Europawahl 2019 - mein Wahl-O-Mat-Ergebnis.

in #deutsch5 years ago (edited)

Morgen (zum 26.05.2019) stehen bekanntlich die Wahlen zum EU-Parlament an. Aus purer Neugierde habe ich diesmal die Fragen des Wahl-O-Maten beantwortet (und gewichtet), um zu erfahren, welche Partei ich gemäß dieser Software wählen solle. Ich würde meine Wahlentscheidung zwar niemals in die Hände eines Automaten legen, fand das Ergebnis aber dennoch interessant, weshalb ich es euch nicht vorenthalten möchte:



Der Gewinner heißt DiEM25!


  • Mit keinem Programm der zur Wahl stehenden Parteien erreichte ich eine Übereinstimmung von 80 % oder mehr.

  • Das 'beste' Ergebnis (gemessen an meinen individuellen Wählerwünschen) erzielte "Demokratie in Europa" (DiEM25, gegründet von Yanis Varoufakis) mit 76,7 % dicht gefolgt von den Grünen ("Wussten wir's doch - @jaki01, dieser Gutmensch!") und den Piraten (meiner alten 'Liebe').

  • Das Ergebnis ist mit Vorsicht zu genießen.

    Obwohl beispielsweise die SPD auf immerhin 70 % Übereinstimmung kam, würde ich nicht im Traum daran denken, diese Partei zu wählen. Ihr Programm mag stellenweise durchaus vernünftig klingen - zu oft jedoch erwiesen sich die Sozialdemokraten in entscheidenden Momenten als wachsweich und wendehälsig, im Zweifelsfalle dann doch stets im Sinne von Lobbyisten, für eigenen Machterhalt und gegen Bürgerrechte stimmend. Geht es um Innovationen, lauten die ersten beiden Fragen stets "Wie lässt sich das regulieren (also bürokratisieren) und wie kann man es besteuern?", nicht etwa "Welche Chancen birgt es?".

    DIE LINKE kam auf 68,9 % - und hat doch tatsächlich gerade erst kürzlich beschlossen den Bitcoin verbieten zu wollen - "Nein, danke!" kann ich da nur sagen.

Interessant an meiner Präferenz für DiEM25 ist, dass ich bereits vor der letzten Bundestagswahl vor fast zwei Jahren hier auf dem STEEM einen Artikel über "DEMOKRATIE IN BEWEGUNG" verfasste. DEMOKRATIE IN BEWEGUNG wiederum gibt auf ihrer Website eine Wahlempfehlung für DiEM25 ab.

Leider gilt mein damaliges Zitat bezüglich der etablierten Parteien auch heute noch:

Obwohl die Bundestagswahl am 24.09.2017 langsam näher rückt, mag - zumindest bei mir - keine rechte Wahlbegeisterung aufkommen (und auch keine linke :-) ). Zu ideenlos scheinen mir die etablierten Parteien zu sein, zu festgefahren und von Lobbyisten unterwandert das politische System, zu sehr auf Machterhalt und Kontrolle des immer gläserner werdenden Bürgers ausgerichtet nahezu alle Gesetzesinitiativen. Viele Bürger sehen sich ohnmächtig dem Spiel der politischen Mächte ausgeliefert. Zuweilen erweckt es den Anschein, es gehe weniger um den demokratischen Wettbewerb der Parteien miteinander, als vielmehr um die Zementierung der Machtverhältnisse im Land: privilegierte, Immunität genießende Politiker samt dem kleinen Kreis der Wirtschaftselite auf der einen Seite, gegenüber dem immer lückenloser überwachten, im Hamsterrad gehaltenen, Steuern zahlenden 'Normalbürger' auf der anderen.

Wählt kleine Parteien!


Meine (nicht maßgebliche) Empfehlung an unter ähnlicher Parteien(nicht Politik!)verdrossenheit wie ich leidende Bürger (vor allem auch die große - und damit potentiell einflussreiche - Gruppe der Nichtwähler!) wäre, die Gelegenheit zu ergreifen und unter den kleinen Parteien jeweils diejenige zu wählen, deren Programm ihnen am ehesten zusagte. Das hätte durchaus einen Effekt und das Potenzial, das träge vor sich hinschlummernde Land aus seiner Lethargie zu erwecken! Momentan herrscht ein gähnende Langweile erzeugender Stillstand. Zukunftstechnologien werden verschlafen, jeglicher Mut, neue Wege zu gehen, ist abhanden gekommen und durch ein zähes sich an die Macht Klammern substituiert worden.

Aufgrund der bei der Europawahl entfallenden 5 %-Hürde können Kleinparteien übrigens bereits mit einem Stimmenanteil von ca. einem Prozent eines der 96 an deutsche Abgeordnete zu vergebende Mandate erlangen.

Wer für eine kleine Partei stimmt, nimmt damit den großen Parteien Stimmen und Prozente weg - und damit auch finanzielle Mittel(!), denn:
"Aufgrund des Parteiengesetzes (§ 18 PartG) erhalten die Parteien jährlich staatliche Mittel (ehemals Wahlkampfkostenerstattung). Maßgebend für deren Höhe ist ihre „Verwurzelung in der Gesellschaft“, gemessen an den bei Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen erzielten Stimmen, sowie ..."
Quelle.

Also wählt kleine (ich meine nicht extreme) Parteien, um das politische System gehörig durcheinander zu wirbeln und den an ihren Posten klebenden Gewohnheitsregierenden mal so richtig einzuheizen - sie hätten es sich wohl verdient! :-)

Was ist euer Ergebnis?


Kommt es für euch ebenfalls in Frage, eine Kleinpartei zu wählen und was empfiehlt der Wahl-O-Mat? :)

Sort:  

Wunderbar! Ich stehe voll hinter all den ehrenhaften Zielen, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass man mich nicht zu deren Finanzierung anzapfen möge. Somit habe ich mich offen und für alle sichtbar als Schechtermensch zu erkennen gegeben. Als solcher sehe ich mich zunehmend der Gefahr von sozialer Ausgrenzung und weiterer Repressionen ausgesetzt. Bekanntermaßen geht der Sozialismus, sobald er sich eines Staatswesens bemächtigt hat, nicht gerade zimperlich mit seinen Kritikern und Gegnern um.

Es ist für mich erstaunlich, dass auch sehr gut informierte, gebildete, engagierte und wohlwollende Menschen wie du nicht erkennen wollen, dass die kaskadierte Delegation und Akkumulation von Macht auf immer höhere Entscheidungsebenen zu einer völligen Entkernung der Demokratie führt. Genau diese Voraussetzung braucht aber der Sozialismus, um sich in voller Blüte entfalten zu können. Die undemokratischen Strukturen der EU sind evident und erinnern mich eher an die UdSSR als an ein basisdemokratisches Gebilde. Die Glorifizierung der real existierenden EU seitens der Grünen stellt eine völlige Abkehr von ihren Gründungsidealen der Basisdemokratie und der Gewaltfreiheit dar. In Wahrheit ist die EU ein totalitärer Apparat zum Vorteil geschickt agierender Eliten. Das EU-Parlament ist nicht nach dem Prinzip der Gleichgewichtung der Stimmen zusammengesetzt und hat nur eingeschränkte Rechte.

Aber vielleicht irre ich mich und alles wird gut.
Hoffen wir mal das Beste.
Und falls ich doch eines Tages in einem Gulag landen sollte, bringst du mir doch sicher ein paar Bananen vorbei und wirfst sie mir über den Zaun.
Einen schönen Wahl-Sonntag wünsche ich Dir!

P.S. Ich habe mich in meinem Kommentar vorwiegend auf deine zweite Wahl(die Grünen) fokussiert. Allerdings stammt auch Varoufakis aus dem roten Teich, und vor einer Ablehnung des herrschenden Geldsystems schreckt auch er zurück. Als Griechischer Finanzminister hat er nichts erreicht und nach kurzer Zeit den Job hingeschmissen.

Und falls ich doch eines Tages in einem Gulag landen sollte, bringst du mir doch sicher ein paar Bananen vorbei und wirfst sie mir über den Zaun.

Soweit wird es nicht kommen, ich würde dich bei uns verstecken und im Notfall heroisch verteidigen. :)

Übrigens habe ich 'nur' mein Wahl-O-Mat-Ergebnis mitgeteilt (nicht meine Wahlentscheidung) ... welches jedoch - da gebe ich dir Recht - bestimmte Grundeinstellungen sicherlich offenbart.

Ich war gerade voten, ähm wählen, und ich frag' mich wirklich, was das soll: Jeder Wähler bekam dieselbe Anzahl an Stimmen, nämlich genau eine ... wozu habe ich eigentlich 113000 STEEM-Power angesammelt, wenn ich nicht mal eine halbe Stimme mehr habe als meine Nachbarin? :-)

Es ist ja noch viel schlimmer: Das Gewicht einer Stimme ist um so größer, je weniger Einwohner das jeweilige Land hat. Deine VP wäre also in Malta oder Luxembourg höher gewesen. Lasset uns also umziehen!

Egal welche Partei man waehlt es gewinnt aufjedenfall das System dahinter welches von lobbyisten und der Machtelite kontrolliert wird...also sinnlos.

Je weniger wählen, desto fester sitzen die Etablierten aufgrund ihrer Gewohnheitsstammwähler im Sattel, desto mehr Prozent vom gesamten Kuchen erhalten sie.

Das ist die gängige Interpretation mit welcher man eben auch aussagt das "nicht wählen" keine Stimme hat oder das "nicht wählen" eben kein Ausdruck deiner Meinung ist. Tatsächlich ist es aber doch so das "nicht wählen" doch eine Aussagekraft hat und zwar...dass aktuelle politische System z.b. scheisse ist. Oder man könnte den "nicht Wählern " die Meinung vertreten lassen dass es keine Partei gibt welche ihren Ansprüchen gerecht wird. So oder so ist "nicht Wählen" auch eine Form seine Meinung kunt zu tun aber das wird vom politischen establishement natürlich nicht unterstützt. Think outside the Box sage ich da blos!

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Tatsächlich ist es aber doch so das "nicht wählen" doch eine Aussagekraft hat und zwar...

Eine Aussagekraft sicherlich, nur kümmert das die Regierenden nicht.

Wer aber eine kleine Partei wählt, nimmt damit den großen Parteien Stimmen und Prozente weg - und damit auch finanzielle Mittel(!), denn:

"Aufgrund des Parteiengesetzes (§ 18 PartG) erhalten die Parteien jährlich staatliche Mittel (ehemals Wahlkampfkostenerstattung). Maßgebend für deren Höhe ist ihre „Verwurzelung in der Gesellschaft“, gemessen an den bei Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen erzielten Stimmen, sowie ..." Quelle.

Edit: Ich werde das nachträglich in den Artikel einfügen, da es vielen vermutlich gar nicht bekannt ist.

Doch es würde die regierenden kümmern wenn endlich mal 50% der Wahlberechtigten nicht wählen und somit aus demokratischer Sicht die Wahl nicht anerkannt wird. Dann würde das Gewicht der Nichtwähler endlich eine Macht bekommen um grundlegende Veränderungen herbeizuführen.

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Mir ist keine Regelung bezüglich Mindestwahlbeteiligung bekannt.

Überspitzt gesagt: Gehe ich als einziger in ganz Deutschland zur Wahl, bestimme ich allein, wer die Bundestagswahl gewinnt. :)

Eins ist klar die momentane politsche Lage hat wenig mit Demokratie zu tun und schon gar nicht mit dem Grundsatz "alle Macht geht vom Volke aus" es ist traurig aber wahr.

Ich wähle seit einigen Jahren nicht mehr. Jede Stimme unterstützt das System an sich. Ich "gebe meine Stimme nicht ab" . Europawahl??? Gibt es nicht. Höchstens EU Wahl... und auch die ist hinterfragenswert. Wer legitimiert das " europäische" Parlament??? Es darf nur Verordnungen erlassen, keine Gesetze.. aber auch das weiß kaum jemand. Wenn 50% nicht wählen würden, wäre das eine Stellungnahme zum Parlament. Leider eine Utopie weil viele meinen, sie könnten noch irgendetwas bewegen... wie du schreibst, traurig aber wahr.

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Ja genau, so ist es. Ich sage immer wir sind aktive Nichtwähler und wir haben auch eine politische Meinung aber leider kein Feld um ein Kreuz zu machen. Danke dir für deine unterstützende Worte :-)

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Finde ich gut, dass du nur zur Wahl rätst und nicht gleich diejenigen angreifst, die nicht wählen wollen, dass zeigt nämlich eine "echte" demokratische Gesinnung, die gerade heutzutage unter vielen (selbsternannten) Demokraten gar nicht mehr existiert.

Trotz allem habe ich mich entschieden "nicht" wählen zu gehen und sehe die EU mehr wie freiheit50, auch wenn ich mich im Gegensatz zu ihm aus offensichtlichen Gründen "gegen" eine Wahlteilnahme entschieden habe.

Es ist dein gutes Recht, nicht zu wählen.

Ich wähle kleine Parteien, um den großen ein Stück vom Kuchen zu nehmen, unter anderem auch einen kleinen Teil der staatlichen Parteienfinanzierung.

Ich sehe vieles, was in Europa geschieht kritisch, denke aber trotzdem, dass sich globale Herausforderungen (z. B. der oft geradezu dreiste Machtanspruch der USA) gemeinsam besser meistern lassen.
Europa wurde über lange Zeiträume hinweg durch fürchterliche Kriege geprägt. Ich halte es, bei allen Problemen, für eine große Errungenschaft, dass es seit über 70 Jahren in Mitteleuropa keine größere militärische Auseinandersetzung gab.

Das kann ich verstehen, es gibt da wohl auf beiden Seiten ganz gute Argumente.

Frustrierend ist es, wenn man eine kleine Partei lange Zeit scheinbar immer wieder völlig umsonst gewählt hat, aber ich werde nun abwarten, ob Bündnis C wenigstens 0,4% der Stimmen erreicht und damit zumindest einen Abgeordneten stellen kann.

Sollte es so kommen, werde ich mich eines Besseren belehren lassen und an der nächsten Europawahl ohne Prozenthürde teilnehmen, wenn aber nicht, dann sehe ich meine Sicht der Dinge bestätigt und bleibe Nichtwähler (wenigstens ein "Hoffnungsschimmer" für die eigenen Favoriten muss ja drin sein, damit das Ganze überhaupt irgendeinen Sinn macht).

ich finde es sehr gut, dass Du Dich für die wahl stark machst. wenn jetzt nur 15 % mehr wählen gehen von denen die es gelesen haben hat es sich schon gelohnt. lg michael

Ich habe den Test mehrmals gemacht und bekomme immer dieses Ergebnis

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Ob ich dem folge liegt allein in meiner Hand ;)

Haha, hab aus irgendeinen Grund auch die höchste Übereinstimmung mit denen 😉👍

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2,5%! Die Chance zur "Machtergreifung" steht ganz gut :)

Der Wahl-O-Mat
Kein Programm das in den letzten Tagen für mehr Trubel gesorgt hat☺🙏
Danke für's zeigen deines Ergebnisses..
100% upvote von uns

Lg DieReiseRitter

Ich hatte 76% Übereinstimmung mit der FDP. Denke ihr Programm ist vernünftig. DIE PARTEi ist auch eine Option.

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DIE PARTEi ist auch eine Option

Das sind die Profis ;)
Jede Stimme zählt.

Ja hast recht ;-)

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Oh d.h. ich bin in der Lage zu differenzieren. Stimme mit keiner Partei außer Tierschutzparteien überein. Die 38% Missmatch sind dann wohl in allen anderen Belangen.

Hätte sicher auch mit Hitler 50% übereingestimmt. Die Punkte in denen ich nicht übereinstimme sind die ausschlagebenden. Würde ich mit der AfD zu 99% übereinstimmen bis auf eine kleine 1%-schwere rassistische Klausel und würde ich diese 1% als fudamental erachten, dann sagen die 99% nichts aus. ...differenzieren

Außerdem zählt auch hier (da Parteienzusammenschluss) doch effektiv das, was man nicht wählt. Wird eh ein rot-grün versifftes Ergebniss in einer braun-versifften Wahl oder andersrum, kann die Lügner alle nicht ab.

Bürgerpflicht erledigt, stehe dem ganzen ähnlich kritisch wie Du gegenüber, wundere mich daher nicht mehr über die Ergebnisse.

100 % das ist die einzige vernünftige Strategie