Stichwahl zwischen Lula da Silva und Jair Bolsonaro
Es hat nicht ganz gereicht. Der linke Kandidat Lula da Silva, hat im ersten Wahlgang der brasilianischen Präsidentschaftswahl „nur“ 48,43 % der Stimmen auf sich vereinen können. Der amtierende Präsident Jair Bolsonaro hat 43,2 % erhalten. Dieses durchaus knappe Abstimmungsergebnis hat sich bereits in den letzten Tagen und Wochen vor der Wahl abgezeichnet, nachdem Bolsonaro, in den Meinungsumfragen, sukzessive aufgeholt hat. Die Stichwahl findet am 30. Oktober statt.
Die restlichen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl, landeten abgeschlagen auf den Plätzen. Simone Tebet erhielt 4,16 % und Ciro Gomes lediglich 3,04 % der Stimmen. Die Wahlbeteiligung fiel mit 79,1 % sehr gering aus. Es war die Niedrigste seit 1998.
Lula da Silva fasste das Abstimmungsergebnis positiv auf: „Während der ganzen Kampagne lagen wir bei allen Meinungsumfragen vorne, und ich dachte immer, dass wir diese Wahl gewinnen würden und ich möchte euch sagen, dass wir diese Wahl gewinnen werden!" Dieses verkündete er auf der Avenida Paulista in São Paulo nachdem die Ergebnisse bekannt wurden. Er würde in den nächsten Wochen noch mehr reisen, um mit noch mehr Leuten ins Gespräch kommen zu können.
Jair Bolsonaro hat sich, für die Zeit bis zur Stichwahl, vorgenommen „die betroffene Klasse“, auf die Konsequenzen aufmerksam zu machen, welche die Politik von Lula de Silva für sie bedeuten würde.
Alles andere, als ein Sieg von Lula da Silva, bei der Stichwahl, wäre eine große Überraschung. Die Frage bleibt allerdings weiterhin, ob Jair Bolsonaro diese Niederlage eingestehen wird, oder er auf das Militär setzt, um weiterhin an der Macht zu bleiben. Ende Oktober, könnte Brasilien somit, zu einem Pulverfass mutieren.