RE: Über Teams, Kommunikation und Feedbackkultur - Teil 3: Feedback
Hallo Wolfram,
wie schön, einer der vielen, vielen Leser traut sich...
haben wir überhaupt noch eine funktionierende Feedback-Kultur?
In bestimmten Sozialgefügen durchaus, ich bin mir aber noch nicht ganz sicher, ob Internetplattformen dazu gehören. Ich werde meine Studien fortsetzen und mich bemühen, meine gewonnenen Erkenntnisse ohne Emojis kundzutun. Bislang war es mir gelungen, schriftlich darzustellen, was ich denke, wenn auch nicht aus solch schöner Erzählperspektive, wie du sie beherrschst. Vielleicht ist das aber auch gar nicht mehr aktuell, nicht mehr gefragt. Smileys sind doch so aussagekräftig - besonders, wenn der Browser nicht über den passenden Code verfügt und du nur die Umrisse eines Quadrates erkennst...
Subjekt, Prädikat und Objekt
Ey, was machst du mich hier blöd von der Seite an? Ich kann auch Nebensatz!
Wie viele Kommentare umfassen mehr als 4 Sätze?
Ich habe sie nicht gezählt. Deine Kommentare zählen auf jeden Fall dazu und das schätze ich sehr. Vielen Dank!
Lieber Gruß,
Christiane
Nicht eine Sekunde verschwendete ich, während der Kommentar sich über das imaginäre Papier ergoss, an die schriftlichen Hinterlassenschaften, die aus deiner oder meiner Feder stammen.
Ich beobachte nur den allgemeinen Trend, der nicht nur auf Internetplattformen zu erkennen ist.
Mich würde das komplette Paket an Post interessieren, das sich im Laufe des Tages bei SPIEGEL-Online ansammelt. In der Redaktion wird der Mülleimer mehrmals täglich geleert.
Liebe Grüße,
Wolfram
Hallo lieber Wolfram,
das war mir schon klar, dass du nicht "unsere" Kommunikation meinst. Und so habe ich ein Weilchen überlegt, ob die Kommentare hier auf die "lustige" Schiene geführt werden sollen oder "fachlich" bleiben sollen. Letzteres könnte zu ganz schönen Ausschweifungen führen.
So hoffe ich also nur kurz, dass tatsächlich auch in einer Online-Redaktion der Papierkorb gefüllt und geleert wird. Nicht im Sinne von Zensur, sondern immer dann, wenn sich eine Rückmeldung gar nicht wirklich auf die Inhalte bzw. auf die Intention eines Artikels bezieht. Wenn ein Journalist z.B. ganz sachlich beschreibt, in welcher Reihenfolge den Politikern eines Gipfeltreffens das 7-Gänge-Menu am Abend kredenzt wurde, braucht er keinen Leserbrief, in dem steht, wie bescheuert die einzelnen speisenden Politiker sind und welcher Steuerzahler das Essen denn nun wieder bezahlt. Ein ebenso am Ziel vorbei geschossener Kommentar wäre "Ich mag aber kein Trüffeleis mit Sahne, dein Artikel ist doof." Denke, in einigen Redaktionen läuft es schon noch ganz gut.
Liebe Grüße,
Chriddi
So viele verpackte Einschränkungen hinterlassen zum Schluss nur die Hoffnung, dass es so ist.
Schlechte Wachstumsbedingungen für die Meinungsfreiheit! Da nützt auch das Gießen nicht.