Kritik am (Schuld)-Geldsystem

in #deutsch7 years ago

Liebe Steemians,

für diejenigen unter Euch, die sich mit dem Thema schon länger beschäftigen ist das vielleicht ein alter Hut, allerdings ist ein großer Teil der Bevölkerung völlig ahnungslos, wenn es um die wichtige Frage geht:

Wie entsteht eigentlich (neues) Geld?

Und obwohl sich in unserer Gesellschaft und in unserem Alltag doch alles (oder zumindest sehr vieles) ums liebe Geld dreht, wird in den Schulen nichts darüber gelehrt und in den Mainstream-Medien kaum darüber berichtet.

Es ist mir natürlich nicht möglich und auch nicht mein Ziel, in diesem Artikel unser Geldsystem umfassend darzustellen, aber das Thema ist so wichtig und trägt so große Verantwortung am derzeitigen Zustand unserer Welt, dass ich es in Erinnerung rufen und ich Euch ermutigen möchte, immer wieder mit anderen darüber zu sprechen!

Viele haben die Vorstellung, dass die Zentralbanken, für uns also die Europäische Zentralbank (EZB), für die Geldschöpfung, das heißt für die Erschaffung neuen Geldes, verantwortlich seien.
Das trifft aber nur auf das Bargeld zu und für den Fall, wenn Zentralbanken direkt vom Staat oder von großen Firmen/Konzernen Anleihen oder Schuldverschreibungen kaufen (was im Prinzip nichts anderes als hübsch bedruckte Schuldscheine sind).
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Hier beginnt bereits das Unrecht, da Banken und Konzerne Kredite bei der EZB zu wesentlich günstigeren Konditionen bekommen, als z.B. kleine/mittelständische Unternehmen oder gar Privatleute.

Aber noch viel entscheidender ist, dass das Bargeld nur circa 10% des im Umlauf befindlichen Geldes ausmacht. Die anderen 90% sind sogenanntes Buch- oder Giralgeld.
Und das führt uns direkt zum zweiten, weit verbreiteten Irrglauben, nämlich dass Banken Kredite aus zuvor gesammelten Einlagen vergeben, also aus den Guthaben von Sparern und Anlegern.

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Bildquelle: http://neuegeldordnung.de/2016/06/05/geldschoepfung-der-geschaeftsbanken-klar-und-einfach-dargestellt-2/

Diese Annahme ist aber falsch!!

Auch wenn es ungeheuerlich klingt: Die Banken erschaffen neues Geld bei der Kreditvergabe an Privatleute und Firmen, einfach per Buchungssatz und buchstäblich aus dem Nichts!
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Bildquelle: https://de.toonpool.com/cartoons/Geldsch%C3%B6pfung_238874

Diese Geldschöpfung aus dem Nichts durch Privatbanken in Verbindung mit dem herrschenden Zinseszinssystem, ist einer der Hauptursachen, wenn nicht sogar die Wurzel allen Übels auf der Welt.
Da bei der Erschaffung neuen Geldes, durch die neu vergebenen Kredite, die Zinsen nicht mit erschaffen werden, braucht unser Wirtschaftssystem ewiges Wachstum, um die bereits bestehenden Schulden überhaupt bedienen zu können.
Jedem sollte klar sein, dass in einer endlichen Welt, unendliches Wachstum nicht möglich ist, ganz zu Schweigen von den Folgen für Natur und Umwelt.
Hinzu kommt, dass der Zins und Zinseszins eine kontinuierliche Umverteilung von fleißig zu reich bedeutet. Eine Ausbeutungsspirale, die sich immer schneller dreht, weil die Geldmenge und somit auch die Schuldenmenge immer mehr und immer schneller zunimmt.
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Bildquelle: http://www.rottmeyer.de

Das ist auch der Grund, warum heute meistens beide Elternteile arbeiten müssen, um eine Familie über die Runden zu bringen, wo früher ein Einkommen reichte, um 3-4 Personen zu ernähren, obwohl die Produktivität im gleichen Zeitraum doch um viele hundert, wenn nicht tausende Prozent gestiegen ist..
Mit Schuldgeld und Zinseszins treibt die Weltbank (ein Verbund aus privaten Geschäftsbanken) ganze Staaten in die Schuldenfalle, um danach zu verlangen, dass Sozialsysteme demontiert, staatliche Leistungen gekürzt und von Steuern bezahltes Eigentum der Bürger "privatisiert" wird. Was am Ende zur Verelendung der Bevölkerung und weltweiten Migrationsbewegungen führt.
Dieses System wird crashen weil es crashen muss! Wir schaffen es nur immer wieder diese Tatsache auszublenden und zu verdrängen, weil sie uns nicht gefällt. So wie die Bewohner von Los Angeles, die das große Beben "The Big One" ausblenden, weil ja schon "so lange nichts passiert ist".
Man denkt, es wird schon auch weiterhin irgendwie gut gehen..
Wird es aber nicht und nur weil viele Experten seit Jahren davor warnen und der Zusammenbruch noch nicht eingetreten ist, bedeutet das nicht, dass dies nicht geschehen wird und die Warn- und Alarmzeichen mehren sich massiv in letzter Zeit..

Meiner Meinung nach kann man die Themen Geldsystem und Zinseszins und die damit einhergehenden Probleme nicht oft genug ansprechen und diskutieren.

Was sind Eure Gedanken und Meinungen dazu? Ich freue mich über Eure Kommentare!

Liebe Grüße!

Euer Markus :-)

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Tja, Markus, solange weiterhin unreflektiert der nette Onkel Mario über die Mattscheibe flackert und von Claus-Detlev Walter K. als "Stabilisator des Euro" gefeiert wird, werden Deine Worte zu diesem komplexen Thema einen asymetrischen Kampf um die Meinungshoheit führen.

Die Penetranz der MSM ist ja auch nachvollziehbar: das gesamte System basiert auf dieser Form der Werteverlagerung! Alle anderen Dinge, die den braven Michel manchmal ärgern, wie Steuern, korrupte Politiker, wirtschaftliche Schieflagen, Kriege, sind ja nur eine Sekundärwirkung.

G. Edward Griffin Die Kreatur von Jekyll Island zu lesen, unterstützt das Verstehen. Für die, die es nicht kennen: das ist KEIN Frankenstein-Roman, sondern beschreibt die Entstehung des heutigen Bankenkartells seit Anfang des 20ten Jahrhunderts.
Die Analogie zu Dr. Frankenstein ist aber erschreckend und wohl auch vom Autor bewußt hergestellt...

Als Ergänzung bringe ich noch das (altbekannte) Zitat von Amschel Meyer Rothschild:
"Mich interessiert nicht, wer die Gesetze macht, solange ich das Geld kontrolliere."

"G. Edward Griffin Die Kreatur von Jekyll Island zu lesen, unterstützt das Verstehen. Für die, die es nicht kennen: das ist KEIN Frankenstein-Roman, sondern beschreibt die Entstehung des heutigen Bankenkartells seit Anfang des 20ten Jahrhunderts."
(lach :-) mir scheint, wir haben ein ähnliches Verständnis von Humor, lieber argalf!
..ich weiß natürlich, dass Du mit Deiner noch sehr höflich und rücksichtsvoll formulierten Aussage, dass ich hier einen "asymetrischen Kampf um die Meinungshoheit führe", absolut recht hast.. (treffender wären vermutlich Adjektive wie "hoffnungslos" oder "vergeblich" ;-)
Aber Schweigen kann ich zu diesem himmelschreienden Unrecht auch nicht und ich meine, dass Du mich da gut verstehen kannst!
Ich denke mir immer: wenn die Menschen doch wenigstens diese eine Wahrheit verstehen und entsprechend handeln würden, dann könnte sich soviel auf dieser Welt zum Guten verändern..
Zum Schluss noch ein Zitat von Henry Ford, das Du natürlich kennst, aber einfach so schön hierher passt:
„Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“