Reise-Blog #81: Die erste Woche im magischen Wald von Fontainebleau
falls dies der erste Beitrag ist, den du von uns liest, dann könnte dich vielleicht interessieren wer wir eigentlich sind.
Einen Tag früher als geplant kommen wir im wunderbaren Wald von Fontainebleau an. Irgendwie ist es ein Stückchen Heimat für uns, so oft waren wir schon hier. Diesmal soll es für längere Zeit sein.
Bevor wir uns am nächsten Tag mit einem Freund aus Darmstadt treffen, wollen wir schon mal die Felsen erkunden und schauen, wie das Bouldern so klappt. Wir suchen uns also ein kleines Gebiet aus, packen unsere Sachen und starten voller Elan. Am Wald angekommen, weiß ich auch sofort wieder, warum dieser Ort so magisch ist. Hier ist es einfach wunderbar. Grüne Bäume, noch grünere Farne, Moos und allerlei Pflanzen tummeln sich hier. Hinter jedem Baum könnte eine kleine Fee wohnen und jeder Strauch könnte der Eingang zu einem Koboldhaus sein.
Nach der Begeisterung über den Wald, macht sich die erste Enttäuschung breit. Dummerweise haben wir uns ein Gebiet ohne Karte ausgesucht und so suchen wir in dem Gewirr aus Blöcken, Wegen und Bäumen das eigentliche Bouldergebiet. Ein paar beboulderbare Blöcke finden wir dann, doch die sind uns einfach zu hoch und zu schwer. Nach der langen Zeit in Albarracín haben wir schon versucht, uns mental auf Bleau vorzubereiten. Denn hier ist die Kletterei eher von Platten, Slopern und viel Technik geprägt. Routen mit Schwierigkeit 5 sind keinesfalls immer einfach. In Albarracín hingegen haben wir solche Routen zum Aufwärmen gemacht. Und so holen wir uns trotz mentaler Vorbereitung schon am ersten Tag eine Klatsche ab. Naja jetzt nur nicht die Motivation verlieren. Wir sind ja lange hier und haben genug Zeit um uns wieder an den Fels und die Bleau typische Kletterei zu gewöhnen.
Am Abend dann treffen wir uns mit Max und seiner Freundin in ihrer Gite, einer kleinen Ferienwohnung. Wir quatschen viel über Darmstadt, das Boulderhaus und dies und das. Zum Eingewöhnen treffen wir uns am nächsten Tag in einem parkplatznahem Gebiet namens Sabot.
Dort gibt es für jeden was. Kleine Boulder zum Warmmachen, harte Dächer zum Auspowern und Platten für eine gute Fußtechnik. Constantin macht mit Max einige Routen, ich merke aber sehr deutlich, dass meine Muskeln sich erst mal wieder an die harte Belastung gewöhnen müssen. Ich fühle mich richtig schwach. Was mich aber nicht davon abhält, alle möglichen Routen und Züge bis zur Erschöpfung zu probieren. Nur wer an seinen Schwächen arbeitet wird stärker ;)
Abends bleiben wir auf dem Parkplatz von Trois Pignons stehen um am nächsten Tag direkt wieder durchzustarten. Wir suchen uns ein Gebiet aus, zu dem man etwas weiter laufen muss. Das hat immer den Vorteil, dass es nicht ganz so abgeklettert ist. Und etwas weiter laufen ist in dem Fall ca. 10 Minuten. Wir erreichen also das Gebiet Segognol und sind total begeistert. Obwohl noch Ferienzeit ist und in den anderen Gebieten ganz schön was los ist, sind wir hier bis auf eine deutsche Familie allein. Die Boulder sind teilweise hoch, aber bei einfachen Routen ist das nicht so schlimm. Außerdem ist der Fels noch schön griffig. Wir machen uns also warm und suchen dann ein paar schwerere Boulder. Ich beiße mich an einer 5 fest, wobei ich am Ende den Ausstieg leider nicht mehr schaffe. Das nächste Mal dann. Constantin versucht sich an ein paar Platten, wobei er eine schnell schafft und bei der anderen kein Land sieht. die bleibt dann auch fürs nächste Mal übrig, denn wir kommen auf jeden Fall wieder. Hier gibt es noch einiges zu entdecken.
Für den nächsten Tag ist Regen angesagt und so verbringen wir einen entspannten Pausetag auf dem Parkplatz in der Nähe von Larchant direkt bei dem Gebiet L'Elephant. Der Parkplatz ist sehr schön angelegt mit einzelnen Parknischen und vielen Bäumen und anderen Pflanzen. Durch den Regen strahlen die Blätter in hellem grün und wir fühlen uns wie im Dschungel.
Am Sonntag fahren Freunde von Max, welche auch hier waren wieder nach Hause. Also sind wir die nächsten Tage nur noch zu viert. wir suchen uns das Gebiet Bois Rond aus.
Dort gibt es viele sehr schöne Boulder. Zum Warm machen suchen wir uns leider einen sehr abgekletterten Block aus und so bekommt der Kopf schon am Anfang was zu tun. Wenn der Bouldertag schon so anfängt, fällt es mir meistens schwer, richtig rein zu kommen. Am liebsten ist mir eine schöne, leichte Route mit gutem Ausstieg, damit mein Kopf weiß, dass mein Körper das schafft. Naja wir finden dann doch noch eine paar schöne Routen. Constantin und Max versuchen sich an einer 6c und ich und Carina versuchen eine 6b. Bis auf Max bleiben wir leider alle für diesen Tag ohne Erfolg. Noch ein Projekt fürs nächste Mal, welches Constantin ein paar Tage später abschließt.
Am letzten Tag von Max und Carina gehen wir in das Gebiet Cuisinière. Ein wirklich schönes und ruhiges Gebiet mit einer Menge Routen. Wir versuchen eine sehr schöne 6a. Oder besser gesagt, die Jungs machen sie und ich versuche es. Den schwersten Zug schaffe ich dann auch nach etlichen Versuchen, leider reicht die Kraft dann nicht mehr für die ganze Route. Ich füge also gedanklich noch ein offenes Projekt zu meiner Liste hinzu.
Nach einer sehr schöne ersten Woche mit super Gesellschaft machen sich Max und Carina auf den Heimweg. Wir hatten wirklich viel Spaß zusammen. Morgens gab es Crêpes, mittags schöne Boulder und abends eine warme Dusche. So viel Luxus hatten wir schon lange nicht mehr.
Falls du noch mehr über einen der vorkommenden Orte wissen willst, oder auch nur einen Gruß da lassen willst, schreib uns doch einfach einen Kommentar ;)
Hoffentlich bis zum nächsten Mal,
Theresa & Constantin
Alles richtig gemacht, weiter viel Erfolg...
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