TV-Kritik: Die Heimat der anderen
Von Boris T. Kaiser
„Heimat Deutschland – nur für Deutsche oder offen für alle?“ Schon der Titel der gestrigen „Hart aber fair“-Sendung war für viele ein nationalistischer Tabubruch und sorgte bereits im Vorfeld für einen aufgeregten Shitstorm. Die Aufregung dürfte sich inzwischen gelegt haben. Die Diskussion hatte so gar nichts tabubrechendes oder gar nationalistisches. Stattdessen war es wie immer, wenn in Deutschland über Heimat und Identität gesprochen wird. Es wurde nahezu ausschließlich über die in Deutschland lebenden Migranten und deren „Heimaten“ und „Identitäten“ gesprochen.
Als offizielle Stimme der Deutschen mit Migrationshintergrund hatte die Redaktion die Kabarettistin Idil Baydar eingeladen. Diese bestätigte vor allem, was bereits Enissa Amani bewiesen hat: Eine Kabarettistin mit Migrationshintergrund ist nicht zwangsläufig eine Expertin zum Thema Integration, die man in eine Polit-Talkshow einladen muß.
Eher laut als überzeugend
Wie schon Amani war die Komödiantin eher laut als überzeugend. Baydar machte deutlich, daß sie sich im Grunde schon ausgegrenzt und beleidigt fühlt, wenn man sie als „Biodeutscher“ anspricht. Natürlich durfte in der Argumentation der Tochter von Einwanderern, die ihren Migrationshintergrund zum Beruf gemacht hat, auch nicht die klassische Relativierung – „Der Koran ist auch nicht schlimmer als das Alte Testament der Bibel“ – fehlen. Auch wenn sie damit dem Soziologen, Armin Nassehi, der für solche Relativierungen eigentlich eingeladen war, ein wenig die Show stahl.
Der relativierte natürlich trotzdem fröhlich drauf los. Verglichen mit anderen Weltregionen, so stellt er fest, würden wir in Deutschland noch immer relativ friedlich miteinander zusammenleben. Für den Professor der Ludwig-Maximilians-Universität München ist Heimat vor allem „ein Ort an dem man sein kann, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen, daß man da ist“.
Dieses Heimatgefühl dürften viele konservative Deutsche in diesen Tagen nur noch selten empfinden. Der Soziologe will den Heimatbegriff „ohne Gefühle diskutieren“. Die Folgen der Einwanderung werden von Nassehi pauschal als „Modernisierungsprozeß“ beschrieben. Eine Debatte darüber, ob die, die da einwandern, wirklich die idealen Modernisierungskatalysatoren sind, bleibt freilich aus.
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