Waffenverbotszone... Macht das Sinn?
Herzliches Hallo an alle,
gerade hat mir ein Freund einen Link zu einem Artikel auf einem Nachrichtenportal geschickt.
Darin geht es, dass am Wochenende jemand in Innsbruck ein Messer in den Rücken gerammt hat. In den Kommentaren dazu laß ich, dass es in oder um dieser Zone scheints eine Waffenverbotszone gibt. Dieses Wort ließ Fragen in mir aufkommen:
- Bringt das was?
Ich glaube in DE gibt es mittlerweile auch solche Zonen - aber bringen die wirklich was? Ich mein, Morden ist ja schon illegal und trotzdem geschieht es. Was also bringt so eine Zone? - Wenn ich in so einer Zone wohne...
...und ein begeisterter Messersammler bin (soll's scheints geben^^). Ich kaufe mir ein neues Messer für die Sammlung. Irgendwie muss ich es ja heimschleppen... Durch diese Zone... Bekomme ich dann eine Strafe, weil ich es nach Hause bringen möchte aber zufällig so eine Zone bei mir zu Hause ist!?
Oder ich nehme mein Taschenmesser mit in den Wald, da muss es auch diese Zone passieren, wenn ich von zu Hause mich in den Wald begebe... Wie wird das gehandhabt? - Was gilt als Waffe?
Schon ein Küchenmesser, oder Taschenmesser, oder wie genau wird das definiert?
Bei uns gibt es solche Zonen (noch) nicht, zumindest in Südtirol. Sollte es vermutlich geben, zumindest am Bahnhofspark in Bozen wäre dies nicht verkehrt, denke ich... Daher habe ich mich nie mit diesem Thema beschäftigt. In Italien gilt glaube ich allgemein: Wenn die Klinge nicht größer als die Handfläche ist, darfst du das Messer in der Öffentlichkeit tragen (ausgenommen Springmesser, Butterfly, usw.). Wo ich mir halt auch die Frage stelle, zum Einen wie genau das bemessen wird, ob quer oder diagonal über die Handfläche und zum Anderen, wo die Gerechtigkeit liegt, im Sinne von ich kann nichts dafür, dass ich kleine Hände habe, warum darf die Klinge vom Anderen 1 cm größer sein, nur weil er genetisch bedingt eine größere Handfläche hat?^^
Kann mich hierzu bitte jemand aufklären?
Beste Grüße,
BlackButterfly666
Also in Deutschland gibt es einige Waffenverbotszonen mittlerweile. Meist Orte mit der Erwartung einer gewissen Klientel oder Wahrscheinlichkeit von Gewalttaten. Die erste war die Hamburger Reeperbahn, glaube ich...
Generell darfst Du aber legal eine Waffe ohnehin nur mit Waffenschein besitzen, mit einer waffenrechtlichen Erlaubnis bei Dir führen. Die möglichen Gründe für so eine Genehmigung sind rar. Kommt also sehr selten vor. Was gilt als Waffe? Das ist eindeutig definiert: bei Messern sind es solche mit feststehender Klinge, die länger als 7cm ist oder Einhandmesser, d.h. Springmesser oder Butterflies. Auch Wurfsterne oder Nun-Chakos fallen unter dieses Waffenrecht. Das darfst Du also eh alles nicht mitführen...
In diesen speziellen Verbotszonen ist auch das Taschenmesser oder z.B. das Cuttermesser eines Handwerkers nicht erlaubt. Je nach Auslegung kann es auch schon mal Nagelfeilen oder Stricknadeln inkludieren...
Was den eigentlichen Unterschied ausmacht: hier darf die Polizei verdachtsunabängig kontrollieren und durchsuchen. Ansonsten braucht es dafür ja einen hinreichenden Verdacht oder eine richterliche Anordnung.
Dein beispielhafter Waffensammler müßte also entweder eine Sondergenehmigung einholen für die Einführung eines neuen Sammlerstücks in eine solche Zone oder es mit der Post verschicken lassen.
Ah ok, danke für die Aufklärung :)
Aber wenn auch ein Teppichmesser/Cuttermesser darunter fällt habens Handwerker schwer^^ gut, die werden vermutlich nicht von der Polizei kontrolliert in diesen Zonen, sind ja schließlich da zum Arbeiten ;)
Post dachte ich mir auch, wär dann blöd für den Postmann, wenn die Polizei die Pakete auf macht und er dann die Strafe erhält^^ und ja, irgendwann später der Gedanke: das dürfen sie ja sowieso nicht xD
@solperez
Exakt. Bei Handwerkern, die wirklich da zu tun haben, werden in der Regel von der Firma Sondergenehmigungen mitgegeben. Aber wenn DU nach Feierabend in der Arbeitshose unterwegs bist und den Cutter drin vergessen hast, ist schon doof...
Na, gut dass ich einen Bürojob habe, dann passiert mir das mit dem Cutter nicht ;) hab dann höchstens den Laptop in meinen Cargohosen xD
@solperez
Das mit den Messern ist in erster Linie Symbolpolitik zum Nachweis, dass die Politik handelt. Logisch wäre aber auch, wenn die Ordnungsbehörden in solchen Zonen erweiterte Rechte haben, wie z. B. einfacher Personenkontrollen durchzuführen, ohne der Belästigung oder anderer Übergriffigkeiten bezichtigt zu werden. Das Wort Waffenverbotszone beinhaltet sicher auch andere Rechtsänderungen für den Betrieb im öffentlichen Raum, als die Klingenlänge.