Ist die Geschichte von Adam und Eva wahr?

in #deutsch7 years ago (edited)

Keine Angst, es geht nicht um christlichen Fundamentalismus, hier sollen die Erkenntnisse des kanadischen Psychologen Jordan B. Peterson vorgestellt werden. Dieser ist keineswegs ein Kreationist, sondern er erkennt in der biblischen Geschichte vom Paradies viele psychologische und auch evolutionäre Wahrheiten.

Es mache durchaus Sinn, dass die Menschen ihre gute Sehkraft Früchten und Schlangen verdankten. Denn es war wichtig, essbare und giftige Früchte unterscheiden zu können. Gerade weibliche Frühmenschen wie Eva mussten auch Schlangen schnell erkennen können, die ihre Jungen bedrohten.

Dass die Frau den Mann seiner Selbst bewusst machte, sei auch evolutionär-psychologisch sinnig, denn das Weibliche Geschlecht sei das selektierende und viele Männer würden dadurch ihres ungenügenden Selbstes bewusst, dass eine Frau sie zurückweist.

Warum aber schämten sich Adam, als er seine Nacktheit erkannte und versteckte sich vor Gott? Das Schöne beschämt das Hässliche und das Perfekte das Unvollkommene. Als einfacher Mensch, der seinen verletzlichen nackten Körper erkannt hatte, war Adam durch die Gegenwart Gottes, des Perfekten, zu beschämt um ihm gegenüberzutreten.

Und warum wusste der Mensch nun von Gut und Böse? Der aufrecht gehende Mensch ist ein besonders verletzliches Wesen, denn im gegensatz zu Vierbeinern trägt er seinen schutzlosen Bauch offen zu Schau. Wenn man aber ersteinmal weiß, wie verwundbar man selbst ist, kann man diese Verwundbarkeit auch bei anderen ausnutzen, um sie zu verletzen, sich also für das Böse zu entscheiden.

Wer sich für weitere interessante Erkenntnisse aus Bibelgeschichten und darüber hinaus interessiert, kann sich Prof. Petersons Youtube-Kanal anschauen und seine Bücher Maps of Meaning und 12 Rules for Life lesen.

Sort:  

Sehr interessant!

Hatte grad gemerkt, dass ich die Links noch nicht richtig eingefügt hatte, jetzt sind sie aber OK.

Hallo freiergeist

Die Schöpfungsgeschichte und der Beginn der Unterscheidungsfähigkeit von Gut und Böse ist auf jeden Fall ein interessantes Thema.

Dazu habe ich dir hier mal ein paar Links zusammengestellt von Lee Carroll, der "Kryon" channelt. Dieser hat unter vielem Anderen auch zu diesem Thema schon Einiges zu mitzuteilen gehabt.

Je nachdem, welches Weltbild du zur Zeit vertrittst, ist es entweder schwer zu verdauende Kost - oder es bringt Saiten in Dir zu klingen, die irgendwie Sinn machen und von denen du bisher nichts wusstest. Auch ich will hier nicht missionieren. Es sind nur Anregungen, über die es sich meiner Ansicht nach nachzudenken lohnt. Lies es einfach mal unvoreingenommen und schlafe mal drüber :-)

https://www.google.com/search?as_q=Adam+Eva&as_epq=&as_oq=&as_eq=&as_nlo=&as_nhi=&lr=&cr=&as_qdr=all&as_sitesearch=www.leecarroll.de&as_occt=any&safe=images&as_filetype=&as_rights=

Liebe Grüsse
Klaus

Danke, ich schätze nicht, dass ich so bald zu einer esoterischen Lehre konvertieren werde, aber es liest sich recht interessant.

Ich habe eine instinktive Abneigung gegen die Psychologie als Wissenschaft. Im Gegensatz zu allen anderen Wissenschaften muss ein Psychologe die Auswirkungen der Vorgänge im Gehirn studieren, benutzten muss er aber selbiges. Daher muss er zwangsläufig scheitern, da nichts sich selbst erforschen kann. Dass so triviale Dinge, dass man anderen verletzen kann (was jeder 5-jährige selbst lernt) der Psychologie mit dem Gut-Böse Gegensatz in Verbindung bringt, bringt mich auch nicht von meiner Meinung ab.

Ich würde auch Psychologen misstrauen, die bloß mit ihrem inhaltsleeren Fachjargon um sich werfen, das Freud sich vor 100 Jahren einfach ausgedacht hat.
Aber Peterson zieht ja auch "härtere" Wissenschaften zu Rate wie die Biologie.

Kurzer, knackiger Beitrag. Hat mir auch sehr gut gefallen. Bitte weiter so!