RE: Freut euch doch einfach!
Du weißt, was ich von Communities halte. Das ist der Schwachsinn, der jede lebhafte Sprachgemeinschaft zu Meinungsblasen und Bestätigungskammern verschachtelt. Doch mittlerweile erscheint mir der von einer Deutschlehrerin geführte Raum „DU“ beinahe, wie die Oase des Mindestanspruchs. Wer nicht in der Lage ist darin zu posten, den muss ich Glücklicher nicht mehr bemerken. Das ist sehr angenehm, seit unter #deutsch keine Guild mehr wacht und jedes unbedeutende Lüftchen als Originalcontent auf Blockchains abgelegt wird.
Du kennst auch meine Meinung zu Leuten, die eine Sprachgemeinschaft kuratieren und dabei ganz augenscheinlich ihre Muttersprache nicht beherrschen. Das Problem hatten wir auf dem Blurt, als ein auffallend orthografieferner Motoradfahrer schnell genug war, sich eine Foundationdelegation für #deutsch unter den Nagel zu reißen. Einer, der weder Groß- noch Kleinschreibung beherrschte, geschweige denn die Fälle. Ähnlich dreiste Versuche gab und gibt es hier auf dem Steem. Als zum Beispiel ein der Galanterie vollkommen unfähiger Farmer glaubte, als neuer Wirt reüssieren zu können.
Es gibt Dinge, die kann nicht jedermann leisten und es mutet befremdend an, wenn nicht talentierte Köche unterdurchschnittliche Speisen servieren. Auf Dauer ist sowas lästig, ja nachgerade tragisch. Sicher, Talentlosigkeit bedeutet nicht unbedingt Hoffnungslosigkeit. Doch wenn das vermeintlich Hoffnungslose sich auch noch standhaft weigert an sich zu arbeiten, dann wird die Fehlbesetzung zur Qual für jene, die es noch merken.
Es sind immer wieder die Spitzklicker, die zwar in der Lage sind einen Vorteil zu wittern, aber fern jedes elaborierten Stils in der Materie herum dilletieren. Wenn sie dann noch anfangen, wie in deinem Fall, erfolgreiche Könner neidisch zu kritisieren, sind sie nur noch lästig und Verlierer, die gar nichts mehr merken. Das ist dann der Gipfel des tragischen Schauspiels. Vielleicht sollte ich einmal in DU ein Essay zu so einem Charakter schreiben. Da gibt es einige Kandidaten, die im Laufe der Zeit an uns vorbei gezogen sind und sich selbst erkennen könnten, wären sie nur in der Lage, das Geschriebene auch intellektuell zu erfassen. Was ich ja jedem wünsche aber leider den Wenigsten zutraue.
Klar kenne ich deine Einstellung zu Communities, ich hatte ziemlich exakt dieselbe. So wie sich die Sache auf dem Steem entwickelt, bin ich aber zu der Auffassung gekommen, dass kein Weg an ihnen vorbei geht. Mein positives Resümee entspricht deinem zu erwartenden Glücksmoment: Man kann seine Blase verkleinern und muss das, was einem aufstösst, nicht bemerken. Genau so, wie man sich ja nicht in koreanischen Communities herumtreiben muss, nur um sich über richtig heftigen "Abuse" zu ärgern, obwohl man kein einziges der Schriftzeichen entziffern kann.
Ein Essay wäre großartig! Du könntest auch ganz sanft einsteigen, indem du über den Unterschied zwischen einem Essay und einem Aufsatz, den ich meinen Schülern um die Ohren klatschen würde, referierst.
Ich danke dir, für diesen weiteren ausführlichen Kommentar. Du hast dabei allerdings etwas vergessen, was momentan ganz modern ist: Das Wörterzählen! 330 Wörter einfach so?! Das wäre doch schon ein Beitrag weit über die Mindestanforderung hinaus... ;-D
Hab einen tollen Sonntag,
liebe Grüße,
Christiane
Danke für das positive Feedback. Ich bin ja sooo paranoid geworden, nachdem ich es wagte. eine periodische, deutsche Walaudienz auf Shitcoinniveau als Farming zu kritisieren. Damit bin ich aalglatt aus dem Schoß der Foundation geflutscht. Mittlerweile freue ich mich, die Welt wieder ohne Aufziehen rosa getünchter Wölkchen betrachten zu können. Dein positives Feedback baut in mir wieder die gewohnte Gewissheit im Denken auf, die ich seit Ausbleiben der roten Herzchen vom froggy Freund nicht mehr verspüren durfte.
Ich fürchte, die roten Herzchen von @jacobgadikian, alias @faddat, fußten auf einem tragischen Irrtum. Ich habe in manchen Artikeln derart fachgesimpelt dass er glauben musste, es handele sich beim Frosch um einen wahnsinngen Entwickler. Da fühlte er sich angesprochen. Ich war ja auch einer. Aber nur in der Anwendungsarchitektur ohne lästiges Coden.
Ich hätte ja so viel zu erzählen. Die Foundation war schon ein irrer Trip, doch ich will weder langweilen, noch Retourkutschen fahren. Nicht einmal gegen den Schadwirt will ich schreiben, der einst mein Steembruder war. Danke für das Feedback und Dir wünsche ich auch einen schönen (Rest)Sonntag.
EY! Wörter zählen ist ja sowas von prädigital! Wer das Ablesen der Zahl, am Fuße einer Textverarbeitung mit aufgeblasenen Backen verweigert ist entweder spätpubertär, oder vorgealtert.
Schöne Zeit, @chriddi!
Was uns wirklich eint, ist das Talent, sich fast überall unbeliebt zu machen. Bei mir isses eher im Reallife, aber das Gemüt scheint bei allen Unterschieden in einzelnen Punkten doch ähnlich zu sein. Du bist der Beste.
… beim Unbeliebt machen?
Derart fachlich fundiertes Lob aus berufenem Munde sagt mir, dass ich wieder im richtigen Forum schreibe. Natürlich ist so ein gelobter Autor nicht massentauglich. Doch auf dem Weg zum ersten Literaturpreis stand schon immer die Nestbeschmutzung als erste Pflicht. Sollten sich mit der Zeit weitere Qualitätsautoren unter #DU einfinden, könnte der Steem schon bald auf dem Radar der Literaturscouts erscheinen.