Über die Umsetzung von Spiritualität und dem Unterschied zur Esoterik und Religion
Mit meinem letzten Beitrag fühlte sich ein User der Steem-Community getriggert.
Je mehr ich mich zeige, umso öfter werde ich auch zur Zielscheibe. Dies ist ein ganz natürlicher Mechanismus, vorallem da ich auch Themen beleuchte, die nicht gesellschaftskonform sind und die nicht nur zur oberflächlichen Unterhaltung dienen.
Dass dies nun schon bei meinem dritten Beitrag als neues Mitglied der Steem-Community der Fall war, werte ich persönlich als Erfolg.
In unserer Gesellschaft ist es schon ein Akt der Rebellion, einfach nur du selbst zu sein und somit nicht mehr blind der Meinung der Masse zu folgen.
Ich danke dem User, dass er sich damit gezeigt hat und er mich so noch mal auf etwas aufmerksam gemacht, was ich hier thematisieren möchte. Denn er kommentierte unter anderem:
"Hauptsache Du kannst das auch selber alles leben, was Du da getippt hast."
Nö. Muss ich auch nicht ;)
Ich existiere nicht, um den Ansprüchen anderer zu entsprechen.
Alleine diese Tatsache scheint einige zu triggern. Denn damit werde ich immer weniger manipulierbar. Wenn ich es nicht mehr anderen Egos recht machen will, werden diese Egos somit zwangsläufig mit ihren eigenen Themen konfrontieren. Für viele ist dies ein schmerzhafter Prozess, den ich selber auch schon häufig durchlitten habe und daran wachsen durfte.
Ich verurteile niemanden für seinen Schmerz, aber ebenso werde ich niemanden den Gefallen tun, ihm seinen Schmerz zu nehmen, indem ich z. B. versuche, seinem Bild gerecht zu werden.
Das klingt vielleicht erst mal fies und die Menschen fühlen sich häufig dadurch vom Kopf gestoßen. Aber wer genauer hin spüren möchte, der kann vielleicht selber erkennen, dass dies ein Akt der Liebe ist. Denn wenn ich den Schmerz meines Gegenübers besänftigen würde, dann würde ich meinem Gegenüber auch die Gelegenheit nehmen, an seinem Schmerz zu wachsen.
Ebenso ist es auch ein Akt der Selbstliebe, mir zu erlauben, mich ehrlich und authentisch zu zeigen und mir wiederum die Gelegenheit zu geben, an meine Schmerzthemen ran zu kommen. Denn was macht ein verletztes Ego, wenn es durch mich an seinen Schmerz ran kommt? In der Regel versuchen die Egos dich für ihren Schmerz verantwortlich zu machen, um ihn nicht spüren zu müssen. In der Regel versucht dann mein Gegenüber mich zu verletzen. Und das ist die Gelegenheit für mich, dass ich noch verborgene Schmerzthemen bei mir erkennen kann.
Gibt es einen wunden Punkt, wo mich mein Gegenüber trifft? Oder kann der Schmerz in Hingabe durch mich hindurch fließen, mich berührbar und mitfühlend machen, um dann ungehindert auch abfließen zu können?
Genau deswegen kann ich auf die Frage, ob ich alles, was ich schreibe, auch immer lebe und umsetze, nicht verallgemeinert antworten.
Denn wie sehr ich meine "Texte" auch in die Tat umsetzen kann, hängt davon ab wie tief mein Schmerzthema, das in dem Moment aktiviert wurde, sitz.
Mittlerweile komme ich immer häufiger an tiefere Schichten ran, ohne davor zurück zu schrecken, deswegen kann ich auch meine Erkenntnisse in Textform darlegen. Aber ich bin kein Roboter und es ist menschlich, auch mal wieder in alte Strukturen zurückzufallen, um dann immer und immer wieder daraus lernen zu dürften. Und es ist auch menschlich, dass ich z. B. mal Rechtschreib- oder Tippfehler mache, was das getriggerte Steem-Mitglied anscheinend störte.
Ich habe so viel aus meinen Fehlern gelernt. Ich denke darüber nach noch ein paar mehr zu machen 😂
Jeder Mensch, der peniblen Perfektionismus anstrebt, arbeitet gegen seine Natur. Natürlich ist dies jedem Menschen selbst überlassen.
Aber mir hatte dieser Hinweis mal sehr gut geholfen, um mich dann mit dem Kontrollfreak in mir auseinandersetzen zu können (Und, ich habe einen ziemlich mächtigen Kontrollfreak).
Wenn wir gegen unsere Natur ankämpfen, bekämpfen wir das Leben. Das Leben zu bekämpfen ist genauso sinnlos wie den Tod verhindern zu wollen.
Und das ist ein unglaublich wichtiger Hinweis, denn er beinhaltet auch, dass selbst die Inhalte aus meinen Texten keine Aufforderung ist, alles sofort umzusetzen und zu leben.
Ich bin nicht interessiert an Followern. Ich bin interessiert an einen tiefgründigen und authentischen Austausch.
Jeder kann und sollte selbstverantwortlich auf sich achtet. Spüre in dich rein, was meine Worte mit dir machen und zwinge dir nicht etwas auf, wofür du noch nicht bereit bist. Pflücke den Apfel nicht, bevor er nicht reif ist.
Ich kenne diesen Mechanismus nämlich von mir sehr gut. Wenn ich tief in meinem Leid stecke und mir nichts Sehnlicheres Wünsche, als mich von meinem Ego zu befreien, dann neige ich dazu, alles abzulehnen und zu bekämpfen, wonach mein Ego sich sehnt. Und das führt nur in einen Teufelskreis.
Selbst das Ego dient dem Licht. Spiritualität ist nämlich niemals gegen etwas.
Auch wenn ich meine Texte nicht immer leben kann. Kann ich euch versichern, dass ich nur über Dinge schreibe, die ich selber erLebt habe. Und falls ich doch von jemand anderes berichten sollte, würde ich dies immer dazu schreiben.
Ich predige kein auswendig gelerntes Wissen.
Das getriggerte Steem-Mitglied bezeichnete mich zudem als "Heilige". Damit hat er auch noch ein anderes wichtiges Thema angesprochen, was gleichzeitig bei dem Thema mit reinspielt, ob ich dem Bild meines gegenüber gerecht werden möchte.
Es ist jedem frei überlassen, dass in mir zu sehen, was er sehen möchte.
Da unsere Gesellschaft und die Masse sich noch sehr von ihrem Ego lenken lassen, gehe ich davon aus, dass die Mehrzahl meiner Leser einen individuellen, unbewussten Filter hat, durch den sie mich sehen. Das ist nichts Schlimmes. Das gehört zum Leben und es dient genauso dem spirituellen Weg wie alles andere.
Ich persönlich sehe mich nicht als Heilige und ich habe auch nie darum gebeten, wie eine Heilige behandelt zu werden. Ich erschaffe heilige Räume, aber nur weil ich die Fähigkeit habe, sich das Leben durch mich ausdrücken zu lassen, bin ich deswegen noch lange keine Heilige.
Meiner Erfahrung nach gibt es keine Heiligen und auch keinen Gott oder einen Teufel. Es gibt das Göttliche, was sich durch Personen oder Dinge ausdrückt. Man kann es auch einfach als Lebensenergie bezeichnen.
Aber die Person, durch die das Göttliche wirkt, ist deshalb nicht Gott. Gott zu personifizieren, schafft eine Illusion der Trennung, die so nicht existent ist.
Genauso wie es keinen Teufel gibt. Der Gegensatz zum Göttlichen ist das Ego, und dennoch dient auch das Ego dem Göttlichen, obwohl das Ego nur eine Illusion ist.
Trotzdem müssen wir unserem Ego in die Augen blicken und alles durchleben, was das Ego uns schenkt, damit sich eines Tages im Erkennen das Ego auflöst.
Da das getriggerte Steem-Mitglied von Esoterik sprach, möchte ich auch noch erläutern, dass genau dies, was ich gerade beschrieben habe, der Unterschied ist zwischen Spiritualität und Esoterik oder Religion.
Religion z. B. arbeitet mit dem Staat zusammen, mithilfe von Schuld und Moral und der Personifizierung von Gott und Teufel. So ähnlich ist es auch bei Esoterik. Esoterik arbeitet mit personifizierten Engelwesen und mit Licht und Liebe.
In der Religion finden Bewertungen statt, durch die Unterscheidung von Gut und Böse, und alles, was böse ist, wird abgelehnt und bestraft. In der Esoterik werden die Schattenaspekte ausgeblendet, was somit dazu führt, dass alle Aspekte nur einseitig beleuchtet werden. Das ist Quatsch, denn ohne die Dunkelheit würde es ja auch kein Licht geben.
Die Spiritualität beschäftigt sich wiederum mit den Lichtaspekten sowie mit den Schattenaspekten, ohne das eine abzulehnen, oder nach dem anderen zu greifen. Spiritualtät ist bis jetzt die einzige Möglichkeit, die ich entdeckt habe, um Dinge ganzheitlichen und wertfrei zu betrachten.
Spiritualität ist die Wissenschaft der Seele. Es gibt keine Führer oder Religion, der ich folgen kann und die mir Orientierung gibt. Ich glaube nicht an etwas. Ich erlebe Dinge, mache meine Erfahrungen. Ich erfahre das Leben, die Welt(en), das Göttliche und gewinne so Erkenntnisse.
Ich lerne es immer mehr, meinem eigenen Kompass zu folgen, den jeder von uns in sich trägt. Und wenn ich mal keinen Halt oder Kompass finden kann, spüre ich einfach nur meine Orientierungslosigkeit und erlaube auch dem da zu sein.
Spiritualität ist die Wissenschaft der Seele. Du bist das Göttliche, was sich durch dich selbst erfahren möchte. Das Göttliche braucht das Ego als Hintergrund, um zu erkennen, was es ist und um sich selbst schätzen und lieben zu lernen.
Ohne das Ego würden wir das Göttliche als selbstverständlich nehmen. Genauso wie es die Dunkelheit als Hintergrund braucht, damit man das Licht sehen kann. Braucht es das Ego, um das Göttliche wertschätzen zu können.
Spiritualität ist die Wissenschaft der Seele.
Das Leben ist wie eine Studie und der Mensch ist das Experiment der Seele, die sich durch dich erfahren möchte.
Ich bin ganz normal. Ich gehe kacken wie jeder andere. Und wenn ich auf Klo gehe, kommt da auch keine heilige Scheiße raus.
Ich "bin" einfach nur.
Auch wenn ich z. B. mal Jesus zitiere, weil mich eine Aussage anspricht, kann ich mich nicht mit Religionen identifizieren, geschweige denn mit Esoterik.
"Spiritualität" und "Mystizismus" ist zwar das, was dem Weg, den ich gehe, am nächsten kommt. Aber auch damit kann ich mich nicht identifizierten. Letzt endlich ist "Spiritualität" nur ein Begriff, der für etwas steht, was man nicht in einen Begriff packen kann.
Der Weg, für den ich mich entschieden habe, ist tief greifender, als Worte es je beschreiben könnten. Und dennoch versuche ich diesen Weg mit euch zu teilen, denn ich weiß, dass meine Worte nur der Träger sind und jeden Einzelnen von euch auch etwas anderes erreichen wird.
Etwas, das jenseits von Gut und Böse ist.
Etwas, das mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat und was mir immer wieder aufs Neue meine Glaubenssätze zerschmettert. Etwas, das mich haltlos werden lässt und mir zeigt was "Hingabe" bedeutet.
Daran möchte ich euch teilhaben lassen.
Und ich freue mich über Kritik und Anregungen oder über einen inhaltlichen Austausch, der darüber hinaus geht Rechtschreibfehler zu kritisieren ;)
Ich freue mich natürlich auch über "Bestätigung". Denn auch ich bin noch nicht frei von meinem Ego ;)
Ich freue mich über einen konstruktiven und bereichernden Austausch.
Worte haben die Fähigkeit, etwas unabhängig von Zeit und Raum zu transportierten. Und dennoch begrenzen Worte, wenn man versucht, sie mit dem Verstand zu verstehen.
Das Gehirn ist viel zu klein, um die Unendlichkeit des Universums zu verstehen.
Der kleine Prinz formulierte es so:
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar"
Meine Texte richte ich auch an mich. Sie helfen mir, mich immer wieder neu auszurichten und mich zu erinnern.
Es ist ein Erinnern, was nichts mit dem Gedächtnis, wie wir es kennen, zu tun hat. Es ist ein Erinnern, was wie ein Anschluss zum Netzwerk des Universums ist.
Erinnere dich, warum du her gekommen ist.
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