RE: 20 Fakten über jkiw und mich // 20 Facts about jkiw and me inspiriert von @asperger-kids and @tatjana.weber
Hallo Natalie, ich bleibe bei dem hallo, da ich mich mit der Zeitrechnung im Siebengebirge offensichtlich nicht gut auskenne. Wer klopft mitten in der Nacht noch so viele Zeilen in die Tastatur? Ich habe zu der Zeit jedenfalls fest geschlafen, bin aber dafür nun früh genug fit, um auf deinen Post zu reagieren. Upvote inclusive.
Das mit der Fingerhut- Strategie wirst du ja hoffentlich in irgend einem Kommentar erläutern, denn zum Rätsel lösen reicht die Fitness dann doch noch nicht.
Bevor ich mich mit dir raus auf das Land begebe, geht es zurück in die Kneipe. Von wegen 'Gute Nacht Freunde' - für den nächsten Sonntag habe ich dir ein Lied ausgesucht, das nicht nur zu deiner Sprachenvielfalt, sondern auch noch gut zu deiner Stimme passt. Goran Bregovic ist übrigens einer meiner Lieblingskomponisten.
Nun aber, raus aufs Land. Wie schafft ihr das mit der Selbstversorgung? Egal, wie ich es drehe und wende, Strom muss ich immer zukaufen. Obwohl wir eine eigene Wasserzufuhr aus eine natürlichen Quelle gezogen haben, muss ich in den trockenen Sommermonaten auf die städtische Versorgung umschalten. Milch & Joghurt funktionieren nur mit der zugekauften Milch von den umliegenden Bauern. Auch der Internetanschluss verursacht monatliche Kosten. Ich kann ja auch nicht aus meinem Wald jährlich ohne Sinn und Verstand 10 oder 15 Festmeter rausschlagen, nur um den Strom zu finanzieren. Bei uns ist und bleibt es schwierig mit der wirklichen Selbstversorgung. Obwohl es mit den Samen in den letzten Jahren immer schlimmer geworden ist, sind wir noch in der glücklichen Lage, auf Sorten zurückgreifen zu können, die die alten Bäuerinnen hier seit Jahrzehnten von Saison zu Saison retten. Was bedeutet samenfest? Bevor ich nachschlage, wirst du es mir erklären. Land zu pachten muss nicht immer die schlechteste Lösung sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass im Siebengebirge die Pläne zur Landerschließung unterschriftsreif beim Bürgermeister in der Schublade liegen. Die meisten Gemeinden sind doch froh, wenn sich jemand um die Obstbäume kümmert. Aber wie immer, läuft es auf eine Kosten- Nutzungsrechnung hinaus. So, für den Anfang sollte dies genügen. Gruß, Wolfram
Guten Abend lieber Wolfram, da war ich in der Tat eine Nachteule - und an den Abenden seither bin ich mit den Jüngsten abends bei zubett Bringen eingeschlafen lach - (H)Ederlezi ist ein ganz rührender, kraftvoller, bezaubernder und zugleich auch trauriger Song - werde den mal einüben und zu singen versuchen (das wird aber ein bisschen dauern, da meine Zeitfenster für derlei Muße ähnlich rar gesät sind wie deine :-) Die Lebensweise der Roma - und anderer "Zigeuner" hatte immer einen ganz magischen Klang - und den großen Vorteil gegenüber den sesshaft gewordenen "Bürgern", dass die dem Kaiser kein Zins zu geben hatten - letztere Regel greift bis heute: wer nachweisen kann, das er nirgendwo länger als 3 Monate "im Lande" bleibt, zahlt keine Steuern... (käme für uns nicht in Frage, da wir unsere Scholle sehr lieben und schon viel zu viel auf Wanderschaft durch die Welt gezogen sind :-))
Was unsere Selbstversorgung angeht, so nutzen wir auch noch den Strom, der angeblich fließt und zahlen dafür... aber wir haben so viele manuelle "Maschinen", dass es sich in Grenzen hält. Wäre das Netz morgen platt, gingen bei uns die Öllampen an und Leben würde weitergehen - ein bisschen anders als jetzt, aber gar nicht so viel anders...
Wasser zum trinken holen wir von der Quelle und für den Garten und die Tiere haben wir über 10.000 L in Zisternen und Regenfässern...
Mit den Samen kann es auch deshalb bei dir schlimmer geworden sein, weil du kein samenfestes Saatgut hattest - die alten Bäuerinnen haben das noch!!! Hier bei uns in D gibt es noch z.B. Bingenheimer, Reinsaat, Arche Noah und Dreschflegel über die man altes samesfestes Saatgut beziehen kann. Die Zulassung bezieht sich nur noch auf Erhaltungszucht und Hobbygarten - d.h. hier in D könnte ich nix von dem auf einem Markt verkaufen, da für den Weiterverkauf keine Zulassung mehr besteht - langes Thema und werde ich sicherlich noch den ein oder anderen Post drüber schreiben...
Die Streuobstwiese die der Verein pachtet ist von der Stadt in den Planungen als Gewerbe-Baugrundstück gemarkert und klar, die sind froh, dass wir uns kümmern, dementsprechend niedrig ist die Pacht (hoffe das sich auch weiterhin kein Gewerbetreibender dafür interessiert)- das daneben befindet sich noch in privatem Besitz, aber vielleicht und hoffentlich findet sich der richtige Weg es vereinsseitig zu erwerben - auch da gibt es alten Obstbaum-Bestand und 3000qm Fläche für Gemüse etc. direkt am Bachlauf
Ganz liebe Grüße an dich und deine Lieben,
Natalie
Einen wunderschönen Guten Morgen, Natalie,
zuerst der Dank für deine ausführliche Antwort. Was die Streuobstwiese betrifft, hilft ja nur die Hoffnung auf eine schlechte Konjunktur-Prognose. Wenn in den Liegenschaften schon Gewerbebaugrund ausgewiesen ist, hat der Stadtrat, bzw. Bürgermeister, die Hoffnung auf das große Wunder noch nicht ganz aufgegeben. Schon mal nach dem qm-Preis nachgefragt?
Was Ederlezi betrifft, erleichtere ich dir die Aufgabe. Bregovic hat das Lied für seine Band auch auf Bosnisch geschrieben. Lied, Text und Übersetzung findest du hier. Lass dir Zeit. Deine Begleitmusiker müssen sich schließlich noch den Hut besorgen und die dunklen Schnurrbärte wachsen lassen.
Übrigens, war das eine Klarinette, die dich zum Abschied von deinen Freunden unterstützte? Die Atemtechnik hatte mich leicht irritiert. Daher bin ich mir nicht sicher.
http://lyricstranslate.com/de/djurdjevdan-st-georgs-tag.html
Gruß, Wolfram
ahh, guten Morgen lieber Wolfram - da sind wir ja gemeinsam auf den Beinen - das Video schau ich mir später an - und bei der Gute-Nacht-Freunde Variante war mein Schwiegerpapa mit der Querflöte am Werke
muss jetzt hier Kinder und Kegel bewegen - wir lesen uns später!!!