Schmerzen und Qualen auf Weltreise - Thaiposam - Travel with Salima & Timo

Als wir auf der Insel Penang in Malaysia waren, hatten wir das Glück gehabt ein besonderes Fest miterleben zu dürfen. Das Thaipusam wird von den Tamilen im Monat Thai zelebriert. Je nach Vollmond findet es entweder im Januar oder im Februar statt.

Wenn ihr um diese Zeit in Malaysia, Süd-Indien oder in Singapur seid, dann empfehle ich Euch dort auf jeden Fall hinzugehen. Zwar wird Thaipusam vorwiegend im Süden von Indien gefeiert, da aber in Malaysia, Singapur sehr viele Tamilen wohnen, wird dies auch dort ausgiebig praktiziert.

Wir hätten nie gedacht was uns dort erwartet!
Obwohl wir einer der wenigen Ausländer bei diesem Fest waren, wurden wir freundlich von den Leuten aufgenommen. Überall gab es Stände in denen es kostenlos zu Essen und Trinken gab. Es spielte keine Rolle ob du ein Gläubiger bist oder nicht.

Trotz den enormen Menschenmassen haben alle aufeinander Rücksicht genommen und waren freundlich zueinander. Überall waren Tamilen zu sehen, die sich für ihren Glauben die Schmerzen und Quallen auf sich genommen haben. Uns schmerzte es schon vom Zusehen.

Viele Pilger waren mit Hacken und Spießen durchbohrt. Wie unter Trance sind die Gläubiger die schier endlosen Treppen hoch zum Tempel gelaufen. Immer aber in Begleitung mit mindestens einer Person ihres Vertrauens, der sie bei diesem heiligen Weg begleitet.

Bei manchen ist der ganze Körber mit Hacken durchbohrt und daran hängen kleine silberne Kännchen mit der Milch der heiligen Kuh. Für den tamilischen Gott Murogan werden sehr viele Schmerzen und Qualen auf sich genommen.

Andere trugen wiederum eine Bürde, die mit Pfauenfedern geschmückt ist und eine enorme Last von bis zu 30 Kilo hat. Für uns war es nicht leicht, unsere Tochter die langen Treppen hoch zu tragen. Wie müssen da erst 30 Kilo für eine enorme Last sein?

Es gab auch andere Tamilen die keine Last trugen, aber viele Hacken in ihrem Rücken hatten. Verbunden mit langen Seilen wo deren Begleiter sie daran von hinten festhalten. Wiederum andere liefen mit großen schweren Kannen gefühlt mit Milch die unzähligen Treppen hoch zum Tempel.

Es schien alles keine feste Regel zu haben, sondern jeder hat das getan was er selbst aushalten konnte.

Es war erstaunlich das alles dennoch so geregelt ablief, obwohl unzählige Leute da waren. Am Tempel angekommen wurden alle Pilger von ihrer Last erlöst. Alle schienen glücklich und aufgelöst.

Wir hatten nachgefragt warum sie diese großen Schmerzen auf sich nehmen. Zum einen dass sie sich dadurch Glück von Murogan erhoffen, zum anderen wenn jemand schwer krank ist und sie dadurch den Gott huldigen und um Genesung bitten. Es gibt unzählige Gründe jedes einzelnen...

Alle hatten was gemeinsam, dies war der Glaube und dieser versetzt bekanntlich Berge!

Unser Video über diesen eindrucksvollen Tag :