NAGA Group IPO, ICO und jetzt?

in #deutsch6 years ago

Der Hamburger Start-Up Konzern NAGA Group war das wohl einzige  Unternehmen, das bis jetzt einen Börsengang als auch ein ICO hinter sich  brachte. Wie viel Kapital wurde eingesammelt und was ist bis jetzt  damit passiert? 

Die NAGA Group

Die NAGA Group AG wurde 2015 von dem ehemaligen Profischwimmer  Benjamin Bilski und Yasin Sebastian Quereshi in Hamburg gegründet.  Nachdem Bilski den online Angelplatz.de und Swipybay, eine Art Tinder  für Mode,  gegründet hatte, rief er die Swipestox GmbH ins Leben. Dieses  Unternehmen konzentrierte sich auf die Entwicklung eines sozialen  Netzwerkes für Trader, auf denen Derivate wie CFDs oder ETFs gehandelt  wurden.  Um die Reichweite zu erhöhen und an mehr Kaptial zu gelangen, wurden  dann die Swipestox GmbH mit anderen Firmen zur NAGA Group AG  zusammengeschlossen und umbenannt. Yasin Sebastian Quereshi war Gründer  der privaten Varengold Bank. Gegen ihn sollen gerade Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung in besonders schwerem Fall in Verbindung mit Varengold laufen. Der entstandene Konzern arbeitet an folgenden Technologien:  

  • NAGA Trader (ehemals Swipestox) ist eine  Plattform für den Handel digitaler Vermögenswerte, die als soziales  Netzwerk für Trader angepriesen wird.
  • NAGA Brokers,  eine Tradingschule, auf der Wissen über den Handel mit Vermögenswerten  mithilfe von Tradingseminaren oder online Videokursen vermittelt wird.
  • NAGA Virtual (ehemals Switex) ist eine Plattform für den Handel von virtuellen Gütern wie zum Beispiel Gegenständen in Computerspielen. 
  • NAGA Wallet ist eine Webseite, die alles rund um Kryptowährungen bietet.
  • NAGA Markets, ein Onlinebroker für professionelle Händler die mehrere Werkzeuge und Finanzinstrumente beinhaltet.
  • NAGA CARD ist eine Kreditkarte die mehrere Währungen unterstützt.

Das Unternehmen beschäftigt laut Bloomberg 25 Mitarbeiter. 

Der Börsengang

Am 10. Juli 2017 ging die NAGA Group AG an die Frankfurter Börse. Das  IPO spülte rund 2,6 Mio € in die Kasse. Der Börsengang stieß wegen  eines nicht ganz klaren Geschäftsmodells und einer fragwürdigen Bilanz  teilweise auf Kritik.  Trotzdem entwickelte sich um die Aktie anfangs ein regelrechter Hype.  Kursanstiege von fast 500% in nur kurzer Zeit konnten verzeichnet  werden. Im September 2017 stieg dann der chinesische Kapitalgeber Fosun,  welcher die Privatbank Hauk & Aufhäuser 2016 übernahm, ein und  investierte 3,3 Mio. €. Die Aktie hat sich beim Börsensegment der  Frankfurter Börse „Scale“ listen lassen. Interessant ist, dass das für  eine Listung auf Scale notwendige begleitende Bankinstitut, die besagte  Bank selbst ist. Dadurch fällt diese Bank als hoch zu gewichtende  Referenz erstmal weg.  

Der ICO

Im Dezember 2017 startete man dann schließlich ein ICO.  Nicht ganz minder wird der damalige ICO-Hype zur Entscheidung  beigetragen haben. Es wurde damit geworben, dass der Coin als  Rechnungseinheit für alle bestehenden und zukünftigen Projekte der NAGA  Group AG verwendet werde. Man visierte eine Rekordsumme von 220 Mio.  US-Dollar an. Diese wurde zwar nicht erreicht, trotzdem kann man die  endliche Summe von rund 50 Mio. $ als Erfolg ansehen. Der Erlös ging  allerdings nicht an die NAGA Group AG in Hamburg sondern die  NAGA  Development Association Ltd. in Belize, die sich angeblich zum Einsetzen  der Mittel in der Arbeit an dem NAGA Ökosystem zusammen mit der NAGA  Group verpflichtet. 

Wo steht das Unternehmen heute?

Nach dem anfänglichen Hype an den Aktienbörsen brach der Kurs des  Wertpapiers signifikant ein. Das Papier, das bei der Erstausgabe 2,60 €  Euro kostete, dessen Preis auf fast 15 € hochkletterte, wird heute für  1,88 € (Börse Frankfurt) gehandelt. Das tägliche Volumen auf allen  Börsen beläuft sich auf durchschnittlich rund 17.000 Stück (letzte 3  Monate) was bei dem Preis knapp 32.000€ entspricht. Die  Marktkapitalisierung beträgt rund 76 Mio. €.  Dem NAGA-Coin erging es ähnlich. Er erreichte am 31. Dezember 2017  sein Allzeithoch von 3,74 $ (3,30 €) und krachte im Laufe des letzten  Jahres auf den aktuellen Preis von 0,045 $ (0,04 €) herunter. Er folgte  damit dem allgemeinen Trend der Kryptomärkte und verzeichnete ein Minus  von 95,5% vom ICO-Preis. Die Marktkapitalisierung des Coins beläuft sich  auf rund 2,8 Mio. $ (2,5 Mio. €) das tägliche Handelsvolumen betrug  zuletzt ca. 72.000$ (63.000€) Dem Unternehmen wurde oft vorgeworfen sich zu viel vorgenommen zu  haben und seinen Fokus zu weit zu streuen. Neben den Verlusten der Aktie  und des Coins ist auch die Aktivität in den Sozialen Medien  zurückgegangen. Benutzer auf Telegram beklagen sich über die mangelnde  Interaktion seitens der Firma.  Einige Produkte wie der Trader funktionieren bereits. Dass das  Unternehmen direkt mit Kryptowährungen in Verbindung gebracht wird,  dürfte dem Image bei der aktuellen Marktlage nicht gerade zuträglich  sein. Die Benutzerzahlen halten sich nach der Frequenz der Postings auf  der Seite recht überschaubar und nach den angezeigten Investitionssummen  tummeln sich auf der Seite Klein- bis Kleinstinvestoren. Die NAGA CARD  soll mittlerweile geliefert werden. Auch wenn es laut offizieller Telegramgruppeöfters  zu Komplikationen kommt. Generell erweckt die Aktion des plötzlichen  ICOs eher den Eindruck, dass man schnell was zu den eigenen Gunsten  nutzen wollte als aktiv zum Kryptoökosystem beitragen. 

 

Fazit

Wie bei vielen Blockchainprojekten folgt auf einen großen Wirbel für  die Investoren erst mal die Ernüchterung. Die immensen  Investitionssummen können nicht so schnell umgesetzt werden, der  Kryptomarkt hat einen kräftigen Schlag einstecken müssen und es werden  laut den Experten nur wenige überleben. Fast alle Unternehmen, die den  ICO-Hype nutzten, um Kapital zu beschaffen, müssen die Investoren  enttäuschen. NAGA steht angeblich für die Naga Chilischote, eine der  schärfsten der Welt. Die Botschaft dahinter, das Unternehmen soll sich  ins Gedächtnis einbrennen. Ob positiv oder negativ bleibt noch  abzuwarten.   Du hast noch Fragen zum Einrichten eines Dash-Masternodes? 

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