Der Wahnsinn hat Methode

in #deutsch6 years ago


 Berlin ist das Venezuela Deutschlands,  schrieb einmal der weise Herr Fleischhauer, einer der letzten  konservativen Feigenblätter beim SPIEGEL. Der Kontext war damals ein  anderer, doch früher wie heute bleibt die herausragende Inkompetenz der  Stadtregierung. Denn nicht nur der größte Open-Air Drogenumschlagplatz  Europas wird hier genauso geduldet wie die Brudisierung der Polizei.Heute  sind es Enteignungen, bei denen sich die ganze ökonomische Inkompetenz  der linken Sozialisten und Ideologen zeigt. In den letzten Jahren hat  die Stadtregierung alle Grundstücke mit Sozialwohnraum verkauft, und  über Jahrzehnte versagt, neue Sozialwohnungen zu bauen. Rot-Rot-Grün hat  es verbockt – wieder einmal. Insbesondere die Grünen haben es Jahrelang  verhindert, dass neues Bauland ausgewiesen wird. In jedem Wahlprogramm  stand, dass die Versiegelung und Betonierung brach liegender Flächen  verhindert werden müsse und kein neues Bauland entstehen sollte. 

 Der wichtigste Grundsatz jeden Marktes ist das Gesetz von Angebot und  Nachfrage. Dieses gilt, und zwar im real existierenden Sozialismus wie  in jeder freien Marktwirtschaft. Und ihm ist egal, wie sich die  kommunistischen Genderbeauftragten und Studienabbrecher von Rot, Rot und  Grün dabei fühlen.Doch bevor wir uns dieser Spezies widmen,  sollten wir uns den Mietmarkt in Berlin kurz ansehen. Die  durchschnittliche Quadratmetermiete der Hauptstadt ist noch immer weit  unter dem in den Hauptstädten unserer Nachbarländer. Und in Bern, London  oder Paris kommt auch kaum jemand auf die Idee, Wohnungen zu enteignen.  Das Problem ist die verbreitete «nicht-in-meinem-Vorgarten» Mentalität,  die sich bei dem Versuch, das Tempelhofer Feld am Rand (!) zu bebauen,  sowie bei vielen Projekten in ausgerechnet den Vierteln zeigt, in denen  die Linken und Grünen besonders stark sind. Mit besagtem Tempelhofer  Feld leisten wir uns übrigens eine unbebaute, nicht einmal Parkähnlich  gestaltete Brachfläche im Zentrum der Stadt, welche mit 355 Hektar die  größte innerstädtische Freifläche der Welt ist. All dieser Luxus, auch  der in der Hauptstadt der viertgrößten Wirtschaftsmacht der Welt zu  leben, kostet eben Geld.Gerne bemühen die Kommunisten das  Grundgesetz, vor allem den Gummiparagraphen Art. 15. Einige sind sogar  so vermessen zu behaupten, die Enteignung entspreche dem Geist von 1948.  Eines ist richtig: Das GG garantiert jedem das Recht dort zu wohnen, wo  er will. Es garantiert jedoch kein Recht auf eine Wohnung an dem Ort,  in der Ausstattung, zu dem Preis, den ich mir gerade wünsche. Das  Problem ist: wenn heute von Rechten gesprochen wird, geht es immer  weniger um Abwehrrechte gegen den Staat oder gegen Fehlverhalten des  Nächsten – sondern immer mehr um Ansprüche. Das Mietverhältnis ist ein  Nutzungsverhältnis auf Zeit, das dem Wandel unterworfen ist, allein  aufgrund der Änderung von Angebot und Nachfrage. Erst recht gibt es  keinen Anspruch drauf, eine Mietwohnung ein Leben lang zu erhalten. Das  lässt sich nur durch Wohneigentum erreichen. Es ist nun mal ein  Nutzungsverhältnis auf Zeit. Wenn das Wohnumfeld qualitativ aufgewertet  wird, steigen eben die Mieten. Es gibt keinen Anspruch auf unbegrenzt  stabile Mietpreise – genauso wie ich keinen Anspruch auf den Körper  einer schönen Frau habe. Legitimität eines Handels wird nur durch  gegenseitiges Einverständnis erreicht. Deshalb gibt einen Unterschied  zwischen Sex und Vergewaltigung. Und deshalb sind Enteignungen nicht  legitim, sondern schlichtweg Raub.Wie kann man jetzt die sich  seit 2014 rapide verschärfende Situation abfangen? Wie unsere westlichen  Nachbarn im Land des Goudas: Man muss lediglich neues Bauland  ausweisen. Gleichzeitig haben die Niederländer ihr Baurecht so  entschärft, dass Regulierungen, welche Bauen extrem verteuerten,  gestrichen worden sind. Jede neue Wohnung erweitert das Angebot. Dabei  ist es irrelevant, ob diese im Luxus-Segment oder als Sozialbau  errichtet wird (Bern, Zürich, London etc.). So ist bereits das Gerede  von Enteignung schädlich für den Wohnungsmarkt.Teile des neuen  Baulandes kann der Staat auch mit Sozialwohnungen bebauen. Dies ist zwar  ineffizient, aber am Ende sinnvoller, als 300 Milliarden Euro  Entschädigungen an Konzerne zu zahlen, wobei der Staat mehrheitlich  renovierungsbedürftige Wohnhäuser erhalten wird, die mit weiteren  Milliarden saniert werden müssten. Zumal hierdurch keine neuen Wohnungen  entstehen werden.  Wenn ich aber zudem als Investor nicht sicher sein  kann, ob man mir das Eigentum nicht unter vorgehaltener Waffe wegnimmt,  werde ich doch lieber dort investieren, wo die Wachstumschancen zwar  nicht so gut, dafür aber das Eigentumsrecht sicher istEines muss  zusätzlich im Auge behalten werden: der staatliche Sozialismus wird  nicht mit einer Revolution errichtet, sondern scheibchenweise. Das ist  bereits seit spätestens 2008 im Gange – und setzt sich fort. Im nächsten  Jahr sind dann Eigentümer dran, die 20 Wohnungen besitzen, so wie die  wandelnde Kevinisierung der Politik bereits orakelt. Und im übernächsten  Jahr darf Oma ihr kleines Häuschen nicht mehr behalten. Warum soll sie  allein auf 180 qm leben? Da können doch noch zwei Mietwohnungen hin,  oder? Auch deswegen darf man die Büchse der Pandora nicht öffnen.Daher: Finger weg vom Privateigentum! 


https://younggerman.com/2019/04/10/der-wahnsinn-hat-methode/