Auch das Reisen hat ein Ende...oder wie ich wieder zurück ins 'Hamsterrad' muss.
Wie heißt es doch so schön - "Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei."
Und so ist es auch bei mir.
Naja, wir haben zwar noch ein paar Monate, wo wir die grenzenlose Freiheit des Reisens aufsaugen können.
Und dennoch mache ich mir Gedanken, wie es wohl weitergeht.
Nach Hause kommen. Nach dem Reisen.
Ankommen.
Job suchen!
Beim Durchstöbern der Stellenanzeigen wird mir schlecht.
Habe ich doch früher als Jugendliche mir ganz genau Gedanken gemacht, was ich denn später arbeiten möchte. So wie es aussieht, hatte ich meinen Gedanken wohl nicht bis zum bitteren Ende durchdacht. Nach 13 Jahren Schulbank drücken, kamen noch 3,5 Jahre Erzieherausbildung und nochmal 3,5 Jahre Studium hinzu.
Jetzt kann ich mich ganz stolz als Heilpädagogin betiteln.
Ein Beruf, bei dem viele an Kräuterkunde und den im Kessel vor sich hin brodelnden Zaubertrank denken. Nun...
Mit Kräutern kenne ich mich nicht aus und heilen kann ich auch nicht wirklich.
Dafür kann ich mit Menschen ganz gut. Denke ich zumindest.
Heilpädagogik - Ein sozialer Beruf.
Ein schöner Beruf und gleichzeitig ein energiesaugender und kräftezerrender, wenn man sich gerade mit der Dunkelheit der Psyche und den boshaften Launen pubertierender Jugendlicher auseinandersetzten muss.
Ausgesucht habe ich ihn mir trotzdem. Und ich mag ihn, solang man Berufe überhaupt mögen kann.
Wäre da nicht...
Die Sache mit dem Geld.
Eigentlich, so denke ich, müsste man ja einen sozialen Beruf entsprechend vergüten. Doch das entspricht wohl nur der grenzenlosen Freiheit meiner Wunschvorstellung.
Die Realität sieht da anders aus.
Die Stellenanzeigen sind im Übermaß vorhanden. Ich müsste mich freuen, denn ich habe hier die Qual der Wahl. Oder besser gesagt, könnte ich mir die süßeste Kirsche des Kuchens nehmen.
Und dennoch fühle ich mich bei jeder Anzeige, die ich überfliege, verarscht.
Was ich in den Stellenangeboten finde, sind ellenlange Erwartungen und Aufgabenlisten. Ich bekomme das Gefühl, dass ich gleich den ganzen Laden schmeißen müsste, sollte ich mich für diese Stelle XY entscheiden.
Was ich nicht finde, sind die Gehaltsangaben. Es steht etwas von E8 oder Vergütung nach Tarif. Ich bin zwar nicht auf dem Kopf gefallen, dennoch habe ich die Gehaltstabellen nicht in meinem Gedächtniskatalog abgespeichert. Also bleibt mir nichts anderes übrig als zu googeln.
Nun ... viel ist es nicht.
Wenn ich es gut erwische, bekomme ich 1.600 € monatlich auf die Hand, bei einer 40-Stunden-Stelle und dauerhafter Überlastung meiner sozialen Kompetenzen versteht sich.
In Anbetracht der stetig steigenden Mietpreise in Berlin geht etwa die Hälfte meines Monatsgehalts für die trauten 4 Wände flöten.
Schönes kaltes soziales Deutschland, du machst es einem nicht leicht. Die Heimkehrfreude hält sich bei mir (noch) in Grenzen.
"Die Realität." - und da muss ich wieder schmunzeln.
Ich bin dafür, dass ihr hier als Travel Blogger durchstartet bei den geilen Texten und nicht irgendwo hin zurück geht, sondern bei uns bleibt ♥ Love
Love you, ihr Hübschen <3 Wir gehen ja nicht komplett zurück, sondern kommen auf jeden Fall wieder, dann aber mit Auto ;)
xx
Endgültig ist sowieso nie etwas. Also macht, was euer Herz euch sagt und wir freuen uns immer euch wiederzusehen ♥
Ich bin schon vor über 12 Jahren aus Deutschland und bin damals in die Schweiz gezogen nach Kreuzlingen gezogen. Sollte dir das Abenteuer Schweiz zusagen dann mach dich da mal schlau. Für mich persönlich war es die beste Entscheidung im leben und wenn ich irgendwann vielleicht wieder zurück gehe dann kommt für mich auch nur die Schweiz in Frage. Für Thurgau St.Gallen kannst Du mal auf ostjob.ch nachschauen. Liebe Grüsse aus Vietnam und Liebe Grüsse an @isshappy :)
Danke für den Tipp <3 Wir haben nicht vor lange in Deutschland zu bleiben, zumindest nicht für immer. Wir haben Wüsche, denen wir auf jeden Fall nachgehen und schauen was die Zeit so bringt ;)
Grüße zurück und viel Spaß in Vietnam, esse ein leckeres Banh Mi für uns mit :p
Mein Beileid, gibt es denn keine alternative sich das Leben zu finanzieren ?
Mir würd da ehrlich gesagt, auch ganz anders. Versteh dich bestens.
Ich hoffe, du findest für dich einen Weg der funktioniert und dich nicht unglücklich macht.
Es gibt viele Wege. Sogar sehr viele.
Momentan will ich aber auch wieder nach Hause, mich wieder etwas heimisch fühlen und wenn es mir dann reicht, habe ich immer noch die Möglichkeit die Flügel auszubreiten und einen anderen Weg zu wählen. Letztendlich ist nichts endlich und alles was dir endgültig erscheint, wird nur in denem Kopf als gültig gemacht. Wir haben alle die Wahl :)
Schön geschrieben! Willkommen im Leben.
Das Leben holt einen doch schneller ein, als gedacht 😉
Aber schön ist es trotzdem, auch wenn das Geld dann keine so große Rolle spielen wird.
Kaum denkt man an die Arbeit, merkt man das man das alles so gar nicht will. Auf der einen Seite möchte man gerne arbeiten, aber auf der anderen Seite fühlt man sich einfach nur ausgebeutet. Dabei ist es ganz egal in welchem Bereich man arbeitet. Vom normalen Durchschnittsgehalt kann man in Deutschland mittlerweile doch gar nicht mehr leben. Ich finde, dass das so nicht weitergehen kann.
Ausbeutung ist ein gutes Stichwort, wir zahlen schließlich mit unserer Lebenszeit und diese ist kostbar. Wenn ich weiterspinne, dann werden wir geboren, um bis ins Hohe Alter zu arbeiten und am Ende haben wir nichts davon. Die Realität ist sehr ernüchternd.
Genauso sieht es derzeit aus. Wir arbeiten doch im Prinzip nur, um unsere ganzen Rechnungen noch irgendwie zu bezahlen. Wir verschwenden dafür unsere ganze Energie und Zeit. Es ist echt traurig. Man ist doch hier auf der Erde, um das Leben zu genießen. Wünsche dir trotzdem ganz viel Glück bei der Jobsuche!
Du sagst es <3 Für mich zählt da die Abwechselung und dass ich vorallem die Vielzahl an Möglichkeiten nicht aus den Augen verliere. Wir haben noch so viele Träume, die wir auf jeden Fall verwirklichen werden. In der Arbeit meinen Lebenssinn zu finden, wird nicht mein Ziel sein.
In meiner aktuellen Arbeit als HEP mache ich leider teilweise ähnliche Erfahrungen, bin gerade auch dabei mich "beruflich umzuorientieren", ich fühle mit dir! Ein Umdenken im sozialen Bereich ist dringend überfällig, bin noch recht neu hier aber freue mich mehr von dir zu lesen - Übrigens unglaublich tolles Foto! LG
Was machst du für eine berufliche Umorientierung?
Die Stellen im sozialen Bereich werden leider viel zu oft zu schlecht vergütet, auch wenn der Beruf für den ein oder anderen sehr erfüllend ist.
Ich werde demnächst eine Stelle als Integrationsfachkraft in einer Kita antreten, gestern erst unterschrieben ;) Somit bin ich zumindest den Schicht- und WE Dienst der Wohngruppen los sowie das ständige "auf Abruf" sein, das belastet mich aktuell am meisten - selbst die wenigen freien Tage gehen hierbei doch all zu oft flöten.. Hat sich bei dir schon etwas ergeben?
Integrationserzieherin hört sich doch schon mal gut an. Musst du dafür eine Umschulung machen?
Das Schichtsystem fand ich bei meinem vorherigen Arbeitsplatz in einer Jugend-WG auch eher weniger gut, zumindest habe ich da nicht ausreichend Schlaf bekommen, was für mich nicht ideal ist. Und war zudem allein im Dienst, was auch widerum sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt.
Ich bin noch nicht auf der Suche, weil wir noch reisen. Ich möchte gerne einen Arbeitsplatz mit geregelten Arebeitszeiten haben. Für mich ist ein Förderzentrum demnach sehr interessant und die Stelle als PU (pädagogische Unterrichtshilfe).
Nein als HEP bin ich ja mit Inklusion usw. vertraut, würde auch im sozialen Bereich keine Zeit (bzw. unvergütete Zeit) mehr in ähnliches investieren es wird in der Regel ja gleich verügtet, ich belese mich dann lieber ein wenig oder spreche mit erfahrenen Kollegen =) Ja ich bin zur Zeit auch öfter alleine, mit 15, teilweise schwer geistig bzw. psychisch beeinträchtigten Menschen, inzwischen wird es da oft mal grenzwertig auch was körperliche Übergriffe angeht.. Ich freue mich jedenfalls sehr wieder mal neuen pädagogischen Wind um die Nase zu kriegen, merke jetzt bereits dass man wieder neue Motivation schöpft... Oh dann genieß das Reisen noch gebührend :)
Hab dir mal mein kleines aber feines 100% upvote als rückkehrhilfe gegeben. Ich kann dich voll und ganz verstehen! Wir werden zwar nur 3,5 Monate unterwegs sein, aber mir graut jetzt schon vor der Rückkehr zu den Routinen des Alltags. Ich stehe dann auch vor der Wahl, ob ich es weiterhin mit selbständigkeit versuche, oder mir einen - wahrscheinlich eher schlecht bezahlten - teilzeitjob suche... Na ja inzwischen versuche ich weiterhin, mich auf steemit uz etablieren, dann bleibt mir das vielleicht erspart.. 😀😀
PS: cooles Foto mit der Kuh!
Vielen Dank Sonja <3
Wir haben jetzt auch noch knapp 4 Monate vor uns und wenn wir Heim kommen, dann heißt es schnell Job und Wohnung finden.
Vor der Routine habe ich weniger Angst, ich freue mich sogar etwas wieder in einen routinierten Alltag zu starten, mal schauen wie lange die Freude anhalten wird. Der Erfahrung nach weiß ich, dass sie sich schnell wieder verflüchtigt.
Wichtig ist jedoch für mich, dass ich weiterhin Träume haben. Wir wollen uns einen kleinen Camper umbauen und damit dann gen Osten fahren, auch auf eine unbestimmte Zeit. Mal schauen, wie schnell das die Realität wird.
Wie gefällt es euch bis jetzt in Amerika? Die Natur ist bestimmt atemberaubend schön