Ein Kapitel aus einem nie veröffentlichten Buch - Das heilige Maskuline und Feminine Prinzip
Ein weiteres Kapitel aus dem nie veröffentlichten Buch
In allen Kulturen gibt es eine traditionelle Definition von Männlichkeit und Weiblichkeit, die zum Teil auf Hirnunterschieden basiert. Meistens wird dies das Solare/ Göttlich Männliche Prinzip und das Lunare /Göttlich Weibliche Prinzip genannt. Die Jungianer haben dafür auch den Ausdruck Anima/ Animus, abgeleitet vom lateinischen Wort für Seele, nur halteben mit einer Geschlechtsendung. Das Solare Männliche Prinzip wird oft durch das Metall Gold symbolisiert, weil Gold nur sehr selten chemische Verbindungen eingeht. Ein anderes Symbol, ist wie der Name schon sagt, die Sonne, und auch der Löwe. Dies ist auch der Grund, warum oft der oberste männliche Gott, oder der Sohn des obersten männlichen Gottes gleichzeitig der Sonnengott ist. (Bekannt ist hier die Parallele von Ra und Jesus, sowie die Tatsache, dass sich „Son of God“ und „Sun of God“ im Englischen sehr ähnlich anhören.) Einzige Ausnahme hier ist Amaterasu in Japan, die oberste weibliche Gottheit und Sonnengottheit ist. Forscher vermuten aber, dass diese Gottheit in Wahrheit eigentlich ein Mann war, der mal von einer Kaiserin das Geschlecht geändert bekam. In der Freimaurerei wird das Solare Prinzip durch die linke Säule „Jachin“ in der Allegorie von Salomons Tempel dargestellt. In der Kabbala ist es ein nach Oben zeigendes Dreieck. Das Solare Männliche Prinzip verkörpert die Tugend der Prinzipientreue. Männliche Psychologie, so sagt man, focussiert sich eher auf abstrakte Ideen und Prinzipien. Nicht nur in Moral, sondern auch bei Wissenschaft, Religion etc. Es ist eher unabhängig von anderen Menschen. Die traditionellen spirituellen Pfade des solaren Prinzips sind auf dem Pfad der rechten Hand (aufbauen und schützen) der Weg des Kriegers. Bekannteste Ausprägungen dafür sind das Bushido, aber auch der Islam. Grundlage dieses Pfad ist, wie Evola sagte, der „Kampf des höheren Prinzips des Menschen gegen alles, was in ihm bloß Menschlich ist.“. Damit ist gemeint, dass der Krieger freiwillig Mühe, Anstrengung und Schmerz auf sich nimmt, und bis an seine Grenzen geht, um dadurch seine „niederen Instinkte“ zu überwinden, und zu einem besseren Menschen zu werden. Obwohl dieser Pfad natürlich offensichtlich passend für Soldaten ist, ist er auch nicht nur dort zu finden. Beispielsweise stammen „religiöse Sportturniere“ wie die Olympiade aus der selben Idee. Auch die japanische Arbeitsethik ist eine Verkörperung dieses Prinzips. Auf dem Pfad der linken Hand (zerstören) steht auf der solaren Seite der Pfad des Asketen / Mönches, der sich von allem weltlichen abwendet, um sich allein einer geistigen Aufgabe zu widmen. Diese Lebenweise wird als Akt der Zerstörung angesehen, weil der Weise den Irrglauben des einfachen Volkes hinterfragen und damit zerstören soll. Im Namen der Wahrheit. Eigentlich findet sich dies in allen Religionen. Der Autor Stephen E. Flowers vermutete auch, dass dies die eigentliche Lebensweise war, die Jesus lebte und für seine Jünger vorsah, und dass dies später vom römischen Reich zu etwas Harmloseren umgeschrieben wurde. Mit dieser Lebensweise wird meistens Aleister Crowley assoziiert. Ebenfalls passt die Figur des Doktor Faustus aus dem Buch von Johann Wolfgang von Goethe, der sich in seinem Leben gefangen fühlt, und um sich aus seinem Elend zu befreien, den Teufel um geheimes Wissen bittet, zu diesem Pfad. Laut dem britischen Forscher Simon Baron Cohen wird Autismus maßgeblich durch eine pränatale Überdosis Testosteron mitverursacht. Und insbesondere durch die Tatsache, dass Autisten oft zurückgezogen leben, sich aber zumeist ein immenses Wissen in einem oder mehreren Spezialgebieten anschaufeln, passt Autismus hier perfekt ins Bild. Und Simon Baron Cohens „Extreme Male Brain“ Hypothese“ ist fast ein wissenschaftlicher Beleg der traditionellen Theorien zum Thema Geschlecht. Der japanische Professor Shukei Yamaguchi nahm auf Basis der Theorien von Immanuel Kant und Carl Gustav Jungs an, dass bei Introvertierten eine „Störung“ von Kants Kategorien der Anschauung vorliegt, und sie deshalb Dinge in der Realität zu stark durchdenken. Dies würde auch die Reduktion von sozialem Kontakt erklären und mit einer Aversion gegenüber Chaos einher gehen. Introversion würde aber nicht nur das Individuum betreffen, sondern auch Kulturen betreffen. Speziell Völker Asiens, aber insbesondere die Japaner und die Deutschen seien am Introvertiertesten.[1] Das lunare weibliche Prinzip ist das Prinzip der Fürsorge. Es wird, wie aus dem Namen ersichtlich, mit dem Mond assoziiert. Dies liegt offensichtlich auch daran, weil sich der Menstruationszyklus an den Mondphasen orientiert. Was bei dem Thema auffällig ist, ist die Tatsache, dass die Mondymbolik in der „übermaskulinen“ Religion des Islam omnipräsent ist. In der Freimaurerei wird das weibliche Prinzip durch die rechte Säule „Boas“ Symbolisiert. Viele maskuline Religionen und okkulte Lehren geben den Mitgliedern die Aufgabe, das weibliche Prinzip in sich selbst zu finden. Dies wird meistens durch das Symbol einer „Großen Göttin“ Symbolisiert, wie auf der Tarot Karte „Die Hohepriesterin“. Oder in der heiligen Sophia im Gnostizismus. Oft besitzt das heilige weibliche Prinzip auch die Symbolik des Vermögens, eine Idee in die Tat um zu setzen. Dies weißt Parallelen zum Konzept von Verbal- und Handlungsintelligenz auf. Verbalintelligenz sind Dinge wie Faktengedächtnis, Mathematematik, Logik etc. Handlungsintelligenz ist Körperkontrolle usw. In diesem Vergleich ist die Verbalintelligenz das heilige maskuline Prinzip und die Handlungsintelligenz das heilige feminine Prinzip. Passenderweise ist es so, dass bei Autismusstörungen, die laut Simon Baron Cohen durch einen hohen pränatalen Testosteronspiegel mitverursacht werden, die Handlungsintelligenz oft beschädigt ist. Deshalb sind Autisten sehr oft schlecht in Sport. Das lunare Prinzip ist, wie der Begriff Fürsorge schon erahnen lässt, auf jemand oder etwas Anderes bezogen. Und zwar etwas Konkretes in der Welt, und keine abstrakte Idee. Auf dem rechtshändigen Pfad wird das lunare Prinzip durch den Pfad der Mutter verkörpert. Hier geht es darum, jemand Anderen zu hegen und zu pflegen, und ihm all seine Fehler zu verzeihen. Klassisch ist hier der Beruf der Medizin. Jedoch wird damit auch meistens das Christentum in seiner heutigen Form assoziiert. Deshalb meinen einige Autoren, das Christentum sei in Wahrheit eine weibliche Religion. Auf dem linkshändigen Pfad wird das lunare Prinzip durch den Pfad der Geliebten assoziiert. Dies kann eine Schildmaid bei den Wikingern sein, die den männlichen Krieger in der Schlacht unterstützt. Meistens jedoch wird dieser Pfad mit veränderten Bewusstseinszuständen und Extase in Verbindung gebracht. Hierzu fallen insbesondere alle Formen von Sexualmagie und der Tantrismus, aber auch das Hervorbringen von religiösen Erfahrungen mit Hilfe entheogener Drogen wie THC, Psilocybin oder LSD. Die Matriarchatstheorien von Terence McKenna, und auch einige andere Ideen aus den 1960ern fallen deshalb eindeutig auf diesen Pfad. (Eigentlich sämtliche Form von „Spirituellem Hippietum“. ) Da eine Legierung aus Gold und Silber, Elektrum genannt, eine besonders stabile und harte Verbindung ergibt, die früher auch für Münzen verwendet wurde, und Gold das Männliche und Silber das Weibliche respektiert, entstand daraus der Begriff der chemischen Hochzeit, was ein Hauptritual in der christlich/esoterischen Gruppierung der Rosenkreuzer ist. Diese chemische Hochzeit kann sowohl eine tatsächliche Verbindung aus Mann und Frau bezeichnen, als auch die Tatsache, dass ein Individuum sowohl Fürsorge als auch Prinzipientreue gemeistert hat. Symbole für diese chemische Hochzeit sind die Sonnenfinsternis (Deshalb sieht man in Horrorgeschichten auch immer, dass etwas passiert, wenn eine Sonnenfinsternis auftritt) und das als Davidstern bekannte Siegel Salomos. Der Davidstern ist nichts Anderes als ein Ineinanderschieben des Femininen Symbols des nach Unten zeigenden Dreiecks und des maskulinen nach Oben zeigenden Dreiecks. Einige Systeme wie der Platonismus glauben, dass die Einheit der chemischen Hochzeit eigentlich der Urzustand war, der dann aber zerbrochen wurde, weil die Menschen sonst zu mächtig würden. Einige Verschwörungstheoretiker wie Mark Passio behaupten auf Basis dessen, die Trennung in Maskuline und Feminine Intelligenz sei durch die Machtelite absichtlich herbei geführt. Es ist aber eher davon auszugehen, dass es natürlich ist, dass Männer maskulin und Frauen feminin denken.
[1] Dugin, A.G. (ohne Datum) In the Country of the Rising “Do” http://arctogaia.com/public/eng/do.html