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RE: Über Teams, Kommunikation und Feedbackkultur - Teil 3: Feedback
Interessante Sache. Resteem. Schaut aus wie Konstruktivismus auf Menschliche Agenten als kleinste soziale Entität bezogen (ist nur mein laienhafter Eindruck, vermutlich steckt da mehr pädagogisches? dahinter). PS. habe gestern zum ersten Mal von Watzlawik gehört als ich zufällig den Bereich "internationale Beziehungen" gefunden habe.
Mal ganz provokant gefragt, was soll "gute Kommunikation" sein? Hört sich für mich immer so nach politischer Korrektheit an (so dass niemand weinen muss oder sich unterdrückt fühlt) wenn ich aber der Kompetenteste im Team bin und die Umsetzung meiner Kompetenz durch sozialen Druck durchsetze, was das Team zum Erfolg führt, war es dann "gut"?
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Den Anschein des Konstruktivismus erweckt sicher die extreme Komprimierung eines recht komplexen Feldes. Tatsächlich aus dem Bereich der Sprach- und Kommunikationswissenschaft, bedeutungsvoll durch Pädagogik, Psychologie, Soziologie etc.
"Gute" Kommunikation sollte eigentlich wertungsfrei verstanden werden, "gelingende" ist das bessere Adjektiv. Es bezieht sich auf den technischen, formalen Aspekt: Sender und Empfänger einer Mitteilung verstehen einander, dies nicht nur auf inhaltlicher Ebene.
Die Beziehungsebene einer "Nachricht" hat viele Facetten. Zum Beispiel gibt es direktive Kommunikation. Jemand gibt Anweisungen, gar Befehle. Wenn diese von Empfänger, auch unter Druck, exakt verstanden und ausgeführt werden, ist die Kommunikation missverständnislos verlaufen, also "gut". Auch, wenn geweint wird.
Ob die Art und Weise des menschlichen Interagierens so "politisch korrekt" ist, ist dann eine andere, Sozial- und Teamstrukturen betreffende Frage. Wenn Feedback gestattet und erwünscht ist, ist alles bestens, da sollte dann aber keiner mehr weinen müssen sondern eindeutig verstehen (wieder Kommunikation), warum wie gehandelt wurde.