Unvernunft
Im Dunkel keimt die Unvernunft,
Ein stiller Laut, ein sanfter Schrei,
sie wächst, wo klare Sinne fliehn,
und zieht das Herz an dir vorbei.
Des Geistes Logik schmilzt dahin,
wie Tau im ersten Sonnenstrahl,
die Wege, die zuvor so klar,
verlaufen sich in dieser Qual.
Verheißung liegt in jedem Sprung,
doch unten gähnt der leere Schlund,
und dennoch führt der Schritt uns fort,
wir folgen blind, dem Traum als Sport.
Die Sterne leuchten seltsam fern,
Doch keiner weist uns mehr den Weg,
Im Tanz der Toren sind wir leicht,
Der Zweifel wiegt nicht schwer, nur träg.
Der Spiegel zeigt uns fremde Züge,
Gesichter ohne Halt und Form,
was gestern sicher schien, verblasst,
im Sog der Winde, ohne Norm.
Was bleibt, ist das, was nie gedacht,
das, was im Herzen stets erwacht,
denn wer nicht springt in diese Nacht,
Hat nie den Tag aus ihr gemacht.
So ist Verbunft eine fremdes Kind,
geboren zwar, doch ohne Halt,
fragst du mich, wie Menschen sind?
Wird mir in der Seele kalt.