Eichstätt: Parken für (fast) alle
Von Boris T. Kaiser
Die Klage eines Jurastudenten aus dem Rheinland, der sich bei einem Besuch in Bayern durch die Frauenparkplätze in Eichstätt diskriminiert fühlte, hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Das Münchner Verwaltungsgericht gab dem Mann damals teilweise recht. Dies hat nun echte Konsequenzen. Die Schilder an den Frauenparkplätzen der Stadt sind jetzt nicht mehr blau, sondern pink.
Die Verantwortlichen versuchen mit der neuen Beschilderung einer Empfehlung aus der Münchner Verhandlung gerecht zu werden. Mit den pinkfarbenen Hinweiszeichen und dem Zusatz „bitte freihalten“, wolle die Stadt deutlich machen, daß es sich hierbei lediglich um eine Empfehlung handele, also auch Männer ohne Konsequenzen auf den gekennzeichneten Plätzen parken dürfen. Man hoffen aber „natürlich trotzdem, daß sich alle Verkehrsteilnehmer daran halten“, so ein Sprecher der Stadt.
Keine Empfehlung für Transfrauen
Sollte man in Eichstätt auch darauf hoffen, daß das Thema damit durch sei und der Wahnsinn ein Ende habe, könnte dies eine mehr als kühne Hoffnung sein. Im Gegenteil. Der Gender-Gaga dürfte mit den pinken Schildern erst so richtig losgehen. Es stehen Debatten bevor, die man sich in der bayerischen Kreisstadt vermutlich momentan noch nicht einmal ausmalen kann.
Da wäre zum einen die Diskussion darüber, ob die „Empfehlung“, die Frauenparkplätze frei zu halten, nur für „Cis-Männer“ gilt, oder auch für „Transfrauen“, die zwar ihm Kopf schon ganz und gar weiblich sind, im Schritt aber immer noch ein Stück „toxische Männlichkeit“ verborgen haben.
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