Ein Abend bei der AfD
Kurz vor Weihnachten 2016 nahm ich die Gelegenheit wahr, einmal "AfD von innen" zu erleben - als in unserem Nachbarort deren Landratskandidat im Main-Kinzig-Keis zu einer Wahlveranstaltung angekündigt war.
Diese Ankündigung hatte einige Aufregung erzeugt. Die Grünen Erlensee riefen zum Protest auf, die AFD durfte dann ihre Kundgebung auch nicht in einer Gaststätte abhalten, die eigentlich schon gebucht war. Man wich in einen Privatraum aus.
Mich hatte dennoch interessiert, wie das ist bei denen, welche Leute da hinkommen, was die Anhänger dieser Partei bewegt. Der Besuch, die Eindrücke von dort, sie boten mir Gelegenheit zu einer Milieustudie. Ich habe dann darüber einen Beitrag für den Online-Auftritt unseres kleinen Blattes geschrieben.
Dein Artikel in dem Provinzblatt (meine ich nicht abschätzig) entspricht journalistischen Standards bzw. bemüht sich recht erfolgreich, sie einzuhalten. Herzlichen Glückwunsch dazu, das gilt heute noch nicht mal mehr für ehemalige Ikonen des Journalismus.
Haha, ja.... es ist sogar ein Provinzblatt par excellence: Ein kostenlos verteiltes Anzeigenblatt, das es hier seit den 70ern gibt. Die Besonderheit ist, dass wir auf eigene Faust Themen nachgehen - und nicht, wie bei Anzeigenblättern die Regel, nur eingesendete Pressemitteilungen abdrucken. Das macht einen Unterschied und geniesst Respekt. Die Leute beschweren sich, werden z.T. richtig sauer, wenn mal ein Verteiler krank wurde und die Zeitung nicht eingeworfen wurde.
Ende 2016 oder 2017 hat ein lokaler Gastronom hier der AfD ein Podium für eine Wahlkampfveranstaltung oder ähnliches geboten. Gab natürlich einigen Beef bei Facebook deswegen, dem der Gastronom mit der Äußerung begegnete, daß die AfD nunmal für ihn eine demokratische Partei sei und er sich nicht an der Hetze beteilige.
Die Veranstaltung selbst lief dann meines Wissens auch relativ gesittet ab. Ich selbst war nicht da, obwohl es mir etwas in den Fingern gejuckt hat.
Seine Einnahmen sind, glaube ich, nicht eingebrochen, die Bewirtung läuft immer noch gut, der Verkauf des Gemüses auch ...
Tanzcafés, achja. Ich wünschte, hier gäbe es welche oder hätte es je welche gegeben.
Dei Tradition der Tanzcafés ist an mir leider auch vorübergegangen. Wie ja überhaupt das Tanzen in Deutschland eher verpönt ist, sofern es nicht in irgendeiner Weise organisiert ist. Als ich vor ein paar Jahren in Shanghai war, konnte ich das erleben, was hier fehlt: viele abendliche, öffentliche Plätze, auf denen die Leute in Scharen einfach so miteinander drauflos tanzen. Sowas gibt es in Deutschland fast nirgends. In Berlin hab ich das ähnlich das erste Mal vor einiger Zeit gesehen, das war sehr anrührend. Die ganze Leichtigkeit.
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