So habe ich gegründet: Die Gründungsgeschichte eines erfolgreichen StartUps
Mein Name ist "reenelbombero" bzw. René, ich bin Mitgründer des StartUps Space Wallet, das 2013 gegründet wurde.
In diesem (meinem ersten) Post erzähle ich euch unsere Gründungsgeschichte. Ich glaube, dass es einige Punkte in der Geschichte gab, in der alles hätte ganz anders ausgehen können. Wir hätten scheitern, von Anfang an aufgeben, im Gefängnis landen oder vielleicht sogar noch schneller noch erfolgreicher sein können.
Ich werde regelmäßig über Erfolge, Misserfolge und weiteres berichten.
Ich kann euch versprechen: Ich bin 100% Gründer - mit vollem Herzen dabei. Gleichzeitig liebe ich Reisen und Freizeit. D.h. wir legen Wert auf Effizienz (um uns nicht zu überarbeiten) und auf Ortsunabhängigkeit (niemand soll an eine Ort gebunden sein, an dem er nicht sein mag) und flexibles Arbeiten (9 to 5 ist sowas von überholt).
Die Idee:
Mein Mitgründer Matthias und ich haben zusammen in Bayreuth BWL studiert - und wurden beste Freunde. Dass das beim Gründen auch Probleme hervorrufen kann - darauf kommen wir später noch.
Während dem Studium bemerkten wir, wie unbequem große Geldbeutel sind. U.a im größten Hörsaal der Uni, dem Audimax, legten haufenweise Studenten ihre Geldbeutel vor sich auf den Tisch. Auf diesen ausklappbaren Tisch, der eh schon kaum Platz bot. Das Problem ist, dass die meisten Geldbeutel nicht in die vordere Hosentasche passen (v.a. wenn man sitzt) und in der Gesäßtasche beim Sitzen sehr unbequem sind (und darüber hinaus schlecht für den Rücken sind).
Wir fingen an, auf Parties unsere Geldbeutel zu Hause zu lassen. Aufgrund fehlender Alternativen nahmen wir Geld, Ausweis und EC-Karte lose in der Hosentasche mit.
Als wir beide im Auslandssemester waren, Matthias in Fresno, Kalifornien, schrieb Matthias mir, dass es dort Lösungen für unser Problem gab. Die Amis nutzen bekanntermaßen sehr wenige bis gar keine Münzen und waren bei dem Thema Mini-Wallets etwas voraus.
Kurze Zeit später hatte solch ein "Mini-Portemonnaie" im Briefkasten - und war begeistert. Matthias und einigen seiner internationalen Mitbewohnern ging es ähnlich.
Da wir außerdem ständig von unseren Freunden und Unbekannten angesprochen wurden, kamen wir auf die Idee, selbst so etwas zu machen.
Die Suche nach Lieferanten:
Zu einer wichtigen Entscheidung hat mein Bruder uns verholfen: Unsere erste Idee war ein Online-Shop für "Innovationen aus Übersee". Wir kauften ein paar Testprodukte ein und vertickten diese an Freunde (es ist extrem wichtig, den Markt erst zu testen, bevor man viel Geld investiert). Die Marge war aber viel zu gering - Zoll und hohe Einkaufspreise fraßen alles auf. Mein Bruder fragte mich dann am Telefon: "Warum produziert ihr nicht einfach eigene Portemonnaies?"
Da uns das extrem sinnvoll erschien, machten wir uns auf die Suche nach Lieferanten. Inzwischen waren wir für zwei Monate in Berlin, lebten im selben WG-Zimmer und machten in der selben Abteilung Praktikum. Mit Gedanken waren wir aber den Großteil der Zeit bei unserem eigenen Projekt.
Da unser Studium sehr theorielastig war, wussten wir nicht viel darüber, wie man eine Lieferantensuche durchführt. Wir haben dann relativ straight forward agiert: Wir sind in Ledergeschäfte gegangen und haben die dortigen Inhaber gefragt, welches Leder am besten geeignet sei. Wir haben nach Nähereien gefragt (Nähereien haben keine SEO-optimierten Webseiten, sind also online kaum zu finden).
Wir haben mit Produzenten telefoniert während wir über den Campus liefen. Dementsprechend wurden wir von vielen auch nicht ernst genommen. Wir haben uns Muster von Materialien schicken lassen, bewertet und die ersten Prototypen nähen lassen. Das ganze hat sich über mehrere Monate hingezogen.
Vom fertigen Prototypen zum Launch:
Nun hatten wir einen Prototypen in den Händen, mit dem wir zufrieden waren. Weiter ging es mit der Farbauswahl. Auch hier waren wir "nah am Markt". Wir (bzw. unser guter Kumpel, der besser zeichnen kann als wir) haben viele Design aufgemalt und sind damit über den Uni-Campus gelaufen. Die Umfrage hat uns dann relativ deutlich gezeigt, für welche Farben wir uns entscheiden sollten.
Weiter ging es mit der Webseite. Hier setzen wir auf ein sehr günstiges Baukasten-System, das wir selbst bedienen konnten. So sparten wir uns einen teuren ITler. Inzwischen haben wir natürlich eine deutlich aufwendigere Webseite, aber zum Start hat das vollkommen genügt.
Neben dem Produkt und der Webseite war der dritte und entscheidende Punkt in der "Strategie" ein Imagevideo. Hiefür liehen wir uns günstig eine sehr gute Kamera, ein Freund filmte, ein paar andere Freunde waren Models. Das ganze Video hat uns so ein paar hundert Euro gekostet und war dafür extrem cool.
Der Launch:
Eine Woche vor Weihnachten war es soweit: 455 Space Wallets waren fertig, das Video war fertig, die Webseite war fertig. Wir sagten allen unseren Freunden, dass sie das Video auf Facebook teilen sollten - am Ende folgten diesem Aufruf ca. 50 Leute. So konnten wir sehr viele Menschen erreichen und in dieser einen Woche direkt 100 Geldbeutel verkaufen, was für uns ein großer Erfolg war. Jede einzelne Bestellung wurde aus dem WG-Zimmer verpackt, die Empfänger handschriftlich auf die Briefe geschrieben. Es hat unglaublich Spaß gemacht.
Der Start war geglückt. Es folgen vier Jahre Abenteuer, Herausforderungen, glückliche Begegnungen, Trennungen und vieles mehr.
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