Der vergessene Krampus
Ein Tag im Jahr in dem jedes Kind davor in vergangenen Tagen großen Respekt, vielleicht sogar Angst hatte, war der 05. Dezember. Wie oft habe ich nicht von meinen Eltern den Satz gehört:
"Wenn du nicht brav bist, dann wird der Krampus kommen!"
Ich wusste genau was das bedeutete. Das war der große, gruselige Typ mit dem hässlichen Gesicht und den Ketten. Dementsprechend verfehlte der Satz auch nicht seine Wirkung und man war zumindest für die nächsten 30 Minuten braver.
Als Teenager begannen wir dann selber sich als Krampus zu verkleiden und die Häuser abzuklappern. Die Vorbereitungen dafür starteten wir bereits im November und es war äußerst wichtig die längste Kette, hässlichste Fratze und das gruseligste Outfit zu haben. Was nicht immer so optimal funktionierte. Ich befürchte das wir eher einer Komödientruppe glichen und nicht den Perchten die man aus dem Westen Österreichs kannte. Das war uns aber auch nicht wichtig. Viel wichtiger war der Spaß den wir dabei hatten und die vielen Süßigkeiten plus Geld das uns die Leute gaben.
Die Jahre ziehen durchs Land und man bemerkt das unsere Bräuche immer mehr verblassen, dafür andere Bräuche wie Halloween immer mehr Einzug halten. Was zu meinen Kindertagen noch wie ein Großereignis zelebriert wurde, ist heute nur mehr eine Randerscheinung. Vereinzelte Kinder verkleiden sich dieser Tage nur mehr als Krampus und gehen von Haus zu Haus.
Durch Covid19 und den damit verbundenen Einschränkungen, fallen dieses Jahr leider auch unsere Weihnachtsmärkte und die dort stattfindenden Perchtenläufe aus.
Hoffen wir das sich in den Monaten alles stabilisiert und der Krampus vielleicht ein Revival erlebt.