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RE: Männerfriedhof
Danke... :-)
Hat Spaß gemacht - das Filmen sowieso, die Bearbeitung auch.
Jo, so ein Zeitrafferwürmchen wäre bestimmt 'ne tolle Sache! Mach mal... ;-)
Hm, ich glaube, die Bienen haben während einer Staatskonferenz beschlossen, dass Strafarbeiten pädagogisch nicht so sinnvoll sind.
Ich weiß nicht, ob die Aufgabenverteilung wechselt, oder ob jede Biene lebenslang mit dem Job verbunden ist, der ihr einst zugeteilt wurde. Wäre ja irgendwie doof - andere Erfahrungen sammeln, motiviert viel mehr... Mäh... ;-)
Die Aufgabenverteilung wechselt. Nach dem Schlüpfen muss zuerst der Panzer der jungen Biene aushärten. Nach einigen Stunden beginnt sie damit, die älteren Larven mit Pollen und Honig aus den Vorräten zu füttern. Nach etwa 4 Tagen sind ihre "Milchdrüsen" so weit entwickelt dass sie nun die ganz jungen, frisch aus dem Ei geschlüpften Larven füttern kann. Das macht sie etwa bis zum sechsten Lebenstag. Diese Drüsen heißen richtigerweise Mandibel Drüsen. Sie sondern aber tatsächlich eine Eiweiß- und Kohlehydratreiche milchige Flüssigkeit ab. Die ganz jungen Larven werden bis zum 3. Lebenstag, die Königin ihr ganzes Leben lang damit ernährt.
Nach etwa einer Woche übernehmen die jungen Bienen die nächste Aufgebe: Jetzt sind die Wachsdrüsen an der Bauchseite so weit entwickelt, das die Biene das bauen und reparieren der Waben übernehmen kann. Wieder ein par Tage später muss sie Waben-Zellern aus denen Jungbienen geschlüpft putzen (Da sind Kot- und Hautreste drin). Sie darf nun das erste mal vor die Tür, fliegen und sich orientieren lernen und Unrat wegschaffen. Einige Bienen werden dann Soldatinnen, für die meisten beginnt der Außendienst: Honig und Blütenstaub sammeln. So lange, bis der Verschleiß des eigenen Körpers dem ein Ende setzt. Im Sommer werden Bienen nur ca. 30-40 Tage alt. Im Herbst geschlüpfte Bienen überwintern und können bis zu 9 Monate lang leben. Die Königin erreicht ein Alter von 4-5 Jahren.
Wow, danke für diese ausführliche Biologiestunde! Sehr interessant!
Bin gespannt, was ich noch so alles entdecken darf. Vielleicht ausschwärmende Bienen, wenn eine neue Königin herangezogen wird? Dann zieht die alte Königin aus und ihre reiferen Getreuen folgen, richtig?
Ja, ca 50% der Bienen, aller Altersgruppen (außer den ganz jungen) ziehen aus. Jede Biene nimmt einen Tropfen Honig in ihrem Honigmagen mit, das reicht um die ersten Tage zu überbrücken.
Von Ihrem ersten Sammelplatz werden Kundschafter ausgeschickt, einen geeigneten Hohlraum als neues zu Hause zu finden.
Meist fängt ein Imker den Schwarm ein und schmeißt Ihn in eine Kiste. Wenn die Königin dabei ist, nehmen die Bienen das neue Zuhause dankbar an, ansonsten sind sie schnell wieder draußen und sammeln sich erneut um ihre Gebieterin.
Übrigens, wenn sie jetzt schon die Drohnenschlacht veranstaltet haben, werden sie in diesem Jahr nicht mehr vorhaben zu schwärmen.
Ich kann mich nur wiederholen: Wow! Vielen, vielen Dank für deine Ausführungen - so interessant, so fundiert, danke!
Komischerweise ist die Drohnenschlacht nur in einer Beute in vollem Gange (sind ja drei Völker unterschiedlicher Arten). Mal sehen, wie der "Krimi" weitergeht. Ich werde berichten - bin voll angefixt. Unter anderem Dank dir... :-))
Na da hast du ja echte Expertenantwort bekommen.
Ich hätte jetzt schlicht geantwortet ohne gross nach zu forschen, dass das Staatssystem der Bienen nicht sonderlich demokratisch ist und mit freier Jobwahl und überall mal rein schnuppern, was einem gefällt, läuft da auch nicht. Das wusste schon der Willi, wenn Maja mal wieder ausscheren wollte :) - Wobei mir jetzt gerade auffällt - was hatte der Willi eigentlich in der Sammlerinnengruppe zu suchen?
Über die Expertenantworten von @germansailor freue ich mich riesig! Schon lange nicht mehr einen so lebendigen Kommentarbereich erlebt, ich werde ganz nostalgisch... ;-)
Willi war halt ein ganz pfiffiger (natürlich lange nicht so plietsch wie Flip): Der hat sich direkt, nachdem ihm sein Geschlecht und die daraus folgenden Konsequenzen bewusst worden, ein gestreiftes Kostüm besorgt. So konnte er mitmischen. Und gefüttert haben die Arbeiterinnen das dicke Kerlchen scheinbar ja trotzdem... ;-)