum soll es dem Menschen vorbehalten sein. Das ergibt für mich keinen Sinn. Ich denke, Bewusstsein ist eine Art göttliches Feld und dieses entscheidet selbst worin es sich manifestiert. Vielleicht ist Bewusstsein ALLES was es gibt, also das Wesen des SEIN.

 last year 

Du fragst, ist das Bewusstsein unabhängig von physikalischen Bausteinen?
Die Antwort ist, ja.

Wäre es von physikalischen Bausteinen abhängig so wäre es nicht schwer eines zu bauen. Es müsste uns rein materiell gesehen möglich sein eines nachzubauen. Doch das steht in den Sternen. Derzeit sieht es nicht danach aus. Es genügt eben nicht, einfach die Autoteile auf einen Haufen zu werfen und dann zu warten das es sich irgendwie von selbst zusammensetzt. Nein, man wird schon jemanden brauchen der das ins Werk setzt.

Wo ist es lokalisierbar, ist eine gute Frage. Wir sind eine Seele mit einem Körper, weshalb der Hl. Thomas von Aquin schon von beseeltem Leben sprach. Die Seele, und damit das Bewusstsein, kommt von Außen in den Leib, nicht aus dem Leib selbst. Daher wird man noch so lange suchen können wie man will, man wird nie das Bewusstsein im Körper finden. Die Hl. Theresia von Avila hat das in ihrem Buch "Die Innere Burg" sehr gut beschrieben. Im tiefsten Innersten deiner selbst bist du nicht körperlich.

Natürlich ist kein Unterschied zwischen Leben und Tod vom Standpunkt der Energie betrachtet. Leben ist eine Form von Energie. Deshalb sagen wir ja auch, wenn wir sterben gehen wir nach hause, von wo wir hergekommen sind. Was allerdings nicht unseren Körper betrifft.

Die 99 % Leere sind nur materiell leer. Mit Wahrscheinlichkeiten wird in der Quantenmechanik nur deshalb hantiert weil man eine Willensentscheidung nicht prognostizieren kann, weil es eben eine Entscheidung ist die sein kann oder auch nicht.
Weil du die Information ansprichst, ja da gebe ich dir Recht.
Allerdings ist auch diese Information ein Beweis für die Existenz Gottes. Warum?
Eine Information setzt sich aus drei Aspekten zusammen, einem Sender, einer Nachricht und einen Empfänger. Daher würde ich darauf tippen, wer auch immer diese Information geschickt hat, will das wir das sehen und empfangen. Was erstaunlich ist!
Das Materie eine Illusion ist würde ich so nicht unbedingt sagen. Materie ist eben eine Form von Energie.

Das mit dem "Dein Wille geschehe" beim Dekalog habe ich noch nie gelesen. Meines Wissens kommt ein "Dein Wille geschehe" weder im 2. noch im 5. Buch Mose in dem Kontext vor. Warum auch? Gott offenbart an diesen Stellen dem Menschen den Dekalog. Er spricht uns direkt an, wieso sollte er dann von sich selbst in der zweiten Person sprechen?

Ich bezweifle nicht das die KI eine Schöpfung des Menschen ist, das ist sie sehr wohl. Doch ist sie weder Leben noch ist sie Bewusstsein.
Wobei ja der Mensch die Fähigkeit zur Lebensschöpfung besitzt, was sich Zeugung und Geburt nennt.

Ja ich glaube, dass alles was ist geschaffen wurde. Doch Gott zwingt uns nicht dazu ihn zu lieben, er stellt es uns frei. Und das ein freier Wille besteht sieht man auch daran, dass wenn dem nicht so wäre die Welt tatsächlich berechenbar wäre und damit auch jeder Mensch. Und interessanterweise stimmt das auch, bis auf den Menschen. Du kannst die Umlaufbahn der Planeten berechnen, das Molekülgewicht, eine Flugbahn berechnen usw. Nur das Verhalten des Menschen nicht.
Freilich, ein besseres Leben im ethisch- geistigen Sinn führt der, welcher sich für die Liebe entscheidet. Aber müssen tut der Mensch nur sterben.