Fettes Brot: Hymne für die Meinungsdiktatur
Von Boris T. Kaiser
Politik gehört ähnlich wie der Fußball zu jenen Themen, bei dem fast jeder glaubt, sich eine Meinung erlauben zu können. Diese wird dann meist sehr emotional, mitunter sogar aggressiv vertreten. Auch jenen gegenüber, die sich zum Beispiel beruflich sehr intensiv mit dem entsprechenden Thema auseinandersetzen.
Sowohl beim Fußball als auch in der Politik bilden sich viele ihre Ansichten bereits in frühester Jugend und verrücken sie später kaum noch. Dem Lieblingsverein ihrer Kindheit halten sie genauso bedingungslos die Treue wie den naiven politischen Idealen ihrer Schulzeit.
Moralische Besoffenheit
Noch eine Gemeinsamkeit haben Fußball und Politik. Beide sind immer wieder Grundlage und Motivation für sehr schlechte Musik. Beim Fan-Lied hilft im Zweifel der Alkohol. Beim Polit-Song bleibt einem da allenfalls die eigene moralische Besoffenheit.
Die Rap-Combo „Fettes Brot“ hat beide Genres schon beackert. 2006 schufen sie, gemeinsam mit Bela B. von der Punkband „Die Ärzte“, mit „Fußball ist immer noch wichtig“ den vielleicht einzigen weitgehend unbeachteten Song zur Weltmeisterschaft im eigenen Land. Jetzt haben die Hamburger Rapper ein musikalisches Statement „gegen Rechts“ veröffentlicht.
Im Stück „Du driftest nach rechts“ rappen die mittlerweile erkennbar ergrauten Hip-Hopper all jenen nach dem Mund, die alle politisch Andersdenkenden bis in das Privateste hinein entmenschlichen und isolieren wollen. Der Text des Songs handelt von einer Frau, die sich sehr zum Mißfallen ihres Freundes seit ihrer Jugend politisch weiterentwickelt hat. In den Lyrics, auf die die Rapper so stolz sind, daß sie sie selbst in einem eigenen Video veröffentlich haben, heißt es:
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