FREIHEIT: Und was es für mich bedeutet 🕊

in #deutsch7 years ago

Ihr Lieben!


Die liebe @kadna hat mich zu diesem Artikel inspiriert. Sie wünscht sich eine "Freiheitswoche" - ihren Post dazu findet ihr hier. Freiheit ist auch mein Thema. Es hat sich überraschenderweise über die Jahre verändert...


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Freiheit. Ein kleines Wort - mit einer großen Bedeutung. Bereits als Kind wollte ich immer "frei" sein und beobachtete die Vögel am Himmel.

Doch was heißt es eigentlich frei zu sein?
Oder wie genau sieht ein Leben in Freiheit aus?


Ich kenne kaum einen Menschen, der sich nicht nach Freiheit sehnt. Wir fühlen uns gefangen im Job (das berühmte Hamsterrad), im System, in Beziehungen und und und. Neben dem Wunsch nach Freiheit existieren aber auch noch andere Bedürfnisse: Nach Sicherheit, nach Bindung oder vielleicht sogar nach Routine oder nennen wir es Kontinuität. Wie lässt sich das alles verbinden? Und was bedeutet Freiheit für mich persönlich?


Ist Reisen Freiheit?


Mein Leben lang liebte ich das Reisen. Bereits mit Anfang 20 verbrachte ich mehrere Monate in Indonesien mit meinem damaligen Partner und zwei Freunden. Weitere Reisen folgten. Es ist ja manchmal so: Einmal infiziert, geht es nicht mehr ohne. Ich flog mehrmals nach Indien, später Zentralamerika, Europa sowieso. Es gab Zeiten, da fühlte sich das Reisen unglaublich nach Freiheit an: Ich konnte aufstehen wann ich wollte, tun was ich wollte und musste weder studieren noch arbeiten.

Aber da gab es auch Zeiten, da fühlte sich reisen wie ein Gefängnis an. Ich war eine Rastlose, auf der Suche nach etwas, das ich im Außen niemals finden würde. Unterbewusst wusste ich das. Aber ich konnte es mir nicht eingestehen. Und wehe jemand stellte das in Frage, was ich tat!


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Zu Reisen war mir mehr als ein Bedürfnis. Es war eine Notwendigkeit. Es war meine Luft zum atmen. Irgendwann sagte eine Frau zu mir:

"Du solltst reisen, weil du es einfach geil findest, und nicht weil Du musst, weil Du sonst wahnsinnig wirst. Mit Freiheit hat das so nichts zu tun".

Irgendwie kamen ihre Worte bei mir an und arbeiteten in mir. Das erste Mal war ich dabei zu begreifen, dass Freiheit auch mit einem "nicht-müssen" zu tun haben könnte. Ansonsten bin ich ein Sklave meiner Bedürfnisse.


Muster & Glaubenssätze


Wenn wir aus unserem Elternhaus ausziehen, wollen wir meisten alles anders und besser machen. Dennoch schleichen sich Wiederholungen und Muster unserer Eltern ein. Sicherlich kennt ihr den Spruch: "Du bist genauso wie deine Mutter / Vater". Das ist auf den ersten Blick alles andere als frei.

Ich bin aber der festen Überzeugung, dass wir auf den Weg in die Freiheit, Muster wiederholen. Ich glaube nicht, dass es ohne geht, denn wir alle wurden geprägt. Und wenn Du jetzt sagst, halt stopp: Ich bin genau das Gegenteil, ist das auch keine Freiheit, denn anstatt zu wiederholen, machst du genau das Gegenteil VON etwas. Ist auch nicht frei. Für mich ist es essentiell seine Muster zu erkennen, manchmal auch bewusst zu wiederholen, zu reflektieren und dann aufzulösen.


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Freiheit ensteht in mir


Mein Leben lang habe ich unsichtbare Fesseln an meinen Händen gespürt. Wenn ich mich mit wenigen Worten selbst beschreiben müsste (wie ich es in meinen Interviews immer erfrage), wäre das Wort "freiheitsliebend" mit Sicherheit dabei.

Heute fühle ich mich freier als noch vor 10 Jahren, obwohl ich selbst eine Familie habe und nicht allein mit dem Rucksack um die Welt reise. Ist Freiheit also ein Zustand oder ein Gefühl oder gar eine Einstellung?

Falls es ein Gefühl sein sollte, entsteht es immer IN mir und verändert sich auch. Das würde auch erklären, warum ich mich heute freier als noch vor zehn Jahren fühle. Ich habe Euch doch von Indonesien erzählt, hier habe ich ein Bild ausgekramt. Mit Bintang Bier- vielleicht kennt das der Ein oder Andere von Euch...


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Freiheit für mich ist ...


Wirkliche Freiheit entsteht IMMER IN MIR. Da gibt es für mich persönlich keinen Zweifel. Es kann nur in mir entstehen. Denn alles andere ist von Bedingungen abhängig (wenn,......dann,....) und demnach nur eine oberflächliche Form von Freiheit.

Das Reisen liebe ich immer noch. Auch als Mutter. Ich habe meinen Sohn schon um den halben Erdball geschleppt und ganz ehrlich: Es war anstrengend, aber unbezahlbar.

Freiheit bedeutet für mich auch, den Mut aufzubringen, seinen eigenen Weg zu gehen. Das Unbekannte zu wählen, anstatt dem scheinbar Sicherem. Bei allem was ich aber tue, fängt die Freiheit immer IN mir selbst an. Nicht alles zu MÜSSEN sondern zu KÖNNEN.


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Ganz aktuell:

Momentan sieht es so aus, dass ich nicht mehr in meinen alten Beruf zurückkehren werde, denn alle Zeichen stehen auf Selbstständigkeit. Irgendwie macht mir das auch Angst, denn viele sagen zu mir, ich solle es doch lieber lassen und den sicheren Weg gehen. Naja aber ich werde meinen Weg gehen. Die Freiheit entstand zuerst in MIR, deswegen gehe ich diesen Schritt jetzt auch im Außen. Ich bin bereit zu stoplern. Auch wenn ich keine Knieschoner anhabe.

Ich übernehme die Veranwortung für mich und mein Tun. Und mein Leben. Auch das ist Freiheit. Ich werde nicht ewig leben, keiner von uns - verbringt Eure Zeit nicht Abends auf der Couch vor dem Fernseher. Auch das ist Lebenszeit.

Ich kann es spüren & riechen: Freiheit liegt in der Luft...


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Liebe Yasmin!

Vielen Dank für deinen Beitrag über die Freiheit. Du hast ihn sehr schön geschrieben und in vielem stimme ich mit dir überein. Für mich ist das Thema "Freiheit" sehr, sehr vielschichtig, es hat unglaublich viele Aspekte und Eigenschaften, die nicht alle unter einen Hut zu bringen sind, wie z.B.:

  • Freiheit zu sein, der ich sein möchte oder nicht sein möchte
  • Freiheit zu tun, was auch immer ich möchte
  • Freiheit des Willens (haben wir wirklich einen freien Willen? Ganz spannende Frage, die sehr kontrovers in den Neuro-Wissenschaften und in der Philosophie diskutiert wird)
  • Freiheit der Meinung
  • Freiheit der Religionsausübung
  • Freiheit der Wahl im weitesten Sinne (Partner, Beruf, Lebensplanung usw.) und viele weitere Freiheitsformen, die ich hier alle nicht aufzählen kann.

Gewiss ist das Gefühl der Freiheit ein inneres Erleben und kann auch nur dort verankert sein. Wichtig scheint mir aber der Hinweis zu sein, dass gelebte und erfahrene Freiheit (und um die geht es im Wesentlichen) in all seinen Formen nur dann gefühlt werden kann, wenn Rahmenbedingungen vorhanden sind, die mir diese gelebte Freiheit auch ermöglichen.
Menschen z.B., die körperlich festgehalten werden, sei es durch Polizeigewalt eines Staates oder Menschen, die lange Zeit in einem Gefängnis verbringen müssen, wird es sehr schwer fallen, ein Gefühl von Freiheit zu entwickeln.
Auch die Unterdrückung der Meinungsfreiheit in einem diktatorischen Staat wird das "Gefühl der Freiheit" nicht wirklich aufkommen lassen. Dies sind nur zwei Beispiele, die mir spontan einfallen.

Was ich damit sagen möchte: es scheint mir wesentlich zu sein, dass für das Erleben und damit das Fühlen von Freiheit, gewisse Spielregeln und Strukturen (z.B. eine freiheitliche Verfassung eines Staates und viele Dinge mehr) vorhanden sein müssen.

Lieber Peter! Danke für dein so ausführliches Kommentar und die zusätzlichen (wichtigen) Aspekte von Freiheit, die du hier aufgezählt hast. Das wäre fast ein eigener Post und ich denke @kadna würde sich sehr sehr freuen, wenn du bei der Freiheitswoche mitmachst. Aber alles ohne Zwang (das ist ja auch keine Freiheit:-))) - ja besonders die körperliche Freiheit ist ein großes Thema. Ich weiß nicht was Du über Osho denkst (ist ja auch recht kontrovers): jedenfalls habe ich vor vielen Monaten mal sein Buch über Freiheit gelesen und da wird dieser Aspekt aufgegriffen. Ich würds fast empfehlen... und beim diktatorischen Staat, wie du ihn erwähnt hast, bin ich so unglaublich dankbar, doch in einem so freien Land zu leben <3

Liebe Yasmin, das Thema "Freiheit" ist derart gigantisch groß, dass ich, wie der sprichwörtliche "Ochs vorm Berg" da stehen würde und im Moment nicht wüsste, wie ich das Thema anpacken soll. Ich könnte vielleicht einen winzigen Teilaspekt herausgreifen, mehr aber auch nicht. Ich überlegs mir.

Was Osho betrifft, ich hab damals die Bhagwan-Bewegung genau verfolgt und konnte ganz gut den Kult um ihn, um die Machenschaften seiner engsten Vertrauten usw. von seinen Lehren als Weisheits-Lehrer unterscheiden. Er hat sehr, sehr vieles gesagt, dem ich auch heute nach mehr als 20 Jahren zustimme. Es sind Wahrheiten, die einfach - in meinen Augen - allgemeingültig sind. Wie ich schon an anderer Stelle mal erwähnte, orientiere ich mich gerne an östlichen Philosophien und Lehren und da gehört Osho einfach dazu. Ich bin aber weit davon entfernt, ein Jüngling oder unkritischer Follower von Gurus zu sein. Seit mehr als 10 Jahren interessiere ich mich sehr für "Advaita", auch ein spiritueller Weg, der in Indien seinen Anfang nahm und der meiner Sichtweise vom Leben und vom Bewusstsein sehr entgegenkommt.

Lieber Peter! Das hört sich spannend an- da müssen wir mal in Ruhe drüber sprechen. Ich habe da eine ähnliche Haltung wie du- viele Dinge, die Osho gesagt haben, fühlen sich für mich "wahr" an, gleichzeitig gab und gibt es viele Kritikpunke, die man einfach nicht schön-reden kann. Spannendes Thema!

Uiuiui, da hast du ja einen wundervollen Artikel geschrieben - wie schööööön! Viele Gedanken rund um Freiheit - eingebettet in dein Leben.

Ich kann es spüren & riechen: Freiheit liegt in der Luft...

Jaaaaaaaaaaa, und jetzt weht eine leichte Brise durch Steemit ;) Danke dir liebe Yasmine

:-) sehr gerne! Danke Dir, dass du dieses wundervolle Thema aufgerollt hast!

Danke liebes für deine persönlichen Erfahrungen :-) In letzter Zeit kreisen immer häufiger die Gedanken bei mir herum, einfach auf Reisen zu gehen. Einfach raus und die Welt entdecken. Natürlich ist da auch immer der Wunsch nach Freiheit und altes los zu lassen. Für mich steht aber auch fest, dass Reisen nicht gleich Freiheit bedeutet. Ich sehe es auch so, dass Freiheit in einem selbst beginnt. Es ist alles eine Frage der Einstellung und was man daraus macht. Wünsche dir ganz viel Glück für deinen Start in die Selbstständigkeit! :-)

Hey so schön mal wieder von Dir zu lesen 💛💛- das mit dem Reisen hört sich spannend an und wenn du es machst, dann hoffe ich, dass du uns mitnimmst!! Mit der richtigen Einstellung ist reisen einfach wunderbar, neues entdecken, altes loslassen & sich treiben lassen. Hab einen schönen Tag!!

Schöner Beitrag!

Die Freiheit entstand zuerst in MIR, deswegen gehe ich diesen Schritt jetzt auch im Außen. Ich bin bereit zu stoplern. Auch wenn ich keine Knieschoner anhabe.

Das ist wohl wahre Freiheit - lass dich nicht aufhalten von niemanden, geh deinen Weg, komme was wolle!

Liebe Yvonne! Ich danke Dir!! - bei eventuellen Krisen buche ich ein Coaching bei Dir :-)))) und bezahl dich dann in SBD:-))))) hab einen schönen Tag Liebes!

Du bringst es genau auf den Punkt: Freiheit fühlen kannst Du nur im Innen., weil alles mit Deinen Gedanken beginnt. Und dieses Gefühl ändert sich mit den Erfahrungen, die Du im Außen machst. Wundervoller Post , Danke !

Genau liebe Cornelia - Gedanken, Gefühle und Erfahrungen - alle drei kreiieren deine eigene Freiheit und es beginnt innen...

Danke liebe @corneliastrunz fürs Lesen und kommentieren!!!

Sehr schön, kann ich so nur unterstreichen !!! Dein Bild von Freiheit gefällt mir sehr gut :) ich würde vlt die Zwanglosigkeit noch hinzufügen.

Nichts MÜSSEN, alles KÖNNEN :) !!!!

Hey Danke fürs Lesen und kommentieren!! Zwanglosigkeit passt da auch super dazu. Schön freut mich, dass du verstehst was ich meine!! hab noch einen schönen Tag:-)

auch wenn du mal hinfällst, ich bin mir sicher: aus all den Steinen, die dir im Weg liegen kannst du was wunderbares bauen! Höre weiterhin so gut auf dich und alles wird genau für dich richtig werden..

Danke für die Inspiration, dass Freiheit im Innen entsteht. Das bringt mich näher an meine eigene "Definition" von Freiheit. es klingt als bist du schon wirklich sehr weit auf deiner Reise zur Freiheit. Aber du weißt ja: der Weg ist das Ziel 😉

💛💛💛💛💛💛💛 Danke!!! Freu mich auf deinen Beitrag, wenn du auch noch zum Thema schreiben solltest

Du hast mich echtgepackt mit deinem Artikel. :)

Wahre Worte und super geschrieben.
Ich liebe übrigens deine Bilder! War das ein Fotoshooting?

Ich kann es spüren & riechen: Freiheit liegt in der Luft ...

Ich glaube du hättest keinen besseren Schlußsatz wählen können.
100 Prozent Du!

Ich lese deinen Artikel glatt nochmal. :D

Ohhhh das freut mich sehr!! Ja das Bild wo ich auf den Gleisen liege hat eine Fotografin vor einiger Zeit mal gemacht und zu dem Thema fand ich es ganz passend. Hab selbst nicht so das Talent zum fotografieren:-) Freut mich voll, dass Dir der Artikel gefällt!!!!

Sehr tolles Foto. :D Und du kommst super gut an auf den Fotos. :D
Ein Talent also vor der Kamera. :)

Liebe love-your-wild, ein flüssig angereicherter Beitrag - Freiheit, insofen sie persönlich ist, ergänzt sich als Erfahrung wohl ständig mit unfreien Aspekten, die der Lebensdualität geschuldet sind. Die Sehnsucht nach Freiheit, die in jedem angelegt erscheint, ist der kleine Ruf oder drängende Aspekt für die Wahrheitssuche, die kurz gesagt - ein sich frei Schwimmen aus dem Denken selbst ist und die eigene Persönlichkeitsprägung und willentliche Gestaltung aufgibt. Der Sprung in die Freiheit als Sprung in ein achtsames, gewahrsames Nichts ...

Hey Danke fürs Lesen und kommentieren! Freiheit zu spüren, geht immer mit der Dualität also quasi mit der "Unfreiheit" einher- danke!!! Da hast du vollkommen recht!

Reisen und Freiheit - welch sinnstiftende Kombination! Wonach sehnten sich die Menschen in der DDR am meisten?

Reisefreiheit!