Flechten (Lichen) Teil 1: Strauchflechten

in #deutsch5 years ago (edited)

Die Flechten sind eine symbiontische Lebensgemeinschaft zwischen Pilz, Grünalge oder Cyanobakterien. Die Pilze geben der Flechte eine Form und schützen vor Austrocknung. Die Grünalgen (oder Cyanobakterien) betreiben Photosynthese und liefern im Gegenzug die Nährstoffe. Flechten brauchen nicht viel zum Leben, aufgrund dieser Genügsamkeit findet man viele Arten auch in extremen Lebensräumen. Manche Flechten wachsen nur bei sehr guter Luftqualität, diesen Umstand kann man sich zunutze machen um die Luftgüte einer bestimmten Region zu bewerten.

Die Strauchflechten haben, wie der Name bereits vermuten läßt, einen strauchförmigen Wuchs. Am bekanntesten sind wohl die Rentierflechten die in Deutschland vor allen in den Moor- und Heide-Lebensräumen vorkommen. Manche Strauchflechten wachsen auch auf der Rinde von lebenden Bäumen. Bei diesem Vorgang wird der Baum nicht geschädigt, es besteht also kein Grund die Flechten zu entfernen.

Ich möchte nachfolgend fünf Arten vorstellen:

Die Pfriemen-Geweihflechte (Cladonia subulata) wächst auf sauren, manchmal sandigen oder lehmigen Böden. Man findet die Art meist im Heide- oder Moor-Biotop.

Die Scharlach-Becherflechte (Cladonia coccifera) wächst auf Felsen oder im Heide-Biotop. Da bei den Flechten Pilze involviert sind gibt es auch Fruchtkörper (Apothecien). Mit den roten Fruchtständen gehört die Art zu den schönsten Strauchflechten.

Die Pflaumenflechte (Evernia prunastri) wächst an der Borke von Bäumen oder auf sonstigem Totholz. Die Art ist noch recht häufig und weit verbreitet.

Die meisten Rentierflechten bevorzugen Moor- oder Heide-Lebensräume. Eine Ausnahme bildet die Falsche Rentierflechte oder Gesprenkelte Becherflechte (Cladonia rangiformis) die auf kalkhaltigem Gestein oder Halbtrockenrasen wächst.

Die Finger-Becherflechte (Cladonia digitata) wächst auf Totholz oder Rohhumus. Man findet die Art oft an Baumstubben (bevorzugt Kiefer).

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Oh wow! Those are gorgeous!
I think I have only seen the third Evernia prunastri and fourth Cladonia rangiformis.

@tipu curate

Many thanks for your compliment and the support.
Evernia prunastri is also very common here in germany,
other species are quite rare.

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Flechten, das ist wirklich harter Toback ;-) Ich habe mich auch mal daran versucht. Wer sich jedoch ernsthaft damit auseinandersetzen will, der muss sich mächtig anstrengen. Viele Arten sind nur sehr schwer und aufwendig zu bestimmen. Ich ziehe den Hut vor dem, der sich dieser Aufgabe stellt.

Klasse Beitrag!

Vielen Dank für deinen Beitrag.
Es ist ähnlich wie bei den Schmetterlingen, es gibt einige Arten die unverwechselbar und leicht zu bestimmen sind. Und dann gibt es viele Arten die nur sehr schwer und mit großem Aufwand bestimmt werden können. Dafür ist meist Spezialliteratur von Nöten oder die Hilfe von Experten. Und manche Arten gehen gar nicht ohne genaue Untersuchung.



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