RE: Vom Hadern mit täglichen Weihnachtsposts zum GRIMM auf den Grimm - Wörter auf dem Abstellgleis --- #7
Hallo Christiane,
wer in der Vorweihnachtszeit mit Grim(m) und Hader übers Land zieht, der zieht die Blicke der Verwunderung auf sich.
Und dabei sind gerade diese beiden Wörter, die du mit viel Aufwand wieder vom Abstellgleis gezogen hast, in dieser Zeit oft unsere ständigen Begleiter.
Der Hader mit dem Verkäufer, der mir einen Flickenteppich andrehen will, obwohl ich auch der Suche nach Tante Elviras Lieblingsgebäck bin. Ein Lappen wäre für die Quasselstrippe zwar angebrachter, doch zöge ich ihren Grim auf mich, würde ich ihr den in das Schandmaul stopfen.
Wer hadert nicht mit dem Fest schlechthin? Warum singen plötzlich alle komische Lieder? Ich komme ja auch nicht auf die Idee am 3. Oktober die Nationalhymne zu singen. Aber ich bin sowieso als Haderer bekannt. Wenn ich eigentlich richtig nachdenke, dann habe ich das Hadern, glaube ich, sogar erfunden. Aus reinem Desinteresse an dem ewigen Querulanten habe ich den Haderer an die Grimms verschenkt. Kaum hatten die ihm ein Zimmer eingerichtet, sind sie auch schon gestorben.
Bin ich so froh, dass ich mich so früh von Georg Hader getrennt habe. Ob der auch noch eine Schwester hat, kann ich dir gar nicht so genau sagen. Darüber hatten wir uns nie unterhalten. Wir hatten uns ja sowieso nur in den Haaren. Ganz besonders kurz vor Weihnachten.
Aber, trotz alledem, ich hege noch immer keinen Grimm gegen ihn.
... weil ich so ein christlicher Mensch bin.
L.G.
Wolfram
Guten Morgen Wolfram,
Verwunderung ist ja auch eine Form der Aufmerksamkeit, in diesem Sinne also vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung!
Super, dass du dich an die Regeln gehalten hast: Nur Linguisten und Personen, die sich Literatur und Dichtung verschrieben haben, dürfen in einem Text so häufig "Grimm" und "Hader" benutzen! Sonst entsteht allein durch die Energie der Worte schlechte Laune und das in der Vorweihnachtszeit. Nein, nein, dafür ist in dieser Zeit kein Platz - bitte alle Herzen öffnen, auf Ansage, zackig! Und vorher nicht die Spendenüberweisung vergessen, bitte. Doch! Nur in der Weihnachtszeit verhungern Kinder, werden Wale gejagt, verbreiten sich Krebszellen...
So, jetzt aber rasch das erste Kerzchen anzünden. Ich schicke dir einen freundlich zwinkernden Grimassensmiley und wünsche euch, verbunden mit lieben Grüßen, einen schönen Adventssonntag,
Christiane