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RE: Pestizide doch schädlicher als uns vorgespielt

in #deutsch6 years ago

Wie du weißt, forsche ich selbst an der kombinatorischen Wirkung verschiedener LM-Kontaminanten, von dem her war für mich zwar wenig Neues dabei, ich finde das Thema aber natürlich sehr spannend.

Was man vielleicht dazu sagen muss: der EFSA ist die Thematik inzwischen natürlich durchaus bewusst. Es gibt daher auch einen call for data zur Wirkung von chemical mixtures und entsprechende Förderprogramme. Nachzulesen hier.
Aber das Thema ist halt hochkomplex, je mehr Substanzen oder sonstige Einflüsse du kombinierst, desto schlimmer wird es, und ich befürchte, zu 100% lasst sich niemals alles auflösen, v.a. nicht in vivo.

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Danke dir, ja sie streben Mix-Tox an. Mix-Tox nach EFSA bedeutet jedoch Stoff-Stoff Interaktion und genau das ist es worum es nicht geht. Die Interaktionen von Chemischen Agenten sind in der klinischen Pharmakologie seit Jahrzenten Teil des Risk-Assesment, das ist trivial sogar unter Laien bekannt.

Die Realität umfasst Agenten nicht-chemsicher Natur welche die Kinetik eines Stoffes verändern und den Effekt modulieren. Temperatur, Nahrungsentzug, UV-Strahlung, ... Bei dir im LM-Kontext könnt ihr ja nicht wirklich noch was besser machen, die Stoff-Stoff-Interaktionen sind ja nur ein Bonus um den gut geschützten deutschen Konsumenten noch besser zu sichern. Wenn hier jemand Schaden nimmt dann sicher nicht wegen euch sondern weil kontaminierter Schrott die Grenzen flutet.

Aber für alles andere besteht diese Sicherheitslücke, wir können das Kind auch beim Namen nennen, würde die EFSA echte Interaktions-Modelle implementieren würde kein Ergosterol-Biosynthese-Inhibitor überleben. Also alles an Fungiziden bzw. Azolen müsste vom Markt genommen werden, da diese neben der EBS die CYPs von Insekten, Krebstieren, Säugetieren, Vögeln, Reptilien hemmen und Insektizide wie Esfenvalerat um jene alarmierende Faktoren verstärken.

Bei letzterem muss ich mal nachlesen. ;-)
Zu ersterem sei gesagt, dass man irgendwo ja mal anfangen muss, und da sind chemical mixtures mal ein guter Anfang. Wenn wir das Feld annähernd beschreiben können, dann kann man das nächste, noch komplexere, in Angriff nehmen.