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RE: Kurven #2

in #deutsch7 years ago

Ich glaube immernoch dass n² die technisch versierten mit ihren Botarmeen zu sehr bevorteilt.

Unsere Probleme kommen nicht von der Rewardkurve und selbst wenn man einen künstlichen Grenzwert nach oben setzt (an den natürlichen glaube ich nicht), wäre das auch komisch. Ich denke die simple n-Kurve ist immer noch das beste.

Ihr solltet auch überlegen ob ein hin und her in solchen fundamentalen Sachen wirklich gute Werbung für die Blockchain ist.

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Hin und her bedeutet in dem Fall, dass Probleme erkannt und angegangen werden. Ist für mich kein Nachteil, im Gegenteil.

Woher kommen die Probleme denn deiner Meinung nach? An der Verteilung von steem wird man ohne größere Vertrauensverluste der großen "Investoren" kaum rütteln können und sollen. Also muss die Lösung auf der Ebene der Reward-Verteilung ansetzen. Und da ist in meinen Augen die Konzentration auf einen/den Kernaspekt von steemit, nämlich soziale Interaktion und hochwertigen Content der Knackpunkt. In der momentanen Situation kann ich den Kernaspekt vollkommen ignorieren und mir selbst (fast risikolos) regelmäßig Boni ausschütten. Die meisten Menschen meckern laustark, wenn sich CEOs/Politiker großzügige Gehaltserhöhungen ausschütten ohne die Qualität des Produkts sicherzustellen oder zu verbessern. Auf steemit verteidigen sie dieses Verhalten bis aufs Messer und nehmen es für sich selbst an, weil kurzfristig die $-Zeichen winken.

Verstehe ich nicht.

Hin und her bedeutet in dem Fall, dass Probleme erkannt und angegangen werden. Ist für mich kein Nachteil, im Gegenteil.

n² an sich ist schon nicht trivial zu verstehen für Neuankömmlinge und dann auch noch hin und her wechseln innerhalb von 9 Monaten naja. Ist halt wichtig dass die Leute dein Produkt verstehen, erstrecht bei Blockchain.

Kernaspekt von steemit, nämlich soziale Interaktion und hochwertigen Content

wie willst du Interaktion (Kommentare) belohnen wenn du n² und keine bots/sockpuppets hast?

Auf steemit verteidigen sie dieses Verhalten bis aufs Messer und nehmen es für sich selbst an, weil kurzfristig die $-Zeichen winken.

Verstehe ich nicht.

Ich verstehe es, habe mich oft darüber beschwert, aber es ist halt so. N² ändert daran aber nicht die Bohne, sie belohnt kein positives Verhalten sondern Schattenaccounts, Trails und Bots.

n² an sich ist schon nicht trivial zu verstehen für Neuankömmlinge und dann auch noch hin und her wechseln innerhalb von 9 Monaten naja. Ist halt wichtig dass die Leute dein Produkt verstehen, erstrecht bei Blockchain.

Ich bin ja recht neu hier und habe denke ich die die aktuelle Reward-Verteilung verstanden.

Mein verkürzter Take-Away davon ist folgender:
Die profitabelste Strategie liegt in der Minimierung von sozialer Interaktion (abgesehen von Circle-Jerks) und der vollen Konzentration auf die Maximierung der eigenen Gewinne. Man verzichtet dadurch auf den Glücksfaktor, dass die Leute deinen Content wirklich interessant/gut finden und hochvoten und zahlt sich stattdessen eine feste Rendite aus. Die kann durch die Kombination mehrerer Taktiken ziemlich gut ausfallen und ist vor allen Dingen stabil. Ich mache dazu demnächst mal 'nen größeren Post.

Ich glaube nicht, dass das der Take-Away sein sollte für Neuankömmlinge hier. Natürlich ist es in den seltensten Fällen so schwarz-weiß. Die meisten User wenden glücklicherweise (noch) eine Mischung aus Eigenbelohnung und Fremdbelohnung (= Verzicht auf Eigenbelohnung bzw. Selbstkasteiung) an. Entweder weil sie das System noch nicht durchschaut haben oder weil sie den Wert des sozialen höher schätzen als den eigenen finanziellen Erfolg.

Das wird auf lange Sicht allerdings sehr frustrierend und man wird wohl versucht sein die Methoden der anderen teilweise oder ganz zu adaptieren.

Es ist richtig, dass eine Änderung wie von @felixxx vorgeschlagen sicherlich auch ihre Schattenseiten hat, das bestreitet er selbst ja auch nicht. Eine Ideallösung gibt es nicht. In seinem Modell profitieren ja aber nicht nur Upvote-Bots, sondern auch das Gegengewicht in Form von Flags. Die müssten dazu wohl einen kleinen Imagewandel durchleben, weg von der aktuellen Interpretation des "Nicht-Gönnen-Wollens" (manche verwechseln das auch gerne mit Zensur...), hin zu einer gerechtfertigten Methode der Einflussnahme.

Ob das in Flag-Wars endet oder nicht ist für mich schwer abzusehen.

Unabhängig davon, wie das endet und ob es funktioniert, finde ich eine Erschwerung der momentan sehr simplen eigenen Profitmaximierung nicht schlimm. Denn momentan braucht man dafür nicht mal unbedingt Bots.

Interessanter Kommentar. Vielleicht interessiert es dich, was ich dazu geschrieben hatte. Ob das eine Ideallösung wäre, bleibt natürlich auszudiskutieren.

Durchaus interessante Idee, auch wenn ich die Probleme wie felixxx in der Konsensfindung über den Zeitpunkt des Einsatzes der linearen Funktion sehe. In seinem Modell entfällt diese Problematik (vermutlich...) mehr oder weniger natürlich, was einen Streitpunkt entfernt. Eine "natürliche" Regulierung durch die Stakeholder lässt sich meines Erachtens nach auch einfach besser verkaufen, als eine top-down festgesetzte Obergrenze. Dann liegt der Ball nämlich bei den Nutzern. Ob die dann rational damit umgehen, wäre abzuwarten.

Auch ob die Menschen verstehen, dass diese Art Peer-Review keinen Angriff auf die persönliche Integrität oder Meinungsfreiheit darstellt, ist 'ne spannende Frage.

Da wäre wohl viel Aufklärungsarbeit zu leisten...

Ich sitze ja auch schon eine Weile an meinem Post, um die ganze Situation aus der Neulings-Perspektive mal vernünftig und mit möglichst einfachen Worten aufzuschlüsseln, was nicht so einfach ist. Meines Erachtens nach spielt da auch die Anspruchshaltung mancher Investoren mit rein, die davon ausgehen, dass sie durch die Investition automatisch einen Anspruch auf schnelle ROIs haben, ohne die Auswirkungen auf das Ökosystem (und die Wechselbeziehung von echter Wertschöpfung --> höherer Steempreis) in Betracht zu ziehen. Je nach Menschenbild lande ich dann bei Unwissenheit oder Gier.

Würde zumindest das irrationale Verhalten ein Stück weit erklären.

Eine "natürliche" Regulierung durch die Stakeholder lässt sich meines Erachtens nach auch einfach besser verkaufen, als eine top-down festgesetzte Obergrenze.

Bei meiner Idee gibt es keine Obergrenze, der lineare Graph steigt ja weiterhin an ...

Was das Investoren-Thema betrifft, wird m. E. zu oft nicht berücksichtigt, dass die Investition eigenen Geldes nur eine mögliche Art zu investieren ist. Wer z. B. lange ausführliche Artikel verfasst, investiert ebenfalls ... und zwar seine wertvolle Zeit! :)

Pardon, ich meinte auch nicht die Obergrenze, sondern die Grenze beim Wechsel von n^2 auf linear. Die muss ja festgelegt werden.

Deinem zweiten Punkt stimme ich zu, sehe aber die Relation zur Reward-Verteilung gerade nicht. ;)
Ob ich Zeit oder Geld investiert habe um an an SP zu kommen ändert ja nichts an der Verteilungsfrage, oder was übersehe ich da gerade?

Ja, richtig, jedes System hat bestimmte Stellen, wo Kritiker ansetzen können. Ich habe mich ja damals schon 'geweigert', einen eigenen Vorschlag für den Wechsel von n^2 nach linear vorzuschlagen, weil ich nicht einsehe, noch mehr Gedanken in meine Idee zu investieren, solange diese Anregung nicht wenigstens zu Diskussionen bei denjenigen führt, die über genug Einfluss verfügen, solche Ideen umzusetzen. Mein Gefühl sagt mir, dass es sich - vorhandenen Willen vorausgesetzt- nicht um ein unlösbares Problem handelt. ;-)

Ob ich Zeit oder Geld investiert habe um an an SP zu kommen ändert ja nichts an der Verteilungsfrage ...

Jein, aber es besteht ein Ungleichgewicht zwischen denen, die Geld und denen die Zeit investieren - zu Gunsten der Geldinvestoren, die ihre Selbst-Votes eben oft damit rechtfertigen, ihre Investition müsse sich doch irgendwie auszahlen. Sie ignorieren dabei, dass Menschen, die Zeit investieren, für eine lebensfähige Plattform essenziell sind und mit gleichem Recht behaupten könnten, dass sich diese Investition doch auszahlen sollten ...

In seinem Modell profitieren ja aber nicht nur Upvote-Bots, sondern auch das Gegengewicht in Form von Flags.

@berniesanders und @steemcleaners sind die einzigen die hier flaggen, niemand sonst hat die Eier dazu ;). Wenn Leute tatsächlich Sachen die sie schlecht/überbewertet finden flaggen würden, würde es hier anders aussehen.

Wie gesagt wir hatten schonmal n² und da musste man sich halt "Communities" suchen, dass das aber oft missbraucht wurde und zu sehr viel Oligarchie und Hintertürmachtkämpfen führt ist ja eigentlich klar und war dann auch damals so.

Ich finds cool dass ich meine 10cent Vote an jeden geben kann, den ich will und nicht die Unterstützung von oben brauche damit meine Vote was Wert ist.

Vielleicht sollte man einfach 'ne Flag-Image-Kampagne starten. "Flag shit for the greater good". Dann hat man halt nur ganz schnell die Zensurschreier an der Backe, die Vogelsträuße, die dir sagen du sollst deine Energie doch lieber für die positiven Seiten aufwenden und Diskussionen über die Subjektivität von gutem Content. Dann gründet man Schiedsgerichte und setzt Mediatoren ein und plötzlich hat man doch wieder eine Verwaltung und Regelungen und stellt fest, dass Anarchie irgendwie doch schwierig ist und der Mensch seinem eigenen Glück mal wieder im Weg steht.
Maybe that's why we can't have nice things.

Eine Formel für allgemein als gut angesehene menschliche Interaktion, gibt's ja leider nicht.

Danke auch an dich für deine Selbstkasteiung und den Austausch. Ich sortiere nochmal in meinem Kopf.

Danke Brudi.

Manchmal muss man echt am Verstand der Leute zweifeln, die hier antworten.