Der KI-Moderator – Future Classics
War da was?
Da war gar nichts
Ob das dem Alligator zu Silvester passiert ist, steht außer Frage. Jeder lässt seinen Gedanken freien Lauf. Dem Reptil hat es offenbar nicht geschadet. Augenscheinlich geht es ihm sogar sehr gut. Daher lohnt es sich nicht, eine weitere Böllerdiskussion vom Zaun zu brechen. Zumal uns ganz andere Sorgen plagen als die Sterilisation eines Grafittymotivs.
Mein neuer Avatar?
Ich bin heilfroh, dass es noch ansprechende Kunst ohne Beteiligung von KI gibt.
Allerdings stammt das Alligator-Foto aus 2024 und der Spray ist garantiert noch viel älter. Das Motiv wirkt wie von gleicher Hand hingeworfen wie jene, die vor ca. 15 Jahren meinen Avatar geschaffen hat. Immerhin taucht der Alligator unter der gleichen Brücke auf, die einst auch meinen Frosch präsentierte. Den habe ich lange vor 2016 auf der Maininsel entdeckt, wo ein Pfeiler der gleichen Brücke steht. Das Bild ist mittlerweile verschwunden.
Wie auch mein Originalfoto vom Frosch im Taucheranzug. Alte Festplatten müssen nun an den Start, Speicherkarten und sonst noch was. Alles muss durchsucht werden. Wer hat Lust auf so was? Ich rede ungern über Scherze des Universums. Doch gestern, als ich das Foto-Debakel entdeckte, du würdest sagen rein zufällig, hat im DLF ein Experte über die Datensicherheit persönlicher Schnappschüsse referiert. Besonders Fotos auf Mobiltelefonen schwebten in Gefahr einer gefährlich kurzen Halbwertzeit. Festplatten, Cloud-Anbieter, alles sei unsicher. Erstere haben ein EOL (End of Life), Letztere machen abhängig. Abgesehen vom Verlust der Erinnerung an persönliche Geschichte, besonders bei der Generation digital Nativer, waren viele Meilensteine nie im Gedächtnis verankert. Weil die Glücklosen ihre Vergangenheit auf unzuverlässigen Datenträgern sicher wähnten. Langlebigkeit wie Fotopapier erreicht heute kein einziger Datenträger.
Dann hat der Experte einen Vortrag darüber gehalten, wie man mit den eigenen Daten bombensicher umgeht. Da habe ich das Radio ausgeschaltet.
Ich höre wohl nicht recht!
Moderiert wurde die gestrige Sendung von einem KI-generierten Moderator, der den lebendigen Experten im miefig klingenden Heimbüro befragte. Der Vorgang war insofern schon wieder eines schalen Universumsscherzes verdächtig, weil im DLF vorgestern in einer Sendung der Duisburger TV-Lokalsender Studio47 vorgestellt wurde, der schon eine Weile erfolgreich mit einem KI-Moderator arbeitet. Der echte Moderator wird vor einem Greenscreen abgefilmt und die KI verwertet das Material für alle möglichen Sendungen.
Persönlich geht es dem echten Moderator nicht so gut wie unserem Alligator oben im ersten Graffiti. Er fühle sein Ego angekratzt, hat dieser freimütig gestanden. Der Beitrag hörte sich aufgrund des KI-Moderators und der miefigen Heimakustik des Experten derart eklig an, dass ich das Radio ausschalten musste, als der Experte die bombensicheren Methoden besprach.
Future Classics
Heute enstehen Klassiker von morgen
I am he as you are he as you are me and we are all together,
sangen die Beatles in I Am The Walrus.
Es waren andere Zeiten. Man glaubte an transzendentale Zukunftsvisionen. Kaum jemand hatte einen Schimmer von Digital. Viele meinten, das Zusammen funktioniere perfekt ausschließlich auf Basis von Geisteskraft durch Meditation. Nur wenige meditierten tatsächlich. Die meisten Follower der Gurus waren auf der Suche nach sich selbst. Hatten sie sich gefunden, gab es kein Together mehr. Aber warte nur ein Weilchen. Es kommt schon bald noch viel blöder. Garantiert.
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Best regards
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Team 01 - Steemit Explorers Team
@mikitaly
Mille Grazie @mikitaly.