Wovon träumen diese Phantasten nachts?

in #deutsch6 years ago

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchener Sicherheitskonferenz, gab sinnigerweise den Clown im EU-Kapuzenpulli: ein durchaus angemessener Auftritt für einen ohne Beschäftigung auf einer sinnlosen Veranstaltung. Außer Spesen, nichts gewesen!

Wer, wie Wolfgang Ischinger, in schon mitleiderregender Hilflosigkeit und peinlicher Unernsthaftigkeit den bemühten Versuch unternimmt, ein Phantom zu beschwören, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Die EU war nie das, was deutsche Träumer sich von ihr erhofft hatten, und wird es auch nie werden.

Der doppelte Lackmustest:
Frankreich ist ständiges Mitglied des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen - nach dem Brexit als einziger der EU-Mitgliedstaaten.
Frankreich verfügt über eine Atomstreitmacht - nach dem Brexit als einziger der EU-Mitgliedstaaten.
So, wie die Phantasten sich Europa erträumen, läge nichts näher, als beide Positionen zu vergemeinschaften. Einer für alle, alle für einen, oder?
Frankreich hat eine lange Wunschliste - zuvorderst an Deutschland gerichtet. Das reicht von direkten EU-Steueraufkommen, über einen EU-Haushalt, bis zur Bankenunion. Wäre es da nicht naheliegend und ein Gebot der Fairneß, bei derartigen Forderungen entsprechende Gegenleistungen anzubieten und als solche die letzten Relikte der vergangenen Großmachtstellung Frankreichs in die Verhandlungen einzubringen?
Doch weit gefehlt! Nicolas Sarkozy hatte 2007 Deutschland eine begrenzte (!) Teilhabe an den französischen Nuklearstreitkräften angeboten bei Beteiligung an deren Finanzierung. Mini-Napoleon Macron wird noch nicht einmal so weit gehen.
Um Diskussionen über einen EU-Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu entgehen, unterstützt Frankreich verbal den deutschen Wunsch nach einem eigenen. Das ist gefahrlos, billig und ersichtlich nutzlos.

Die EU wird von unseren „Partnern“ immer dann entdeckt, wenn es ihnen zum eigenen Nutzen gereicht. Wenn schmerzliche Entscheidungen anstehen, ziehen sie eigene Wege vor. Ein echtes do ut des gibt es nicht. Alle versuchen permanent Vorteile auf Kosten anderer zu erzielen. Daß Deutschland bisher aus der EU Vorteile gezogen hätte, ist ein Märchen, das leider nicht totzukriegen ist. Es hält sich so penetrant wie das Ungeheuer von Loch Ness.
Nun ist es eine Sache, wenn die anderen Deutschland diese Mär zu verkaufen versuchen. Wenn jemand wie Ischinger, der einmal antrat, um die Interessen unseres Landes zu vertreten, diese entweder wider besseren Wissens verrät, oder aber in seiner Blauäugigkeit die Realität verkennt, kann man das nur noch als beschämend charakterisieren.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/europäische-union-es-wird-nicht-mehr-wie-früher/ar-BBTHJ9s?ocid=spartandhp
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/französische-atomraketen-für-europa/ar-BBTFPVl?ocid=spartandhp
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